Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 502 VEB Stahl- und Walzwerk Brandenburg, Stammbetrieb des VEB Qualitäts- und Edelstahlkombinat Brandenburg |
Dat. - Findbuch: | 1946 - 2002 |
Vorwort: | Betriebsgeschichte Bereits 1912 erwarb der Industrielle Rudolf Weber Gelände am Silokanal und begann mit dem Aufbau eines Stahl- und Walzwerkes. 1914 arbeiteten zwei Siemens-Martin-Öfen und ein Grobblechwalzwerk. 1917 musste Weber das Werk an die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten AG verkaufen. 1926 erwarb Friedrich Flick das Werk, das als Mitteldeutsche Stahlwerke AG bzw. ab 1937 als Mitteldeutsche Stahl- und Walzwerke F. Flick KG geführt wurde. 1940 gab es sieben Siemens-Martin-Öfen, vier Elektroöfen und drei Walzwerke. 1945 wurden die Anlagen aufgrund des Potsdamer Abkommens vollständig demontiert. Es folgte die Enteignung. Nachdem in Kirchmöser bei Brandenburg am 23. Februar 1949 der Grundstein für ein Walzwerk gelegt worden war, beschloss der Ministerrat der DDR am 15. Dezember 1949 den Aufbau eines Stahlwerkes in Brandenburg. Die Grundsteinlegung erfolgte am 15. Februar 1950. Der erste Stahl floss am 20. Juli 1950. Am 7. Juli 1951 wurde bereits der achte Siemens-Martin-Ofen in Betrieb genommen, 1953 folgten Nummer IX und X, 1956 Nummer XI und 1967 Nummer XII. Weitere Schritte bei der Erweiterung des Werkes waren die Inbetriebnahme der 850er-Straße für die Walzung von Halbzeugen und Profilen am 13. Oktober 1953, die Inbetriebnahme der Halbkontinuierlichen Drahtstraße am 8. Mai 1956, die Inbetriebnahme der Drahtzieherei am 17. Oktober 1960, die erste Warmfunktionsprobender 1120er Block- und Brammenstraße am 15. Mai 1962, die Warmfunktionsprobe des Elektrostahlwerkes am 5. Oktober 1979 sowie die Inbetriebnahme der Konti-Drahtstraße am 30. März 1981. 1970-1975 wurde das Stahlwerk rekonstruiert. Im Werk befanden sich ebenfalls eine Grobblechstraße und eine Feinstahlstraße im Betriebsteil Kirchmöser, eine Haldenaufbereitungsanlage, zwei Schrottscheren und zwei Schrottpressen. Zum Produktionssortiment des VEB Stahl- und Walzwerk Brandenburg (SWB) gehörten Rohstahl, Halbzeug, Formstahl, Schienen, Stabstahl, Grobbleche, Walzdraht, gezogener Stahldraht, Konsumgüter und Mineralbeton. Das SWB entwickelte sich zum größten Rohstahlerzeuger der DDR. Zum 1. Januar 1957 wurde dem SWB der VEB Walzwerk „Willy Becker“ Kirchmöser angegliedert. Am 1. Januar 1964 kam das Blechwalzwerk „Michael Niederkirchner“ Ilsenburg hinzu, das allerdings zum 31. Dezember 1978 als selbstständiger Betrieb wieder ausgegliedert wurde. Der Aufbau des Werkes wurde durch die VVB (Z) Vesta Leipzig, einer VVB zur Produktion und Verarbeitung von Roheisen, Stahl und Walzerzeugnissen, begleitet. Ab 1951 unterstand das SWB dem Ministerium für Schwerindustrie, Ministerium für Hüttenwesen und Erzbergbau bzw. Ministerium für Berg- und Hüttenwesen direkt. 1958 wurde es der VVB Stahl- und Walzwerke Berlin zugeordnet. Zum 1. Januar 1969 wurde der VEB Qualitäts- und Edelstahlkombinat gebildet, dem das SWB nun angehörte. Zunächst war der VEB Stahl- und Walzwerk „Wilhelm Florin“ Hennigsdorf Stammbetrieb, ab 1. Januar 1979 wurde das SWB Stammbetrieb. Zum Kombinat gehörten acht juristisch selbstständige Kombinatsbetriebe (VEB Stahl- und Walzwerk Brandenburg, VEB Stahl- und Walzwerk „Wilhelm Florin“ Hennigsdorf, VEB Maxhütte Unterwellenborn, VEB Walzwerk „Michael Niederkirchner“ Ilsenburg, VEB Ferrolegierungswerk Lippendorf, VEB Draht- und Seilwerk Rothenburg, VEB Rationalisierungswerk Senftenberg und VEB Silikatwerk Brandis) mit 16 Zweigbetrieben und 13 Betriebsteilen. 1990 wurde der volkseigene Betrieb zur Stahl- und Walzwerk Brandenburg GmbH umgewandelt. 1993 wurden die Walzenstraßen und das Siemens-Martin-Stahlwerk stillgelegt. Das Elektrostahlwerk, die Kontinuierliche Drahtstraße und die Haldenaufbereitungsanlage kaufte 1992 der italienische Riva-Konzern.
