10C Pfarrkirche Luckau (U 30/1) A; Paul Richard bekundet, dass er, damit Gott und der Himmelskönigin Maria zu Ehren sechs Priester "die geczeyte von der gnanten unser lieben frawen also mettene, prime, messe, terne, sexte, none, vesper und complete alle taghe und zcu ewigen zceiten mochten gesingen

Archivplan-Kontext

BLHA; Brandenburgisches Landeshauptarchiv (Archiv)
- ; Archiv (Archiv)
  - 1; Kurmark, Neumark, Niederlausitz bis 1806/16 (Tektonikgruppe)
    - 1.3; Niederlausitz (Tektonikgruppe)
      - 1.3.2; Untere Behörden und Institutionen (Tektonikgruppe)
        
        10; Rep. 10 Geistliche Institutionen (Bestandsgruppe)
        
        10C Pfarrkirche Luckau U; Rep. 10C Pfarrkirche St. Nikolai Luckau – Urkunden; 1297-1585 (Bestand)
        
        10C Pfarrkirche Luckau U 30 A; Johann [IV.], Bischof von Meißen, bestätigt die Übertragung des Patronatsrechts des Apostel- und Katharinenaltars in der Pfarrkirche St. Marien und St. Nikolai zu Luckau, das Thimo Ihlow, "opidanus eiusdem opidi Luckaw, patronus altaris", und vor ihm "progenitor suus"
        10C Pfarrkirche Luckau (U 30/1) A; Paul Richard bekundet, dass er, damit Gott und der Himmelskönigin Maria zu Ehren sechs Priester "die geczeyte von der gnanten unser lieben frawen also mettene, prime, messe, terne, sexte, none, vesper und complete alle taghe und zcu ewigen zceiten mochten gesingen
        10C Pfarrkirche Luckau U 31 D; Sigismund, Römischer König, König von Ungarn, Kroatien und Böhmen, Markgraf der Lausitz, bekundet, dass Paul Richard, "wohnhafftig zu Lubin" [laut Lehmann kann es sich hier nur um ein Versehen der Kanzlei handeln und stattdessen Luckau als eigentlicher Wohnort gemeint

Angaben zur Identifikation
Signatur:	10C Pfarrkirche Luckau (U 30/1) A
Titel:	Paul Richard bekundet, dass er, damit Gott und der Himmelskönigin Maria zu Ehren sechs Priester "die geczeyte von der gnanten unser lieben frawen also mettene, prime, messe, terne, sexte, none, vesper und complete alle taghe und zcu ewigen zceiten mochten gesingen und fulbrengen in einer capellen, die darczu gebawet und gegeben wirdet yn die ehre der junckfrauen Marie", von seinem väterlichen Lehen das Dorf Klein Radden mit Ausnahme von 1 1/2 Hufen, die zu einem Altar zinsen, und im Dorf Groß Radden 5 1/2 Zinshufen bestimmt und diese Güter den drei Altären, "die ich zcu leyhen habe zcu der pfarkirchen sanct Nicklaus zcu Lugkow [Pfarrkirche St. Marien und St. Nikolai zu Luckau] und [die] yn die vorgnante capelle unser lieben frawen sollen gesaczt und gebauet werden", zugewiesen habe. Er bestimmt ferner, "das dieselbigen drey altaristen adder yre vicarien und capellane sollen zcu sich nhemen ander drey unbelehenthe priester und die sechse sollen dye gutter und was hernach von andern frommen leuthen darczu beschaffen wirth, zcu ewigen zceiten, nemlich die vunf schogk geldis, dye der ersame priester er Bartholomeus Gyseler prediger zcu Lubbin nach seynem tode iczundt darczu hat lassen vorschreyben zcu Grossin Labin [Groß Lübbenau] uff eynen widderkauf den vesten Hanßen von Palentzck, voythe zcu Luszicz [Johann von Polenz, Landvogt der Lausitz], zcu gleichen teyle alle jar jerlichen innehemen und der zcu gleichen nutzen eintrechtiglichen yn eyner wonungen, die yn der stadt Lugkow von dem ersamen rathe, gewercken und gemeinheyten iczundt darzcu beschaffen und gefreyet ist, gebrauchen und zcu irem nutze wenden sollen und bey yn halten einen diener, der yn zcu den vorgenanten zceiten leuthet nach befehlunge des ebdomadarier, der die woche die messe zcu singenne heldet under den dreyen vorgenanten belehenten altaristen ader yren capellanen der altarien, die das bestreiten und ußrichten sollen und vor die muhe alle jar jerlichen uß den vorgenanthen renthen und zcinsen yderman eyn halb schock Behemischer grosschen zcuvor ußheben und nehemen sollen". Die drei Altaristen oder ihre Kapläne sollen die anderen drei Priester wählen; bei zwiespältiger Meinung soll der Bürgermeister mit dem Rat eine Einigung herbeiführen und mit ihnen die Wahl vornehmen, "das vornunftige und togentliche priester darczu gekorn und gesaczt werden". Das Patronatsrecht an den drei Altären überlässt Paul Richard Bürgermeister und Ratmannen der Stadt Luckau, damit sie bei Erledigung des Altardienstes den von den unbelehnten Priestern dazu bestimmen, "welcher der lengst an dem dienste der ambachte gewest ist". Schließlich bestimmt er, dass die sechs Priester den Tag Unser Lieben Frau, "so die yn den tempel bracht warth" (21. November), als ihrer Patronin Tag, mit Lobgesängen begehen und jährlich Donnerstag nach Oculi in der Fasten für alle gläubigen Seelen eine Vigilie in der Kapelle und am Freitag eine Messe singen sollen. "nach gotes geburth vierczehnhundert und in dem dreysigsten jare an unser lieben frauen taghe Nativitatis."
Dat. - Findbuch:	1430 September 8
Ort:	o. O.
Beglaubigungsform:	Siegelankündigung
Beschreibstoff:	Papier
genetisches Stadium / Überlieferungsform:	Abschrift (15. Jh.) in Heftform

Angaben zum Kontext
Verweis:	In demselben Heft auch Rep. 10C Pfarrkirche Luckau (U 32/1)
Abschriften / Übersetzungen / Edition / Literatur:	Regest: UB Lübben III S. 51 Nr. 62; Lehmann: Urkunden des Luckauer Stadtarchivs, S. 82f. Nr. 136 und S. 85-87 Nr. 142.