Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 10A Domkapitel Lebus |
Vorwort: | Geschichte des Registraturbildners
Die Gründung des Domkapitels Lebus ist urkundlich nicht bezeugt. Der erste Dompropst wird 1232 erwähnt. Enge Verbindungen müssen anfangs mit dem Breslauer Domkapitel bestanden haben, aus dem sich die Mehrzahl der Lebuser Domherren rekrutierte. Das Kapitel war stets weltlich. Als wichtigstes Recht übte es das Bischofswahlrecht aus, bis dieses in der ersten Hälfte des 15. Jh. infolge der Nomination der Bischöfe durch die Landesherren eingeschränkt wurde. Die Entwicklung des Kapitels wurde durch den mehrfachen Ortswechsel negativ beeinflußt, erst seit etwa 1385 fand es in Fürstenwalde einen endgültigen Sitz. Diese Tatsache, verbunden mit der starken ökonomischen Basis des Bischofs, dürfte sich auch negativ auf die Ausstattung und die allgemeine Bedeutung des Kapitels - gemessen an seinen brandenburgischen Schwesterstiftern - ausgewirkt haben. Die Aufhebung des Kapitels in Fürstenwalde im Verlauf der Reformation erfolgte durch den Kurfürsten im Jahre 1563, die Güter wurden dem landesherrlichen Domanialbesitz eingegliedert (vgl. Rep. 7 Ämter Fürstenwalde, Lebus, später Frauendorf). Der Grundbesitz des Domkapitels Lebus/Fürstenwalde umfaßte im wesentlichen Streubesitz im Sprengel und einzelne Güter in Schlesien. Im Sprengel selbst gehörten dazu folgende Orte: Beerfelde, Berkenbrück, Buchholz, Eggersdorf, Frauendorf, Fürstenwalde, Hathenow, Jänickendorf, Liebenberg (Heide u. Krug), Mallnow, Neuendorf, Schönfeld, Schönfließ, Storkow, Wilmersdorf, Zeschdorf.
Bestandsgeschichte
Von einem ehemaligen Domkapitelsarchiv sind nur geringe Reste überliefert. Die Urkunden wurden vor 1945 im Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem verwahrt und befinden sich seit 1963 im BLHA; die ältesten Originale fehlen seit 1945. Die Urkunden Nr. 2, 3, 4, 5, 9, 19, 20 und 28 gelangten 1962 als Depositum aus dem Stadtarchiv Fürstenwalde in das BLHA und wurden provenienzgemäß dem Bestand Rep. 10A Domkapitel Lebus zugeordnet. 2 weitere Urkunden (1483, 1505) verwahrt das Geheime Staatsarchiv in Berlin-Dahlem. Register des Domkapitels aus den Jahren 1480 - 1539 befanden sich im DZA, Abt. Merseburg, in Rep. 79, Nr. 7-10 (vgl. Herbert Ludat, Bistum Lebus,Weimar 1942, S. 29), seit 1964 im BLHA. Inwieweit Reste des Domkapitelsarchivs die Zerstörungen des zweiten Weltkrieges in der Domkirche zu Fürstenwalde überstanden haben, ist unbekannt.
Literatur
Peter Neumeister und Blandine Wittkopp: Lebus. Domkapitel, in: Brandenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, hrsg. von Heinz-Dieter Heimann, Klaus Neitmann und Winfried Schich, Berlin 2007, Bd. 2, S. 250-263; Christian Gahlbeck und Peter Neumeister: Göritz (Górzyca). Domkapitel des Bistums Lebus, ebd. Bd. 1, S. 514-520; Peter Neumeister, Blandine Wittkopp und Dirk Schumann: Fürstenwalde. Domkapitel des Bistums Lebus, edb. Bd. 1, S. 481-499. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=1698218 |
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