502 SWH Hgdf; Rep. 502 VEB Stahl- und Walzwerk "Wilhelm Florin" Hennigsdorf; 1917-2000 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 502 VEB Stahl- und Walzwerk "Wilhelm Florin" Hennigsdorf
Dat. - Findbuch:1917 - 2000
Vorwort:Betriebsgeschichte
In den Jahren 1917/18 erwarb die AEG Grundstücke in Hennigsdorf und baute ein Stahl- und Walzwerk auf. 1921 übernahm die Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf AG die Produktion. Später gehörte das Werk zur Mitteldeutschen Stahlwerke AG und ab 1937 zur Mitteldeutschen Stahl- und Walzwerke F. Flick KG. Nach 1945 erfolgten Demontagearbeiten, die Enteignung und die Überführung in Volkseigentum. Mit dem Befehl Nr. 175 der SMA Brandenburg vom 25. Oktober 1947 wurde das sequestrierte Stahl- und Walzwerk in Besitz und Nutzung des Landes Brandenburg übergeben und die Produktionsaufnahme, wie bereits im Befehl Nr. 170 vom 18. Oktober 1947 vorgegeben, angewiesen. Mit dem Wiederaufbau floss am 12. März 1948 der erste Stahl. Den Namen „Wilhelm Florin“ erhielt das Werk 1951 verliehen. In den 80er Jahren gehörten zum Sortiment Rohstahl, Halbzeug, Formstahl, Stabstahl (warmgewalzt, gezogen, geschält oder geschliffen), Stahlformguss, Grauguss, gezogene Sonderprofile und Konsumgüter. Das Werk produzierte über 160 Stahlmarken. Es war Alleinhersteller von Spannbetonstahl nach dem Verfahren der hochtemperatur-thermomechanischen Behandlung, erzeugte 80 Prozent der Blankstahlproduktion der DDR und war Hauptproduzent von Stahlwerksverschleißmaterial (Grauguss). Schiffsschrauben aus der Stahlformgießerei wurden in den Werften eingesetzt. Die Basis hierfür bildeten folgende Produktionsabteilungen: das Siemens-Martin-Stahlwerk mit fünf Hochleistungsöfen, der Gießbetrieb im Wagengussverfahren, das Elektrostahlwerk I mit zwei Elektro-Lichtbogen-Öfen, das Elektrostahlwerk II mit drei Hochleistungs-Elektroöfen und zwei Stranggussanlagen à 4 Strängen, das Walzwerk I mit 850er-Blockstraße, 630er-Grobstahlstraße, 450er-Mittelstahlstraße, 300er-Feinstahlstraße und 280er-Drahtstraße, das Walzwerk II mit Kontinuierlichem Feinstahlwalzwerk, Stahlformgießerei und Graugießerei sowie die metallurgische Weiterverarbeitung mit Zieherei, Schälerei, Schleiferei und dem Zweigbetrieb Ziehwerk Delitzsch. Der VEB Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf (SWH) gehörte ab 1948 zur VVB (Z) Vesta Leipzig, einer VVB zur Produktion und Verarbeitung von Roheisen, Stahl und Walzwerkerzeugnissen. Ab 1951 unterstand er dem Ministerium für Schwerindustrie, dem Ministerium für Hüttenwesen und Erzbergbau bzw. dem Ministerium für Berg- und Hüttenwesen direkt. 1958 wurde er der VVB Stahl- und Walzwerke Berlin zugeordnet. Zum 1. Januar 1969 wurde der VEB Qualitäts- und Edelstahlkombinat gebildet, dem das SWH nun angehörte. Zunächst war das SWH Stammbetrieb, zum 1. Januar 1979 wurde das Stahl- und Walzwerk Brandenburg Stammbetrieb. Zum Kombinat gehörten 1970 acht juristisch selbstständige Kombinatsbetriebe: VEB Stahl- und Walzwerk „Wilhelm Florin“ Hennigsdorf, VEB Stahl- und Walzwerk Brandenburg, VEB Edelstahlwerk Freital, VEB Maxhütte Unterwellenborn, VEB Stahl- und Walzwerk Gröditz, VEB Ferrolegierungswerk Lippendorf, VEB Draht- und Seilwerk Rothenburg und VEB Rationalisierungswerk Berlin. 1990 erfolgte die Umwandlung zur Hennigsdorfer Stahl GmbH. Einen Teil des Werkes kaufte 1992 der italienische Riva-Konzern.

Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde 1988-1995 in mehreren Abgaben vom SWH bzw. von der Hennigsdorfer Stahl GmbH mit Ablieferungsverzeichnissen übernommen. Ein Teil der Akten wurde 1992 verzeichnet. Akten aus der Zeit vor 1945 befinden sich im Bestand Rep. 75 Mitteldeutsche Stahl-und Walzwerke Friedrich Flick Hennigsdorf.
2018 übergab die Rhenus GmbH, die im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben das Schriftgut liquidierter VEB verwahrte, weitere Akten, die verzeichnet wurden.

Erschließungszustand
Der Bestand wurde im Zuge der Retrokonversion von FHM in das Archivprogramm überführt, d.h. es erfolgte keine Bearbeitung.
Vorgänger:Mitteldeutsche Stahl- und Walzwerke F. Flick KG Hennigsdorf
Nachfolger:Hennigsdorfer STAHL GmbH

Angaben zum Umfang

Umfang:101 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 502 VEB Stahl- und Walzwerk "Wilhelm Florin" Hennigsdorf Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Archivar
Physische Benützbarkeit:§ 11 BbgArchivG
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=82141
 
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