37 Reckahn; Rep. 37 Gut Reckahn, Kr. Zauch-Belzig; 1378-1911 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Gut Reckahn, Kr. Zauch-Belzig
Dat. - Findbuch:1452 - 1911
Vorwort:Besitzgeschichte

Das südlich von Brandenburg (Havel) im Planetal gelegene Rittergut gehörte zu den ältesten brandenburgischen Besitzungen der weitverzweigten Familie von Rochow. Neben der altmärkischen Stammheimat war das zum Uradel zählende Geschlecht vor allem in der Zauche und im Havelland begütert. Bereits in einer Urkunde von 1351 werden außer Reckahn noch zehn weitere Lehngüter in der Zauche erwähnt. Mittelpunkt und Stammsitz der auch als "Rochow-Winkel" bezeichneten Herrschaft war bis zum Tod von Hans (VIII.) von Rochow im Jahre 1520 die Burg Golzow (vgl. Rep. 37 Golzow). Mit der Erbteilung unter seinen vier Söhnen wurde die Reckahner Linie begründet, die bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1805 bestand, und unter deren Agnaten der Güterbesitz durch weitere Erbteilungen und Verkäufe häufig wechselte. Anfang des 17. Jh. wurde das Dorf Reckahn zum eigenen Rittersitz, auf dem sich der Kreiskommissar der Zauche, Tobias v. Rochow, ansässig machte. Zum Gut gehörten um 1800 die Dörfer Reckahn, Krahne und Göttin mit den auf den wüsten Feldmarken im 18. Jh. errichteten Vorwerken Brückermark, Meßdunk und Rotscherlinde. Nach dem kinderlosen Tod des Schulreformers Friedrich Eberhard v. Rochow (1734-1805) wurde der Besitz unter fünf Rochowschen Stämmen aufgeteilt und blieb bis zur Enteignung durch die Bodenreform im Jahre 1945 im Eigentum der Erben. Im Jahre 1929 umfassten Reckahn und Göttin im Besitz von Harry v. Rochow auf Gollwitz 944 bzw. 575 ha. und wiesen einen Grundsteurreinertrag von 9.994 bzw. 3.471 RM aus, während Krahne und Rotscherlinde im Besitz von Emmy von Schierstedt geb. v. Rochow zu Dahlen bei Görzke einen Umfang von 1.665 ha. und einen Grundsteuerreinertrag von 12.588 RM hatten.

Bestandsgeschichte

Das umfangreiche Archiv wurde bei Einmarsch der Roten Armee im Mai 1945 auf den Schlosshof geworfen und ist dort bis auf Reste durch Feuer, Diebstahl und Witterungseinflüsse vernichtet worden. Durch den Einsatz des Lehrers und Archivpflegers Richard Kieser konnten Reste gesichert werden, die 1949 in das Deutsche Zentralarchiv Potsdam und von dort 1950 in das BLHA übernommen wurden. Auf Grund der Witterungseinflüsse sind die Akten z.T. in sehr schlechtem Erhaltungszustand. 1 Akte ist provenienzhalber Rep. 37 Gut Stülpe zugeordnet worden.

Literatur

Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 4496-4498. - Peter-Michael Hahn und Hellmut Lorenz (Hrsg.), Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857-1883), Berlin 2000, Bd. II/483-486. - Werner Heegewaldt, Das Gutsarchiv der Familie Rochow auf Reckahn, in: Vernunft fürs Volk. Friedrich Eberhard v. Rochow im Aufbruch Preußens, hrsg. v. Hanno Schmitt und Frank Tosch, Berlin 2001, S. 244-249. - Adolph v. Rochow, Nachrichten zur Geschichte des Geschlechts derer v. Rochow und ihrer Besitzungen, Berlin 1861. - Christiane Salge, Das Herrenhaus in Reckahn, ein "Lustgebäude" in der Mark Brandenburg? In: Studien zur barocken Baukultur in Berlin-Brandenburg. Hrsg. v. Peter-Michael Hahn und Hellmut Lorenz, Potsdam 1996, S. 89-100.
Verweis:Zur Besitzgeschichte vgl. GStA PK, I.HA, Rep. 178 B, Nr. 2260. - Zu anderen Gütern der v. Rochow vgl. Rep. 37 Gut Golzow, Rep. 37 Gut Plessow u. Rep. 37 Gut Stülpe
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=107215
 
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