37 Alt Friedland; Rep. 37 Herrschaft (Alt-) Friedland, Kr. Oberbarnim; 1549-1946 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Herrschaft (Alt-) Friedland, Kr. Oberbarnim
Dat. - Findbuch:1549 - 1946
Vorwort:Besitzgeschichte

Das Dorf Friedland im Kreis Oberbarnim, seit der Gründung der Kolonie Neufriedland (Anf. 19. Jh.) Altfriedland genannt, gehörte bis zur Säkularisation im Jahre 1564 dem dabeiliegenden Zisterzienserinnen-Kloster (vgl. Rep. 10 B Kloster (Alt-) Friedland). Nach einigen Verpfändungen (1546 von Beerfelde, 1549 Schenken von Landsberg, 1559 v. Minckwitz) wurde der Besitz 1564 an Joachim von Röbel zu Buch verliehen. Dazu gehörten: Kloster und Propstei Friedland, die Dörfer Kleinbarnim, Batzlow, Biesdorf, Bollersdorf, Gersdorf, Kleinbarnim im Oderbruch, Lüdersdorf und Metzdorf, die Lapnow-, Batzlow-, Dornbusch- und Dammsmühle, die Seen bei Tornow, Pritzhagen und Buckow und der Weinberg bei Wriezen. 1568 übergaben die letzten Klosterinsassinnen Joachim von Röbel "alle Briefschaften und Rechnungen". 1711 wurde den Röbel der Besitz wegen Lehnsfehlern aberkannt und unter der Bezeichnung Amt Friedland Markgraf Albrecht v. Brandenburg übereignet, der gleichzeitig das Rittergut Pritzhagen erwarb. Er vererbte die Herrschaft 1731 seinem Sohn Markgraf Carl. Im 18. und 19. Jh. entstanden die Vorwerke Buschhof, Gottesgabe, Horst, Katharinenhof, Lupinenhof, Schlaan, Slawen, Weberhof und die Kolonien Burgwall, Neufriedland, Grube, Sietzing, Wubrigsberg und Neuwuschewier. Nach dem Tode des Markgrafen überließ König Friedrich II. 1763 das Amt dem Generalmajor Hans Sigismund von Lestwitz zunächst als Mannlehn, ab 1769 als freies Eigentum. Lestwitz erwarb das Gut Kunersdorf mit Vorwerk Katharinenhof hinzu. 1789 übernahm seine Tochter, Helene Charlotte geschiedene von Borcke, genannt von Friedland, den Besitz. Nach ihrem Tod 1803 gelangte die Herrschaft Friedland durch die Heirat der Tochter Henriette Charlotte an die Familie der Grafen (1814) v. Itzenplitz. Nach dem Tod von Heinrich Graf v. Itzenplitz 1883 wurde die Herrschaft unter seinen vier jüngeren Töchtern aufgeteilt: 1. Horst und Grube gelangten an Marie verh. v.d. Marwitz auf Groß Rietz, 2. Pritzhagen und Bollersdorf mit Haus Tornow an die unverheiratete Charlotte v. Itzenplitz, die diese Güter 1908 an Wilhelm von Oppen verkaufte, 3. Altfriedland mit Gottesgabe an Luise verh. v. Oppen und 4. Kunersdorf mit Katharinenhof an Marianne verh. v. Oppen. Das Gut Altfriedland blieb bis 1945 im Besitz der Familie von Oppen.

Bestandsgeschichte

Der größere Teil des Bestandes gelangte nach 1945 in das Kreismuseum Bad Freienwalde und wurde von dort 1957 in das BLHA übernommen und 1958 erschlossen. Bis Ende der 1980er Jahre erfolgten weitere Zugänge aus dem Heimatmuseum Strausberg, dem Stadtarchiv Eberswalde, dem Oderlandmuseum Bad Freienwalde sowie durch Hinzufügung eines Aktenbandes aus dem aufgelösten Bestand Pr.Br.Rep. 16 Kleine Erwerbungen. Die 1964 aus dem Heimatmuseum Strausberg übernommenen Archivalien beinhalten v. a. Personalia von Wilhelm v. Oppen (1882-1938) auf Bollersdorf und Pritzhagen. Sie wurden zunächst dem Bestand Rep. 37 Bollersdorf zugeordnet, der 1958 durch Ausgliederung der Bollersdorf und Pritzhagen betreffenden Akten gebildet worden war. Da die beiden Güter Bollersdorf und Pritzhagen nur vergleichsweise kurze Zeit (1883-1945) selbständig waren und eine systematische Aufteilung der Akten ohne Trennung von Sachzusammenhängen nicht möglich war, erfolgte bei einer Nachverzeichnung von Resten im Jahre 2007 eine Auflösung von Rep. 37 Bollersdorf und Zusammenführung mit Rep. 37 (Alt-) Friedland. - Größere Teile des Herrschaftsarchives müssen als verloren gelten. Einen Überblick über den Bestand vor 1945 geben ältere Aktenverzeichnisse (Altfriedland: Rep. 37 (Alt-) Friedland Nr. 483 von 1933 und 1937 sowie Bollersdorf u. Pritzhagen: 37 (Alt-) Friedland Nr. 401 von 1945).

Literatur

Bauinventar, Nr. 8-9 und 847-854. - Heide Barmeyer, Wirtschaftlicher Pioniergeist im Oderland im alten Preußen um 1800. Zwei adlige landwirtschaftliche Unternehmerinnen und ein ländlicher Salon in einer klassischen Gegend des Landbaus [Helene Charlotte v. Borcke geb. v. Lestwitz und ihre Tochter Henriette Charlotte Gräfin v. Itzenplitz]. In: Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte, Bd. 12, 2002, S. 53-73. - Georg Adalbert v. Mülverstedt: Geschichte des altadeligen Geschlechts v. Oppen, Bd. 1-4, Magdeburg 1893-1898. - Dietrich v. Oppen, Lebensskizzen aus der Familie von Oppen vornehmlich im 20. Jahrhundert, Marburg (Lahn) 1983-1985. - Rudolf Schmidt: Die Herrschaft Friedland (= Oberbarnimer Heimatbücher, 7), Bad Freienwalde 1928.
Verweis:Geheimes Staatsarchiv PK, I. HA, Rep. 178 B, Nr. 2233: Aktenverzeichnis des Archives Altfriedland 1933, 1937 (Kopie BLHA, Rep. 37 (Alt-) Friedland, Nr. 483). - Das Familienarchiv v. Oppen befindet sich im GStA PK, VI. HA (GStA 2008, S. 68f.).
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=101453
 
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