10B Dobrilugk U; Rep. 10B Zisterzienserkloster Dobrilugk – Urkunden; 1199-1541 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 10B Zisterzienserkloster Dobrilugk – Urkunden
Dat. - Findbuch:1199–1541
Vorwort:Bestandsgeschichte:

Das wohlerhaltene Klosterarchiv wurde nach der Besetzung Dobrilugks durch Kursachsen 1541 beschlagnahmt und nach Torgau verbracht. Beim Rückfall des Klosters an Böhmen 1547 wurden die Urkunden jedoch trotz mehrfacher Anforderung nicht ausgeliefert, sondern in demselben Jahr nach Weimar überführt. Hier wurden sie zusammen mit einem Klosterinventar und anderen Archivalien bei der Ordnung des ernestinischen Gesamtarchivs von 1574–1583 dessen Beständen einverleibt und sie verblieben in diesem provenienzfremden Zusammenhang bis in die jüngste Zeit. 1964 gelangte der Bestand im Zuge einer Bestandsabgrenzung mit dem Landeshauptarchiv Weimar in das Brandenburgische Landeshauptarchiv. Weitere Einzelurkunden derselben Provenienz, die vor 1945 im Geheimen Staatsarchiv und im Landeshauptarchiv Dresden verwahrt wurden, gelangten 1963 und 1964 in das BLHA und konnten hier mit dem Hauptbestand vereinigt werden, desgleichen die bisher von der Universitätsbibliothek Leipzig verwahrte Urkunde vom 1. Oktober 1202.

Die vormals in Leipzig aufbewahrten Urkunden werden bei Rudolf Lehmann: Urkundeninventar zur Geschichte der Niederlausitz bis 1400. Köln, Graz 1968, noch mit der Weimarer Signatur zitiert.

Die sieben bestandsergänzenden Fotografien (U (32/1), U (32/2), U (32/3), U (32/4), U (32/5), U (45/1) und U (63/1)) von Ausfertigungen im Staatsarchiv Posen, Urkundenbestand des Klosters Blesen Nr. 1–7, wurden dem Bestand 1969 beigefügt.

Das Kopialbuch des Klosters aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts befindet sich in der Universitätsbibliothek Leipzig.


Neuverzeichnung:

Der Urkundenbestand Rep. 10B Zisterzienserkloster Dobrilugk wurde 2010 in die Datenbank eingegeben. Dabei wurden die Regesten und Erschließungsangaben von Rudolf Lehmann: Urkundenbuch des Klosters Dobrilugk und seiner Besitzungen. Leipzig, Dresden 1941 (= UB Dobrilugk) zugrundegelegt. 2019 erfolgte eine Überarbeitung der Datensätze und die Ergänzung der Angaben in Rudolf Lehmann: Urkundeninventar zur Geschichte der Niederlausitz bis 1400. Köln, Graz 1968 (= Lehmann, Urkundeninventar Niederlausitz). Die dortigen Regesten werden im Feld "Abschrift/Übersetzung/Edition etc." nachgewiesen.


Zur Gestaltung der Regesten im Einzelnen:

Grundsätzlich wurden zunächst die vom UB Dobrilugk vorgegebenen Kurzregesten übernommen. In den Fällen, in denen dort Vollregesten vorliegen, wurden diese entsprechend gekürzt und nur Aussteller, Empfänger und die zentralen Rechtsinhalte der jeweiligen Schriftstücke aufgenommen. Wo Lehmann in seinen Regesten Originalzitate der Urkunden übernahm, wurden Übersetzungen bzw. Anpassungen an die moderne Sprache vorgenommen. Im Bestand befinden sich einige Fotos von Urkunden, die im Archiv Posen aufbewahrt werden und im UB Dobrilugk nicht erfasst sind. In diesen Fällen wurde eine Neuregestierung vorgenommen.

