1260 PP; Landeseinsatzeinheit (Systematik)

Archivplan-Kontext

 

Allgemeine Information

Signatur:1260 PP
Titel:Landeseinsatzeinheit
Benutzungsbeschränkung:Enthält weitere Verzeichnungseinheiten, für die Benutzungsbeschränkungen aufgrund Gesetzeslage bestehen.
Beschreibung:B E H Ö R D E N G E S C H I C H T E
siehe auch: Bestand Rep. 1260 Polizeipräsidium
Notizen (Stand 2013)

Das Polizeiorganisationsgesetz (POG Brandenburg) vom 20.3.1991 und das am 11.12.1991 verabschiedete Vorschaltgesetz zum Polizeigesetz bildete im Folgenden die Grundlage der grundsätzlichen Umstrukturierung der Brandenburgischen Polizei, die der Dienst-und Fachaufsicht des Ministeriums des Innern unterstand. Die 1991 mit dem § 1 Abs. 2 POG Brandenburg als Polizeieinrichtung - entsprechend dem Verwaltungsabkommen über die Errichtung der Bereitschaftspolizeien der Länder - neu errichtete Bereitschaftspolizei (BePo) unterstand der Dienst- und Fachaufsicht des Ministeriums des Innern. Gemäß § 3 POG war sie mit der Unterstützung der Polizeibehörden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben nach den Weisungen des Ministeriums des Innern beauftragt. Sie bestand aus 5 Einsatzhundertschaften, die bei den Polizeipräsidien stationiert wurden. Der Führungsstab und der technische Dienst wurden in Potsdam Eiche angesiedelt.

Leitung
Erster Chef der Bereitschaftspolizei Polizeioberrat Volker Pfaff
24.3.1992 Leiter Peter Hunger
1995 erster Leiter der LESE Peter Hunger

Am 7.7.1995 wurden in der neugegründeten Landeseinsatzeinheit (LESE) folgende Organisationseinheiten der Polizei zusammengefasst: Bereitschaftspolizei (BePo), die Technische Einsatzeinheit (TEE), die Polizeihubschrauberstaffel (PHuSt) und den Personenschutz (PS) der Landespolizei, der Personenschutz, die Spezialeinheiten Sondereinsatzkomando (SEK), Mobiles Einsatzgruppe (MEG) - als Spezialeinheit für Observation und Zugriff und die Verhandlungsgruppe.

Die Spezialeinheit Sondereinsatzkommando ging aus der ehemaligen Diensteinheit IX des Ministeriums des Innern der DDR hervor
Zu den Spezialeinheiten zählen:
- das Spezialeinsatzkommando (SEK)
- das Mobile Einsatzkommando (MEK)
Zu den Spezialeinsatzkräften gehören:
- die Beratergruppe
- die Zielfahndung
- der Zeugenschutz
- die Verhandlungsgruppe (VG)
- das Dezernat „Einsatztechnik”
Im Dezember 1995 fasste das Innenministerium das SEK, das MEK, und die Verhandlungsgruppe unter dem Dach der Spezialeinheit (SE) zusammen und integrierte es als eigenständige Dienststelle in die Landeseinsatzeinheit der Polizei des Landes Brandenburg.

Seit 1990 führte das SEK eine Reihe spektakulärer Einsätze durch:
Gegen Banden und Drogenschmuggler wurde es eingesetzt. Die Männer aus Potsdam nahmen mehrere Personen wegen des illegalen Handels mit radioaktivem Material fest, räumten besetzte Häuser unter anderem in Brandenburg und Potsdam und bewältigten mehre Erpressungslagen: Sie ermittelten 1991 gegen die Erpresser des Versandhauses "Quelle" und zwei Jahre später gegen "Dagobert". 1997 wurden sie gegen die Erpresser der Handelskette "Edeka/REWE" eingesetzt. Im gleichen Jahr waren sie an der Festnahme der Entführer Matthias Hintzes beteiligt.

Die Polizeihubschrauberstaffel Brandenburg in Ahrensfelde wurde 1992 gebildet. Sie ging aus der Zentralen Polizeifliegerstaffel hervor, die nach der Wiedervereinigung aus der ehemaligen Hubschraubereinheit des MdI gegründet wurde. Im Erlaß des MdI vom 9.06.1999 (Amtsblatt für Brandenburg 1999 S. 574) wurden die Aufgaben der Polizeihubschrauberstaffel geregelt:
- Suche nach Vermissten (bei Suizidverdacht, hilflose/medikamentenabhängige/orientierungslose Personen, abgängige Kinder und Jugendliche)
- Fahndung nach Straftätern (Raubüberfall, Geiselnahme, Entführung, Tatortbereichsfahndung/Ringalarmfahndung)
- Katastropheneinsätze/Schadensereignisse (Hochwasser/Waldbrand, Unfälle mit Gefahrguttransportern, schwere Verkehrsunfälle)
- Verkehrsmaßnahmen (Stauabsicherung, Überwachung Überholverbot für Lkw, Informationen für Verkehrsregelung/-lenkung bei Großveranstaltungen)
- Objektschutz (Schutz von gefährdeten Objekten)
- Personenschutz (Schutz von gefährdeten Personen)
- Umweltschutz (Abfallentsorgung, Gewässerverunreinigung, Bekämpfung von Schwerkriminalität)
- Sonderflüge ( Regierungsflüge, Flüge im Rahmen von Amtshilfe )
- Luftrettung (Rettung von Menschen aus unwegsamen Geländen oder Gewässern, Suche nach vermissten oder abgestürzten Luftfahrzeugen - SAR (die PHS werden nicht im ständigen SAR-Dienst eingesetzt - subsidiäre/Eilfallzustänidigkeit) )
- Aufklärung und Erkundung
Personal und Ausrüstung der PHuSt können zu folgenden Zwecken eingesetzt werden:
- Beweissicherung und Dokumentation (Digitalfotos, Digitalvideos (TV- und Wärmebild) )
- Beförderung von Führungs- und Einsatzkräften/-mitteln (Spezialkräfte (Mobiles Einsatzkommando - MEK, Spezialeinsatzkommando - SEK, Kampfmittelbeseitungsdienst - KMBD), Diensthunde , Spezialausrüstung (MEK, SEK, KMBD) )
- Führen von Einsatzkräften aus der Luft (Koordination von Einsatzkräften bei größeren Gefahrenlagen und Schadensereignissen, Veranstaltung/Versammlungen usw. ;Koordination von Absperrmaßnahmen bei unübersichtlichem Gelände; Koordination/Führung der Einsatzkräfte bei der Verfolgung beweglicher
Objekte über eine größere Entfernung; Relaisstation im Funksprechverkehr)
- Bildübertragung (Lagedarstellung; Entscheidungshilfe für Polizeiführung)
- Einsatz einer Rettungswinde

