37 Nennhausen; Rep. 37 Gut Nennhausen, Kr. Westhavelland; 1607-1884 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Gut Nennhausen, Kr. Westhavelland
Dat. - Findbuch:1607 - 1884
Vorwort:Besitzgeschichte

Die Familie von Lochow wird erstmals 1480 im mittelmärkischen Schoßregister mit Besitzrechten in Nennhausen erwähnt. Seit wann das benachbarte Dorf Bamme dazugehörte (vor 1541), ist mangels Quellen nicht erkennbar. Nennhausen wurde zum Stammsitz des im Elb-Havelland (Bergzow, Ferchesar, Kotzen) begüterten Geschlechts und blieb nahezu 200 Jahre in seinem Besitz. Zeitweise bestanden im Dorf 5 Rittersitze (1608) von Familienangehörigen parallel. Pest, Dreißigjähriger Krieg und Schulden bewirkten den Niedergang der Familie. Nach Aussterben des Nennhausener Zweiges entzog der Kurfürst auf Grund von Lehnsfehlern 1683 den v. Lochow den Besitz und belehnte die verschwägerte Familie von Briest, die Nennhausen und Bamme bereits seit 1672 pfandweise innehatten. Die altmärkische Uradelsfamilie v. Briest besaß das Gut 150 Jahre. Besondere Bedeutung als märkischer "Musenhof" erlangte Nennhausen durch den Romantiker Friedrich de la Motte-Fouqué (1777-1843), der mit Karoline verwitwete v. Rochow geb. v. Briest (1773-1831) verheiratet war und von 1802-1833 in Nennhausen lebte. Spuren seiner literarischen Tätigkeit sind jedoch im Bestand nicht zu finden. Auf dem Erbweg ging der Besitz 1822 an Theodor Heinrich Rochus v. Rochow über. Aus dessen Besitzzeit sind auch Akten über die Rochowschen Güter Göttin, Jeserig und Trechwitz, Kr. Zauch-Belzig im Gutsarchiv überliefert. Nach seinem Tode 1854 verkaufte die Witwe das Gut an den Industriellen Wilhelm (1861: von) Jaeckel auf Großwudicke, Kr. Jerichow II. Letzter Besitzer vor der Enteignung durch die Bodenreform war Graf von Westerholt und Gysenberg, der Nennhausen 1911 von Anna v. Bredow geb. v. Jaeckel auf Briesen erworben hatte. 1929 umfasste der Besitz 371 ha. und wies einen Grundsteuerreinertrag von 9.370 RM aus.

Bestandsgeschichte

Der Restbestand des Gutsarchives stammt überwiegend aus dem Domstiftsarchiv Brandenburg und gelangte 2009 in das BLHA, wo bereits sieben Akten vorhanden waren, die aus der aufgelösten Rep. 5 C Patrimonialgerichte stammen. 2009 wurde der Bestand um ein Porträtkupfer von Friedrich de la Motte-Fouqué angereichert.

Literatur

Almut Andreae u. Udo Geiseler (Hrsg.), Die Herrenhäuser des Havellandes, Berlin 2001, S. 210-215. - Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 3807-3811. - Peter-Michael Hahn und Hellmut Lorenz (Hrsg.), Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857-1883), Berlin 2000, Bd. II/392-396. - Carl v. Lochow, Geschichte des Geschlechts von Lochow, 1. Auflage Görlitz 1940. 2. erweiterte Auflage, bearb. von Jost v. Lochow, o.O. 1997.
Verweis:BLHA, Rep. 37 Gut Lübnitz

Angaben zum Umfang

Umfang:0,80 lfm; 44 Akte(n), 1 Karte

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 37 Gut Nennhausen Nr.
Karten: BLHA, Rep. 37 Gut Nennhausen - Karten Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=106347
 
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