Bei strittigen Ortschaften (Wüstungen, Überformungen) sind im Feld "Verzeichnungsprotoll/Bemerkungen" geografische Einordnungen hinzugefügt worden, um späteren Nutzern den Gebrauch zu erleichtern. Diese Daten haben sich an den geografischen Hinweisen im UB Dobrilugk orientiert. Dies betrifft zum Beispiel die Dörfer Kranewitz, das heute nicht mehr vorhanden ist, und Dobristroh, das heute Freienhufen heißt. Nicht bei allen Ortsnamen wurde die Schreibweise im UB Dorbrilugk übernommen, sondern es wurden prinzipiell die modernen Schreibweisen der Ortschaften verwendet (Cottbus, Calau, Übigau). Ähnlich verfuhr man bei den Personennamen. Sie sind mithilfe des Urkundenbuchregisters an die moderne Schreibweise angepasst worden. Dort, wo das Urkundenbuch selbst keine Hilfe bot, dienten die einschlägigen Ortslexika zur Rekonstruktion der modernen Schreibweisen. In einigen Sonderfällen wurde bei den Personennamen jedoch anders verfahren als im UB Dobrilugk. So ist beim vielfach auftretenden, dort uneinheitlichen geschriebenen Namen eine Hauptform durchgängig verwendet worden: Witego (Wetego/Wedego), Thimo (Thymo), Dietrich (Theodericus/Theodoricus) und Bodo (Boto). Ferner sind alle die Personennamen betreffenden Latinisierungen, anders als im UB Dobrilugk, einheitlich verdeutscht worden (bspw. Theodericus/Theodoricus = Dietrich, Heymannus = Heinemann).

Im Anschluss an das Regest folgt im Titelfeld die Datierung im Wortlaut der Urkunde.

Im Zusammenhang mit dem genetischen Stadium bzw. der Überlieferungsform werden auch Notariatsinstrumente und Konzepte nachgewiesen. Hinweise auf Fälschungen bzw. Fälschungsverdacht finden sich als Bemerkung im Feld "Vermerk".

Inserierte Urkunden wurden in einem eigenen Datensatz aufgenommen und als Verweise behandelt. Die fiktiven Beckschen Klammersignaturen wurden nicht übernommen. Im Signaturfeld erscheint der Hinweis "Verweis", und im Verweisfeld die Signatur der Urkunde, in der das Insert zu finden ist. Im Feld "Enthält" sind außerdem zusätzliche, den Urkunden beigefügte Stücke wie Abschriften, Übersetzungen, Fotografien u. ä. erfasst.

Anders als im UB Dobrilugk ist bei den vorhandenen Siegelschnüren nicht deren Farbe, sondern allein deren Anzahl aufgenommen. Die Besiegelung der Briefe wurde in allen Fällen wiedergeben. Ein im UB Dobrilugk fehlender Hinweis auf die Besiegelung von U 338 wurde ergänzt. Schäden sowohl am Siegel als auch am Schriftstück selbst sind nach Beobachtungen an den überlieferten Stücken und gemäß den Hinweisen des UB Dobrilugk im Feld "Verzeichnungsprotokoll/Bemerkungen" eingetragen worden. Dadurch konnte in einigen wenigen Fällen eine Verschlechterung der Zustände festgestellt werden, die sich vorrangig auf die Siegel konzentrierten.

Die Größen der Urkunden wurden gemessen und im Feld Beschreibstoff festgehalten (Höhe mal Breite ohne den Umbug mitzurechnen, dann den Umbug, in mm auf 0/5 gerundet).

Im Feld "Frühere Signaturen" wurde auf die Signierung im Thüringischen Staatsarchiv Weimar hingewiesen. Aufgenommen wurden die vierstelligen GA-Nummern entsprechend der Angaben im UB Dobrilugk. Nur wenn eine solche Signierung nicht angegeben war, wurden die Reg.OO-Nummern aufgenommen.

Literatur:
Rudolf Lehmann: Urkundenbuch des Klosters Dobrilugk. Leipzig, Dresden 1941; Rudolf Lehmann: Urkundeninventar zur Geschichte der Niederlausitz bis 1400. Köln, Graz 1968; Rudolf Lehmann: Quellen zur Geschichte der Niederlausitz, I. Teil (Mitteldeutsche Forschungen 68/I), Köln, Wien 1972, hier S. 3-8: Materialien zur Geschichte der Niederlausitzer Klöster, 1. Zisterzienserkloster Dobrilugk (Ergänzungen).
Gertraud Eva Schrage und Markus Agthe: Dobrilugk, in: Brandenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Hrsg. von Heinz-Dieter Heimann, Klaus Neitmann und Winfried Schich, Berlin 2007, Bd. 1, S. 425-442.
Dennis Majewski: Zisterziensische Rechtslandschaften. Die Klöster Dobrilugk und Haina in Raum und Zeit (Studien zur europäische Rechtsgeschichte. Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte Frankfurt am Main, Band 308), Frankfurt am Main 2019.

Angaben zum Umfang

Umfang:292 Urkundenausfertigungen
7 Urkundenfotografien
Fotokopie des Kopialbuchs in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, Ms. El. f. 66

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 10B Zisterzienserkloster Dobrilugk – Urkunden Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=13854
 
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