Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 37 Gut Neuhaus, Kr. Lübben |
Dat. - Findbuch: | 1789 - 1914 |
Vorwort: | Besitzgeschichte
Der Landesdeputierte Christian Maximilian von Rade kaufte 1775 von den Erben der Christiane Margarethe Winckelmann das "Steinkirchener Lehnsvorwerk unteren Teils". Von diesem Vorwerk wurde mit landesherrlicher Genehmigung 1789 ein kleiner Teil mit Wohnhaus, Wirtschaftsgebäuden und Gartenland abgetrennt, welcher unter der Bezeichnung "Neuhaus" einen eigenen Landsitz mit Rittergutsqualität bildete. 1799 veräußerten die Erben des Herrn von Rade das Gut an Hermann Karl von Uffel, Domprobst zu Meißen und Naumburg und späteren Landeshauptmann der Niederlausitz. Dieser verkaufte es bereits ein Jahr später an Karl Friedrich Wilhelm Leopold von Loeben, der kurze Zeit später das noch erhaltene Gutshaus im frühklassizistischen Stil um 1801 errichten ließ und auch die Gestaltung des Gartens vornahm. 1810 erwarb der Landesälteste des Lübbener Kreises, Johann Heinrich Ernst von Schönfeld den Besitz, der ihn 1818 an den Bankhausbesitzer Robert Loebenstein in Lübben veräußerte. 1822 kaufte der Dichter Christoph Ernst von Houwald das Gut. Nach seinem Tode 1845 veräußerten die Erben das Gut an seinen Neffen Carl Gottlob von Houwald, in dessen Familienbesitz es verblieb, bis es 1913 an Franz von Ponçet verkauft wurde. 1917 wurde das Rittergut durch die Stände der Niederlausitz erworben, die es an verschiedene Personen verpachteten, u.a. seit 1931 an Albrecht Freiherrn von Houwald. Die Gesamtfläche des Gutes betrug 1940 ca. 8 ha.
Bestandsgeschichte
Die wenigen im Ständischen Archiv in Lübben befindlichen Unterlagen des Gutes Neuhaus (1 Urkunde und 2 Akten) wurden während des 2. Weltkrieges in das Geheime Staatsarchiv Berlin-Dahlem ausgelagert und gelangten von dort 1987 im Rahmen des Kulturaustausches zwischen den beiden deutschen Staaten an das damalige Staatsarchiv Potsdam (heute BLHA). Die in Neuhaus aufbewahrten Archivalien der Familie von Houwald wurden kriegsbedingt nach Straupitz verlagert und sind dort mit dem Hauptteil des Herrschaftsarchives von Straupitz 1945 vernichtet worden (vgl. Rep. 37 Herrschaft Straupitz). - Der Nachlaß des Dichters Ernst von Houwald ist vermutlich nach seinem Tode im Jahre 1845 von Neuhaus in das Schloß Straupitz gelangt, wo er bis zum Kriegsende 1945 verblieb. Reste seiner Manuskripte und Korrespondenzen (Briefbände 1820-1824 und 1828) konnten nach Kriegsende bei der Bergung der Schloßbibliothek und des Archives gesichert werden. 1999 wurde der Nachlaß aus Provenienzgründen aus dem Bestand Rep. 37 Herrschaft Straupitz herausgelöst und mit dem Bestand Rep. 37 Gut Neuhaus vereinigt. Hinzugefügt wurden ein Typoskript Albrecht von Houwalds, ein Porträt des Dichters Ernst von Houwald aus der Bildersammlung des Landesarchivs Lübben und Jagdtagebücher der Familie, die 1999 Dr. Götz Freiherr von Houwald dem BLHA als Depositum übergab.
Literatur
Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 4001. - Robert Daenicke, Aus den Jagdtagebüchern Ernst von Houwalds, in: Lübbener Kreisblatt 1940, Nr. 58-61. - Götz Freiherr von Houwald, Die Niederlausitzer Rittergüter und ihre Besitzer. Bd. III: Kreis Lübben 1984, S.305-314. - Götz Dieter u. Heiko Freiherren von Houwald, Beiträge zur Familiengeschichte der Grafen, Freiherren und Herren von Houwald, Heft 7 Familienmatrikel, Selbstverlag 1982. - Rudolf Lehmann, Die Niederlausitz in den Tagen des Klassizismus, der Romantik und des Biedermeier (= Mitteldeutsche Forschungen, 13), Köln-Graz 1958 [darin: Aus dem literarischen Briefwechsel Ernst v. Houwalds, S. 160ff.]. |
Verweis: | Rep. 37 Herrschaft Straupitz |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=106527 |
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