Bestandsgeschichte Der Bestand wurde 1985/1986 und 1990/1991 mit Findkartei übernommen. Außerdem verwahrt das Industriemuseum Brandenburg vorwiegend Fotos, Filme, Brigadebücher und technologische Unterlagen auf. 2014 übergab die Rhenus GmbH, die im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben das Schriftgut liquidierter VEB verwahrte, weitere Akten, die 2016 verzeichnet wurden.
Erschließungszustand Der Bestand wurde 2019 bis 2021 erschlossen.
Abkürzungsverzeichnis
AEG Additionsverfahren, Einsetzungsverfahren, Gleichsetzungsverfahren AG Arbeitsgemeinschaft AGL Abteilungsgewerkschaftsleitung APO Abteilungsparteiorganisation AWG Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft BAB Betriebsabrechnungsbogen BBS Betriebsberufsschule BD Betriebsdirektor BGL Betriebsgewerkschaftsleitung BKV Betriebskollektivvertrag BPO Betriebsparteiorganisation BSG Betriebssportgemeinschaft BRD Bundesrepublik Deutschland DDR Deutsche Demokratische Republik CSSR Tschechoslowakische Sozialistische Republik DFD Demokratischer Frauenbund Deutschlands Dir. Direktor DRK Deutsches Rotes Kreuz der DDR DSF Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft DM Deutsche Mark EDV Elektronische Datenverarbeitung EDVA Elektronische Datenverarbeitungsanlage EMK Erzbergbau, Metallurgie und Kali ESW Elektrostahlwerk FDJ Freie Deutsche Jugend FDGB Freier Deutscher Gewerkschaftsbund GAB Gesundheits-, Arbeits- und Brandschutz GD Generaldirektor GDH Gesellschaft Deutscher Hüttenleute GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung GST Gesellschaft für Sport und Technik GO Grundorganisation HO Handelsorganisation KDS Kontidrahtstraße KdT Kammer der Technik LFM Leipziger Frühjahrsmesse LHM Leipziger Herbstmesse LPG Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft MEMK Ministerium für Erzbergbau, Metallurgie und Kali MMM Messe der Meister von Morgen MÖ Materialökonomie MVN Materialverbrauchsnorm NAW Nationales Aufbauwerk NSW Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet NVA Nationale Volksarmee Ö Ökonomie PKW Personenkraftwagen PWT Plan Wissenschaft und Technik QEK Qualitäts- und Edelstahlkombinat RAK Regierungsabnahmekommission RBD Reichsbahndirektion SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands SfA System der fehlerfreien Arbeit SKET Schwermaschinenbaukombinat "Ernst Thälmann" SM Siemens-Martin SU Sowjetunion SV Sozialversicherung SW Sozialistisches Wirtschaftsgebiet STAL Staatliche Auflage T Technik TKO Technische Kontrollorganisation TOM Technisch-organisatorische Maßnahmen UdSSR Union der sozialistischen Sowjetrepubliken VEB Volkseigener Betrieb VPKA Volkspolizeikreisamt VSV Verordnung über Sozialpflichtversicherung VVB Vereinigung Volkseigener Betriebe VVV Vertrauensleutevollversammlung VW Volkswirtschaft WAO Wissenschaftliche Arbeitsorganisation WD Werkdirektor ZAK Zentraler Artikelkatalog ZBPL Zentrale Betriebsparteileitung ZK Zentralkomitee ZPL Zentrales Pionierlager ZV Zivilverteidigung |
Vorgänger: | Mitteldeutsche Stahl- und Walzwerke F. Flick KG Brandenburg |
Nachfolger: | Stahl- und Walzwerk Brandenburg GmbH |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 116 lfm |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 502 VEB Stahl- und Walzwerk Brandenburg Nr. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=82117 |
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