37 Forst-Pförten; Rep. 37 Herrschaft Forst-Pförten, Kr. Sorau; 1438-1880 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Herrschaft Forst-Pförten, Kr. Sorau
Dat. - Findbuch:1614 - 1880
Vorwort:Besitzgeschichte

Die Herrschaft Forst entstand im 13. Jh. Als erste Besitzer erscheinen die Herren von Ileburg, denen die von Kittlitz folgen. Seit 1380/1385 war die Herrschaft Forst im Besitz der Familie von Biberstein, die seit Mitte des 15. Jh. auch die Herrschaft Pförten innehatte. Nach dem Aussterben der Familie von Biberstein 1667 fiel die Herrschaft Forst 1668 an die Herzöge von Sachsen-Merseburg und wurde in ein landesherrliches Amt umgewandelt. Die Herrschaft Pförten ging an die Familie von Promnitz über, der seit 1726 die Familie von Watzdorf folgte. 1740 erwarb Graf v. Brühl die Herrschaft Pförten und vereinigte sie 1740/1746 mit der Herrschaft Forst, die er vom Landesherren zurückkaufte. Die Herrschaft Forst-Pförten blieb bis 1945 im Besitz der Familie von Brühl. 1929 umfasste sie 20.625 Hektar und wies einen Grundsteuerreinertrag von ca. 92.000 RM aus.
Die Standesherrschaft war eine der größten Besitzungen in der Niederlausitz und verfügte neben Hofgericht und Kanzlei über ein eigenes Konsistorium (1586-1740). 1820 gehörten neben den Städten Forst und Pförten folgende Dörfer zur Herrschaft: Alt Forst, Bahren, Berge, Buchholz, Datten, Domsdorf, Drahthammer, (Adlig) Dubrau, Erlenholz, Gosda, Groß Bademeusel, Hohjeser, Jähnsdorf, Jocksdorf bei Triebel, Klein Bademeusel, Klein Jamno, Kohlo, Läsgen, Leipe, Mulknitz, Nablath, Naundorf, Niederjeser, Noßdorf, Pockuschel, Preschen, Raden, Sakro, Scheuno und Zauchel. Dazu kamen noch zahlreiche Vasallendörfer und Lehngüter.

Bestandsgeschichte

Die im Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem befindlichen Bestände X. HA, Pr.Br. Rep. 28A Herrschaft Forst-Pförten (1582-1816) und Pr.Br.Rep. 40 Konsistorium Forst wurden 1945 beim Magazinbrand vernichtet (Übersicht über die Bestände des Geheimen Staatsarchives zu Berlin-Dahlem. 3. Teil: X.-XI. Hauptabteilung (= Mitteilungen der Preußischen Archivverwaltung, 26). Bearb. von Reinhard Lüdicke. Leipzig 1939, S. 157 und 178), die alten Findhilfsmittel sind aber noch vorhanden. Der Hauptteil der Überlieferung befand sich vor dem Zweiten Weltkrieg in Schloß Pförten und seinen Nebengebäuden. Soweit die Archivalien der Zerstörung des Schlosses entgingen und sichergestellt werden konnten, befinden sie sich heute im Archiwum Panstwowe w Zielonej Górze (Staatsarchiv Grünberg/Schlesien), vgl. Archivführer zur Geschichte Ostbrandenburgs bis 1945 (= Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 31), bearb. v. Christian Gahlbeck, München 2007, S. 193ff. Der im BLHA vorhandene Aktenbestand ist durch Auflösung von Rep. 7 Amt Forst, durch Provenienztrennung aus den Gerichtsbeständen, und aus einer Abgabe des Stadtarchives Forst gebildet worden. Die Urkunden sind 1963-1965 vom Stadtarchiv Frankfurt (Oder) (3), Deutsches Zentralarchiv, Abt. Merseburg (5) und Landeshauptarchiv Dresden (2) in das BLHA übernommen und zunächst mit dem Bestand Rep. 7 Amt Forst vereinigt worden.

Literatur

Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 1703. - Peter-Michael Hahn und Hellmut Lorenz (Hrsg.), Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857-1883), Berlin 2000, Bd. II/437-442. - Rudolf Lehmann, Die Herrschaften in der Niederlausitz, Köln, Graz 1966. - Götz Freiherr von Houwald, Die Niederlausitzer Rittergüter und ihre Besitzer. Bd. II: Kreis Sorau 1981, S.25ff. - Richard Jocksch-Poppe, Die patrimoniale Verfassung und Verwaltung der Standesherrschaft Forst und Pförten, Guben 1905 (zugleich in: Niederlausitzer Mitteilungen 9.1906, S. 1-180). - Johann Christoph Schneider, Chronik der Stadt und Standesherrschaft Forst vor und nach der Vereinigung mit der Standesherrschaft Pförten, Guben 1846.
Verweis:GStA PK I. HA, Rep. 178 B, Nr. 930: Fideikommiss Forst-Pförten
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=103551
 
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