75 Phenoplast; Rep. 75 Phenoplast Bischoff & Co. KG, Eberswalde; 1933-1946 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 75 Phenoplast Bischoff & Co. KG, Eberswalde
Dat. - Findbuch:1933 - 1946
Vorwort:Firmengeschichte

Die Firma Phenoplast wurde im Jahre 1933 von dem Dipl.-Ing. Bischoff und dem Kaufmann Hahner in Eberswalde gegründet und fertigte kleine einfache Preßteile auf der Basis von Phenol und Kresolpreßmasse mittels Handpressen und mechanischer Pressen. Eine eigene kleine Schlosserei diente der Reparatur der Preßformen. Der Firmensitz befand sich in Eberswalde in den ehemaligen Räumen der Bessel´schen Brauerei in der Heegemühlerstraße. Produkte der Firma waren zunächst einfache Artikel für den Haushalt und den täglichen Bedarf, wie z. B. Schraubkappen aller Art für Flaschen und Behälter sowie Knöpfe. Die Zahl der Beschäftigen stieg 1933 - 1934 von anfangs 8-12 auf 20-25 und bestand v. a. aus weiblichen Beschäftigten. Durch die Weiterentwicklung von Preßmassen erfolgte dann auch die Herstellung von technischen Teilen, v. a. für die Elektrotechnik und den allgemeinen Maschinenbau. Darüber hinaus fertigte man auch Gasschutzartikel sowie Knöpfe für Gasschutzanzüge. Später kamen noch Kämme, Wasserfilter, Verpackungsdosen für Zahnpasta, Zerstäuber, Flugzeugteile und technische Teile für Radios hinzu. Die stetig wachsende Produktion zog die Anschaffung mehrerer hydraulischer Pressen und Handpressen nach sich, so dass die bisherigen Fabrikationsräume nicht mehr ausreichten und ein Neubau 1939 errichtet wurde. Dieser befand sich in Eberswalde in der Heidestr. 7. Dort verfügte man über die Fabrik, Bürogebäude und entsprechende Lagerplätze. Die Anzahl der Beschäftigten war nunmehr auf ca. 130 angewachsen.
Der Ausbruch des II. Weltkrieges brachte auch für die Firma Phenoplast eine Umstellung der Fabrikation. Man fertigte nun v. a. Preß- und Spritzteile für die Radio-, Nachrichten- und Elektrotechnik. Die Entwicklung der neuen Teile erfolgte z. T. im Werk als auch bei den Auftraggebern, wie z. B. Telefunken oder Siemens. Die dazu notwendigen Maschinen entwarf man im Werk, aber ließ sie von anderen Werkzeugfirmen bauen, da man auf Grund des Krieges keinen eigenen Werkzeugbau realisieren konnte.
Weiterhin wurden infolge des Krieges der Firma die männlichen Arbeitskräfte entzogen, so dass vermehrt Frauen eingesetzt wurden. Den Arbeitskräftemangel versuchte man auch durch den Einsatz französischer Kriegsgefangener auszugleichen. Später kamen noch Russen hinzu. Insgesamt waren im Jahre 1944 210 Beschäftigte dort tätig, davon allein 118 Frauen. Die Firma arbeitete im Dreischichtsystem und erzielte in den Jahren 19443, 1944 einen Jahresumsatz von ca. 1 Million Reichsmark. Sie produzierte bis zur Besetzung durch die Rote Armee im April 1945 und nahm unter deren Verwaltung sofort ihre Tätigkeit wieder auf.
Am 15. Juli 1948 wurde das beschlagnahmte Betriebsvermögen der Firma Phenoplast, Bischoff & Co KG, Eberswalde auf Grund des Befehls Nr. 124 des Oberstern Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland vom 30.10.1945 enteignet und am 11.10.1948 auf Ersuchen der Stadt Eberswalde beim Amtsgericht Eberswalde im Handelsregister gelöscht.

Bestandsgeschichte

Das Deutsche Zentralarchiv übergab die Akte im Jahre 1970, nachdem sie bei dortigen Ordnungsarbeiten in Wirtschaftsbeständen ermittelt wurde. Sie stammt aus einer Aktenübergabe der UdSSR an die DDR in den Jahren 1957 - 1959. Die Akte wurde im Jahre 2004 verzeichnet.

Angaben zum Umfang

Umfang:0,11 lfm; 1 Akte(n)

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 75 Phenoplast Bischoff & Co KG Eberswalde Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=52209
 
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