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37 Gosda, Kr. Spremberg; Rep. 37 Gut Gosda, Kr. Spremberg; 1650-1930 (Bestand)
Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 37 Gut Gosda, Kr. Spremberg |
Dat. - Findbuch: | 1650 - 1930 |
Vorwort: | Besitzgeschichte
Gosda mit Proschim und Welzow Seit 1527 ist die Familie v. Knobloch mit Besitzanteilen in dem westlich von Spremberg gelegenen Dorf Gosda nachweisbar. Lehnsfolger scheint Kaspar v. Minckwitz gewesen zu sein, der 1584 die Herrschaft Spremberg an Carl v. Kittlitz verkaufte und dabei die drei Dörfer Gosda, Proschim und Welzow ausdrücklich ausnahm. Sie blieben bis 1827 miteinander verbunden. Zu Gosda gehörten neben weiteren Besitzrechten Dorf, Rittersitz und Vorwerk. Minckwitz veräußerte zwei Jahre später auch diesen Besitz an die Familie v. Wiedebach auf Stradow u. Jehserig, die bis 1644 Eigentümer blieb. Nachfolger waren die v. Oppel (1644-1778), die das Gut 1691 dem Landesherren verkauften, es aber nach langen Streitigkeiten 1715 zurückerwarben, und die v. Uechteritz (1778-1790). 1790 übernahm Johann Sebastian v. Wirsing das Gut Gosda. Zeitweise war er auch Besitzer der Güter Lockwitz bei Dresden (1800-1804) und Ober- und Niederlichtenau bei Pulsnitz (Erwerb 1807). Verschiedene Versuche, in Gosda Gewerbe anzusiedeln, scheiterten nach kurzer Zeit (Glashütte, Pottaschesiederei und Steingutfabrik). Nach seinem Tode 1817 teilten sich seine drei Töchter die Erbschaft. Im Erbvergleich von 1820 erhielten Juliane Wilhelmine verehelichte von Stutterheim Gosda und Proschim und Friederike Marianne verehelichte Keck v. Schwarzbach Welzow. 1821 wurde Gut Proschim an die dortige Gemeinde verkauft. Zeitweise gehörte das Erbpachtgut Staakow, Kr. Lübben (1821-1824) zum Stutterheimschen Besitz. Die Erben der Frau v. Stutterheim überließen Gosda 1862 an den späteren Landrat des Kreises Spremberg Gustav Seydel zu Liebesitz, Stradow und Wolkenberg. Sein 1911 geadelter Sohn Hubert bildete aus den Gütern Gosda (1929: 1198 ha.), Stradow (804 ha.) und Wolkenberg (890 ha.) einen Fideikommiss. Die von Seydel blieben bis 1945 Eigentümer von Gosda.
Stradow und Wolkenberg, Kr. Spremberg Die bei Spremberg gelegenen Dörfer Stradow und Wolkenberg bildeten bis 1815 eine brandenburgische Exklave innerhalb der Niederlausitz. 1536 wird Heinrich v. Birckholtz zu Schorbus mit dem Dorf Stradow belehnt. Von seinen Erben gelangt es vor 1564 an die Familie v. Wiedebach, die 1586 auch Gosda, Proschim und Welzow erwarb. 1649 geht Stradow an den Rittmeister Johann Julius Frhr. v. Schwendi, 1659 an den Obristen und Generalquartiermeister Jacob v. Holst und durch die Ehe seiner Tochter an Erdmann Ludwig v. Pfuel über. 1697 kaufte der Kommandant der Festung Peitz Joachim Christoph von Götz(en) Stradow. Er hatte 1687 auch das benachbarte Gut Wolkenberg in einer Zwangsversteigerung erworben. Zuvor gehörte es über zwei Jahrhunderte hinweg der Familie von Zabeltitz. Die beiden Güter blieben bis 1945 miteinander verbunden. 1720 veräußerte v. Götzen Wolkenberg an Otto Heinrich v. Stutterheim, der es zwei Jahre später Constantia Henriette Gräfin v. Pückler auf Branitz verkaufte. Sie erwarb 1723 auch Stradow von den v. Götzen. Durch Erbteilung gingen die Güter 1749 an die Familie v. Castell und 1860 an Gustav Seydel auf Liebesitz über.
Buchwäldchen, Dubrau und Göritz, Kr. Calau Das südlich von Calau gelegene Gut Buchwäldchen gelangte 1809 auf dem Erbwege an Kammerherr Heinrich Julius v. Stutterheim. Nachdem seine Ehefrau Juliane Wilhelmine geb. v. Wirsing die Güter Gosda, Proschim und Welzow erworben hatte, verkaufte Stut-terheim Buchwäldchen 1819 an die Familie v. Oppel. Die vorher ebenfalls in Stutterheimschen Besitz befindlichen und mit Buchwäldchen verbundenen Güter Dubrau und Göritz waren 1797 an die Grafen zu Lynar auf Lübbenau veräußert worden. Da der Besitz nur kurze Zeit mit Gosda verbunden war, sind im Gutsarchiv nur wenige Akten überliefert.
Bestandsgeschichte 1926 in das Ständische Archiv Lübben übernommen, geordnet und verzeichnet. 1954/1955 Neuerschließung, seit 1958 im BLHA.
Literatur
Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 2117-2131, 5232 u.5700-5703. - Götz Freiherr von Houwald, Die Niederlausitzer Rittergüter und ihre Besitzer. Bd. I: Spremberg, Neustadt an der Aisch 1978, S.66-75 (Gosda), 159-163 (Stradow) und 205-208 (Wolkenberg); Desgl. Bd. IV.1: Kreis Kalau [Calau], 1988, S.163-175 (Buchwäldchen). - Martin Stahn, Das Niederlausitzische Landesarchiv in Lübben, Strausberg (1939), 215-246 und 1958, 78-79. |
Verweis: | Zu Stradow und Wolkenberg vgl. BLHA, Rep. 37 Herrschaft Branitz; zu Dubrau u. Göritz vgl. BLHA, Rep. 37 Herrschaft Lübbenau. - GStA PK I. HA, Rep. 178 B, Nr. 942: Fideikommiß Gosda, 1940-1941 |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=104208 |
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