501 KKW Rheinsberg; Rep. 501 VEB Kernkraftwerk Rheinsberg; 1961-1993 (Bestand)

Archivplan-Kontext

 

Allgemeine Information

Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 501 VEB Kernkraftwerk Rheinsberg
Dat. - Findbuch:1961 - 1993
Vorwort:Betriebsgeschichte
Das Kernkraftwerk Rheinsberg wurde als erstes KKW der DDR auf der Grundlage eines Regierungsabkommens mit der UdSSR von 1956 ab 1960 errichtet und am 9. Mai 1966 in Betrieb genommen. (Bis dahin gab es nur zwei Forschungsreaktoren im Zentralinstitut für Kernforschung Dresden-Rossendorf.) Ausgestattet war das KKW mit einem russischen Druckwasserreaktor vom Typ WWER-70 mit einer Bruttoleistung von 70 MW. Neben der Erzeugung von Elektroenergie diente es Forschungs- und Versuchszwecken.
Zum 1. Januar 1961 wurde der VEB Atomkraftwerk I, Sitz Rheinsberg, gebildet und dem Amt für Kernforschung und Kerntechnik unterstellt. Per 1 Oktober 1966 wurde er dem neu entstandenen VEB Kombinat Kernenergie Berlin als Betriebsteil zugeordnet. Mit dessen Auflösung am 1. Oktober 1967 entstand der selbständige Betrieb VEB Kernkraftwerk Rheinsberg und gehörte zur VVB Kraftwerke Cottbus als übergeordnetem Organ. Die Grube Bartensleben, bekannt als Endlager Morsleben, wurde per 1. Juli 1970 dem VEB angegliedert. Bereits 1965 war ein weiteres Regierungsabkommen mit der UdSSR zum Bau eines KKW in Lubmin bei Greifswald unterzeichnet worden. Aus dem VEB Kernkraftwerk Rheinsberg wurde deshalb zum 1. Januar 1971 der VEB Kernkraftwerke Greifswald-Rheinsberg, Sitz Lubmin. Am 17. Dezember 1973 ging der erste Block des KKW Greifswald in Betrieb, der VEB erhielt den Namen „Bruno Leuschner“ verliehen und nannte sich VEB Kernkraftwerk „Bruno Leuschner“ Greifswald. Das KKW Rheinsberg war ein Betriebsteil. Zum 1. Oktober 1980 wurde die VVB Kraftwerke Cottbus aufgelöst und aus den zugehörigen Werken zwei Kombinate gebildet: das Volkseigene Kombinat Kernkraftwerke „Bruno Leuschner“ Greifswald, dem das KKW Rheinsberg zugeordnet war, sowie das Volkseigene Kombinat Braunkohlenkraftwerke, Sitz Peitz.
1986 hatte das KKW Rheinsberg seine geplante Nutzungsdauer von 20 Jahren erreicht. Nach Rekonstruktionsmaßnahmen 1986/87 erteilte das Staatliche Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz nochmals eine Betriebsgenehmigung bis 1992. Die letzte DDR-Regierung nahm das KKW jedoch wegen Sicherheitsbedenken am 1. Juni 1990 außer Betrieb, im November fiel die Entscheidung zur endgültigen Stilllegung. Insgesamt war es über 130.000 Stunden am Netz und erreichte brutto rund 9.000 GWh.
Nach der Privatisierung des VE Kombinates Kernkraftwerke am 1. Juli 1990 zur Energiewerke Nord AG (ab 18. November 1991 als GmbH) fungierten die Treuhandanstalt, ab 1995 die Beteiligungs-Management-Gesellschaft mbH Berlin und ab 1. Januar 2000 das Bundesministerium der Finanzen als Gesellschafter. Der planmäßige Rückbau begann in Rheinsberg 1995. Das radioaktiv strahlende Material wurde im Zwischenlager Nord bei Lubmin deponiert.

Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde 2009 vom Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz und 2010 vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung mit Ablieferungsverzeichnissen übernommen. 2019 erfolgte die Erschließung.
Nachfolger:Energiewerke Nord GmbH

Angaben zum Umfang

Umfang:3,1 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 501 VEB Kernkraftwerk Rheinsberg Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=82089
 
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