506 Getr Brbg; Rep. 506 VEB IFA-Getriebewerke Brandenburg; 1948-1984 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 506 VEB IFA-Getriebewerke Brandenburg
Dat. - Findbuch:1948 - 1984
Vorwort:Betriebsgeschichte
Am 28. Juli 1948 beschloss die Landesregierung Brandenburg, in den noch vorhandenen, teils zerstörten und demontierten Gebäuden des ehemaligen Brennabor-Werkes (Produktion von PKW, Fahrrädern und Kinderwagen) in der Stadt Brandenburg ein Traktorenwerk aufzubauen. Am 10. August erteilte sie dem Amt für volkseigene Betriebe den Auftrag zur Errichtung des Werkes. Dieses Datum gilt als Gründungsdatum. Noch im gleichen Monat begannen Entrümpelungs- und Aufbaumaßnahmen. Im Mai 1949 startete die Serienproduktion des Radtraktors "RS 03 - Aktivist". Auf Beschluss des Ministeriums für Maschinenbau der DDR stellte man Ende 1951 die Produktion von Radtraktoren auf Kettentraktoren um. Bis zum Beginn der 1960er Jahre wurden somit überwiegend Schlepper gebaut, u.a. die Kettenschlepper "KS 07" und "KS 30 - Urtrak" sowie der Kettentraktor "KT 50" als Planierraupe und Überkopflader, aber auch der Geräteträger "Maulwurf" und ab Ende 1957 der Gabelstapler "EGF 1000". Hinzu kamen als Konsumgüterproduktion "Kanadier"-Boote, Brotschneidemaschinen und Fahrradhilfsmotoren. Durch den Bau der Traktoren trug das Werk neben den Traktorenwerken in Schönebeck und Nordhausen zur Schaffung der technischen Grundlagen für eine effektive Landwirtschaft bei.
Der 1948 gebildete Betrieb nannte sich zunächst VEB Brandenburger Traktorenwerk und gehörte zur VVB (L) Eisen und Metall Kleinmachnow. Am 1. Januar 1950 wurde er als VEB IFA Schlepperwerk Brandenburg der IFA Vereinigung Volkseigener Fahrzeugwerke Chemnitz zugeordnet. Ab 1951 unterstand er direkt den mehrmals wechselnden Industrieministerien und deren für Traktorenbau zuständigen Hauptverwaltungen. Ab Oktober 1954 firmierte er wieder als VEB Brandenburger Traktorenwerke, ab 1958 innerhalb der neu gebildeten VVB Landmaschinen- und Traktorenbau Leipzig.
1961-1966 erfolgte die Umprofilierung des Traktorenwerkes zum Getriebewerk. Ziel war zunächst die Spezialisierung der Traktoren herstellenden Betriebe, so auf den Bau von Getrieben in Brandenburg, Motoren in Nordhausen und die Gesamtmontage in Schönebeck. Hinzu kam, dass in Ludwigsfelde ein neues Werk zum Bau von LKW errichtet werden sollte. Mit Beschluss vom 25. Oktober 1962 beauftragte der Ministerrat der DDR die Brandenburger Traktorenwerke, Getriebe für Traktoren und LKW zu entwickeln und zu produzieren. 1963 begann der Bau eines neuen Werkes zur Getriebeproduktion auf dem Gelände der ehemaligen Arado-Werke in der Wilhelm-Bahms-Straße. Die ersten Hallen im neuen Werk wurden im Januar 1967 bezogen. Im März 1961 wurde die Produktion von Gabelstaplern eingestellt und zum VEB Verlade- und Transportanlagen Leipzig übergeleitet. Die Produktion von Getriebeteilen begann noch im alten Werk im November 1964. Im Dezember 1964 verließ der letzte Traktor die Hallen. Die ersten Getriebe für den LKW "W 50" des Automobilwerkes Ludwigsfelde entstanden im September 1965. 1971 übernahm man die Produktion von "Robur"-Getrieben, 1986 die für den LKW "L 60". Getriebe für LKW machten den größten Teil der Produktion aus. Hinzu kamen Getriebe und Getriebeteile für Traktoren, PKW und Motorräder. Damit war der Betrieb der größte Fahrzeuggetriebe-Hersteller der DDR. Im Rahmen der Konsumgüterproduktion entstanden in den 1980er Jahren auch Heckenscheren.
Entsprechend dem veränderten Produktionsprofil gehörte das Werk ab 1. Juli 1964 zur VVB Automobilbau Karl-Marx-Stadt. Am 1. Oktober 1965 erhielt es den Namen VEB IFA-Getriebewerke Brandenburg. Zum 1. Januar 1978 wurde es dem neu gebildeten VEB IFA-Kombinat Nutzkraftwagen Ludwigsfelde zugeordnet.
1990 erfolgte die Privatisierung. 1991 übernahm die Zahnradfabrik Friedrichhafen AG die Zahnradfabrik Brandenburg GmbH.

Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde 1989 mit Findkartei übernommen und 1990/91 neu verzeichnet. 2009 erfolgte die Übertragung in ein Archivverzeichnungsprogramm.
Weitere Unterlagen befinden sich im Unternehmensarchiv.

Abkürzungsverzeichnis

ABF Arbeiter-und-Bauern-Fakultät
AWG Arbeiterwohnungsbau-Genossenschaft
BSG Betriebssportgemeinschaft
DAMW Deutsches Amt für Messwesen und Warenkontrolle
DSF Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft
EDV Elektronische Datenverarbeitung
FDGB Freier Deutscher Gewerkschaftsbund
IFA Industrieverwaltung Fahrzeugbau
LKW Lastkraftwagen
NAW Nationales Aufbauwerk
RAW Reichsbahnausbesserungswerk
SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
VEB Volkseigener Betrieb
VVB Vereinigung Volkseigener Betriebe
Vorgänger:VEB Brandenburger Traktorenwerk
VEB IFA Schlepperwerk
Nachfolger:Zahnradfabrik Brandenburg GmbH

Angaben zum Umfang

Umfang:13,6 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 506 VEB Getriebewerke Brandenburg Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Archivar
Physische Benützbarkeit:§ 11 BbgArchivG
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=82566
 
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