Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 75 August Schmits Kohlengroßhandlung AG, Berlin |
Dat. - Findbuch: | 1910 - 1949 |
Vorwort: | Firmengeschichte
Am 1. Oktober 1919 wurde die August Schmits Kohlengroßhandlung AG zu Berlin als Nachfolgerin der Ilse-Vertriebsniederlassung in Berlin, der Ilse Bergbau AG - Berliner Verkaufskontor, mit einem Aktienkapital von 100 Millionen Mark gegründet. Das zu diesem Zeitpunkt auf Grund des Kohlenwirtschaftsgesetzes zu einem Zwangssyndikat umgebildete Ostelbische Braunkohlensyndikat erlaubte einen Verkauf von Kohlen und Briketts nur noch über Werkshandelsgesellschaften. Die Leitung der neuen Gesellschaft wurde dem bisherigen Ilse-Direktor August Schmits übertragen. Der Aufsichtsrat war mit Vertretern aus dem Vorstand der Ilse Bergbau AG besetzt. Als Werkshandelsgesellschaft der Ilse Bergbau AG übernahm die Gesellschaft den Generalvertrieb sämtlicher Ilse-Rohbraunkohlen auf dem Bahnweg im Rahmen der Handelsquoten, die das Syndikat der Ilse Bergbau AG einräumte. Nach der Neugründung des Ostelbischen Braunkohlensyndikats vertrieb die August Schmits Kohlengroßhandlung AG ab 1928 auch Briketts im Rahmen der vom Syndikat eingeräumten Werkshandelsquote. Hauptabsatzgebiete waren Groß-Berlin und Brandenburg. Ebenso wurden Abnehmer in Pommern und Mecklenburg verstärkt beliefert. 1930 stieg die Gesellschaft in das Exportgeschäft ein, zunächst nach Dänemark und ab 1933 vor allem nach Schweden. Für die Steigerung des Exports nach Schweden übertrug das Ostelbische Braunkohlensyndikat der August Schmits Kohlengroßhandlung AG den Gesamtexport Niederlausitzer Briketts im Rahmen der Schweden-Brikett-Konvention, die eine Beteiligung anderer Exporteure an den Umsätzen regelte. Nachfolger des 1931 verstorbenen Vorstandsvorsitzenden August Schmits war Emil Simonsohn, der 1937 auch aus politischen Gründen aus diesem Amt wieder ausschied. Seitdem war der Vorstand mit den bisherigen Prokuristen Otto Paschen und Herbert Schmits besetzt. Der Personalbestand erhöhte sich von 5 Personen bei Gründung des Unternehmens auf bis zu 35 Angestellte zu Anfang der 1940er Jahre. Nach der Zerstörung des Bürositzes in Berlin-Charlottenburg, Bismarckstr. 107 im November 1943 bei einem Luftangriff verlegte die Gesellschaft ihre Hauptstelle nach Grube Ilse und blieb in Berlin nur mit einer Nebenstelle in der Niederlassung der Ilse Bergbau AG vertreten. Mangels Aufträgen und Betätigungsmöglichkeiten stellte die August Schmits Kohlengroßhandlung AG ihre Tätigkeit zum 30. September 1946 ein. Die Verwaltung des Gesellschaftsvermögens führte das Vorstandsmitglied Otto Paschen nebenamtlich weiter. Formaler Sitz der Gesellschaft blieb Berlin.
Bestandsgeschichte
Die Unterlagen gelangten 1974 mit einer Abgabe der VVB Braunkohle Senftenberg in das Archiv. 1988 erfolgte ihre Verzeichnung. Einige zunächst unbearbeitet gebliebene Restakten aus der unmittelbaren Nachkriegszeit wurden 2021 dem Bestand angefügt. Ergänzende Unterlagen zur Geschäftstätigkeit des Unternehmens befinden sich im Bestand Rep. 75 Ilse Bergbau AG. |
Verweis: | Rep. 75 Ilse Bergbau AG. |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 1,21 lfm; 39 Akte(n) |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 75 August Schmits Kohlengroßhandlung AG, Berlin Nr. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=52330 |
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