1997 bestand die LESE aus dem Stab und den Dienststellen Bereitschaftspolizei, Spezialeinheit (mit Mobilen Einsatzgruppen und SEG, Polizeihubschrauberstaffel, FüSAL und Personenschutz). Die Bildung des Führungsstabes zur Unterstützung der Polizeibehörden bei der Bewältigung außergewöhnlicher Lagen (FüSAL) erfolgte auf der Grundlage des Erlasses des MI vom 29.1.1997. Die Bereitschaftspolizei wurde 1997 neu organisiert: die 5 Einsatzhundertschaften und der technische Dienst wurde zu vier Einsatzhundertschaften und einer technischen Einsatzeinheit umgebildet.

Mit der Polizeireform 2001 wurde die Verwaltung der LESE mit der Verwaltung des PP Potsdam zusammengelegt. FüSAL wurde aufgelöst. (Quelle Info: 110 Zeitung der Polizei Brandenburg Nr. 1/2012 S. 56). Die Spezialeinheiten der LESE wurden mit den MEK, der Zielfahndung und dem Technik-Bereich des LKA zu einer neuen Abteilung (Technische Einsatzgruppe?) verschmolzen (Quelle s.o. S. 59)
Zum 1.7.2002 wurden die Spezialeinheiten (SEK, MEK, Technische Einsatzgruppe und Verhandlungsgruppe) wieder dem LKA zugewiesen (Quelle S.o. S.64)

2005 umfaßte die LESE den Stab (Einsatz/Lage; Verwaltung/Personal) und die dem Leiter direkt unterstellten 4 Einsatzhundertschaftem, die technische Einsatzeinheit, die Polizeihubschrauberstaffel und der Personenschutz (Organigramm 1.11.2005)

Quellen:
Info: 110 Zeitung der Polizei Brandenburg Nr. 1/2012
www.sek-einsatz.de/spezialeinheiten-der-deutschen-polizei/sek-brandenburg/sek-brandenburg-die-spezialeinheiten-der-polizei-brandenburg/2103 (zuletzt geöffnet 24.5.2013)
www.internetwache brandenburg.de
BLHA, Rep. 1200 Ministerium des Innern Nr. 149

Vorgänger: Sondereinsatzkommando (SEK)
Nachfolger: Polizeipräsidium des Landes Brandenburg, Fachdirektion besondere Dienste

Bestandsgeschichte
Die Akten wurden 2009 und 2011 übernommen. Der Bestand ist unerschlossen. Alte Bestandsbezeichnung Rep. 1290 LESE Landeseinsatzeinheit.
Bemerkungen:----- Geschichte der Landeseinsatzeinheit -----

1972 „Geburtsstunde der Spezialeinheiten“: Attentat während der Olympischen Sommerspiele 1972 in München
05.11.1974 Gründung der Diensteinheit IX in den Bezirksdienststellen der Volkspolizei, u.a. in Potsdam
1990 Umbenennung der Diensteinheit IX in SEK
1991 Gründung von MEK und Verhandlungsgruppe als erste hauptamtliche Einheiten in der BRD
1991 Zusammenführung von SEK, MEK, VG, PS und PHuSt im PP Potsdam als Polizeiliche Sonderdienste
1992 Aufbau der Beratergruppe (Erlass vom 15. Oktober 1992)
1995 Anbindung der Spezialeinheiten an die Landeseinsatzeinheit (LESE)
2001 Anbindung der Spezialeinheiten, -kräfte und spezialisierten Kräfte ans LKA und Zusammenfassung im LKA 500
2006 zentrale Bearbeitung der o. g. kriminalpolizeilichen Stützleistungen im Zwischenbericht der Projektgruppe „Evaluierung der Kriminalpolizei des Landes Brandenburg“ vom 20. Dezember und die Beibehaltung der LKA-Zuständigkeit
2009 gemäß Erlass vom 27. Mai 2009 zählen zu den Spezialeinheiten FüSt SE, SEK, MEK, TEG und MFA
2011 Reform der Polizei 2020 – Integration der Abteilung Spezialeinheiten / Spezialkräfte in die Fachdirektion Besondere Dienste (Umstrukturierung Beratergruppe in den Stabsbereich 1.6 des BStB)
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Archivar
Physische Benützbarkeit:§ 11 BbgArchivG
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=2234524
 
Startseite|Anmelden|de en fr
Online Recherche mit Query