37 Bomsdorf; Rep. 37 Gut Bomsdorf, Kr. Guben; 1623-1943 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Gut Bomsdorf, Kr. Guben
Dat. - Findbuch:1698 - 1943
Vorwort:Besitzgeschichte

Das südlich von Neuzelle gelegene Dorf Bomsdorf war Stammsitz der gleichnamigen, im Kreis Guben mehrfach begüterten Niederlausitzer Uradelsfamilie. Bereits in einer Urkunde vom 18. November 1310, die auch die schriftliche Ersterwähnung des Ortes darstellt, wird Frenzel von Bomsdorff als Kirchenpatron genannt. Nach fast vierhundertjährigem Besitz mussten 1699 die Erben von Jobst Kaspar v. Bomsdorff wegen mehrerer Unglücksfälle Dorf und Gut an die von Röbel verkaufen. Seit 1578 lässt sich Bomsdorf als Vasallengut der Herrschaft Forst-Pförten nachweisen. Noch 1844 erfolgte beim Besitzwechsel eine förmliche Belehnung durch die Kanzlei zu Pförten. Im Jahre 1730 veräußerten die Gebrüder Karl Gustav und Philipp Ludwig von Röbel Bomsdorf an den Hauptmann des Johanniterordens Friedrich von Hayn, der es bis zu seinem Tode 1763 bewirtschaftete. Nachdem seine Erben das Gut bis 1773 gemeinschaftlich in Besitz hatten, erfolgte der Verkauf an den mit einer Tochter des Vorbesitzers verheirateten Georg Friedrich von Beerfelde. Die Familie blieb bis 1844 in Bomsdorf ansässig. Da die Beerfelde zugleich Majoratsinhaber von Sommerfeld, Kr. Crossen waren, sind auch einige Akten über diesen Besitz im Gutsarchiv überliefert. Auch in der Folgezeit wurde das Gut in der weiblichen Linie weitergegeben. Nach erfolgter Separation erwarb es im Jahre 1844 Prot v. Wiedebach, der Adelheit v. Beerfelde heiratete. Er verstarb 1892 und vermachte Bomsdorf seiner Tochter Marie, die die Ehefrau des späteren Landrates von Guben, Karl v. Kunow, wurde. Das Rittergut blieb bis 1945 im Besitz der Familie v. Kunow. Im Jahre 1929 umfasste Gut Bomsdorf mit Vorwerk und Sägemühle Schwerzko 795 Hektar Nutzfläche, darunter 392 ha. Ackerland, und erzielte einen Grundsteuerreinertrag von 6.994 Reichsmark.

Bestandgeschichte

Der überwiegende Teil des wertvollen Gutsarchives soll nach Houwald VI/85 Kriegsverlust sein. Reste gelangten in mehreren Ablieferungen in das BLHA. 1959 wurden Teile aus der Gemeinde Bomsdorf, 1968 aus dem Kreisarchiv Eisenhüttenstadt-Land, und 2000-2001 aus Privathand, darunter die Urkunden, übernommen. Andere Reste gelangten als Depositum der Kirchengemeinde Bomsdorf in das Depositalarchiv des Kirchenkreises Cottbus und an die Stiftung "Stift Neuzelle". Die an das Geheime Saatsarchiv in Berlin-Dahlem abgegebenen Akten der Patrimonialjustiz sind beim Magazinbrand 1945 vernichtet worden.

Literatur

Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 856-861. - Karl Gander, Regesten von Lehnbriefen und anderen Urkunden aus dem Kreise Guben [betr. Bomsdorf]. In: Niederlausitzer Mitteilungen 24.1936, S. 60-66. - Ders., Zur Geschichte des Dorfes Bomsdorf im Kreis Guben. Unter Benutzung des dortigen Gutsarchives. In: Niederlausitzer Mitteilungen 26.1938 S. 97-109. - Götz Freiherr von Houwald, Die Niederlausitzer Rittergüter und ihre Besitzer. Bd. VI: Kreis Guben, Neustadt (Aisch) 1999, S.78-86.
Verweis:2 Akten über Pachtbeziehungen zwischen Kloster Neuzelle und Gut Bomsdorf, 1802-1804 befinden sich im Stift Neuzelle. Ein weiterer Splitterbestand befindet sich im Depositalarchiv des evangelischen Kirchenkreises Guben.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=102473
 
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