37 Lübbenau U Fam.11 B; Rochus Graf zu Lynar, kurfürstlich brandenburgischer Geheimer Rat, General, oberster Artillerie-, Munitions-, Zeug- und Baumeister und Hauptmann zu Spandau, ergänzt sein am 13. April 1595 abgefasstes Testament (siehe Urkunden Nr. 10 C) durch zwei fromme Stiftungen und eine Än

Archivplan-Kontext

 

Allgemeine Information

Angaben zur Identifikation

Signatur:37 Lübbenau U Fam.11 B
Titel:Rochus Graf zu Lynar, kurfürstlich brandenburgischer Geheimer Rat, General, oberster Artillerie-, Munitions-, Zeug- und Baumeister und Hauptmann zu Spandau, ergänzt sein am 13. April 1595 abgefasstes Testament (siehe Urkunden Nr. 10 C) durch zwei fromme Stiftungen und eine Änderung der Ausstattung seiner Tochter Anna Sabina:

1. Nach seinem Ableben sollen die Söhne als Erben ein Kapital von 1.000 Talern beim Rat der Stadt Spandau gegen eine Verzinsung von 6 % anlegen, dessen jährliche Zinsen wie folgt verwendet werden sollen: 12 Taler für die Erhaltung der Kirchengebäude, 9 Taler für den Pfarrer, je 6 Taler für die beiden Kapläne, 4 Taler für den Rektor der Schule, je 3 Taler für den Konrektor und den Kantor, 2 Taler für den dritten Lehrer und die übrigen 15 Taler zum Kauf von Tuch für die Bekleidung von Hausarmen und von bedürftigen Schülern.

2. Von den Zinsen weiterer 1.000 Taler Kapital – beim Rat oder anderswo für 6 % angelegt – sollen zwei Stipendien in Höhe von je 30 Talern jährlich für das Universitätsstudium zweier befähigter Spandauer Bürgerkinder finanziert werden, von denen jeweils eines Theologie, das andere Jurisprudenz oder Medizin studieren soll. Kandidaten für dieses Stipendium sollen den Erben bzw. dem Rat der Stadt Spandau präsentiert werden, vor denen auch eine Eignungsprüfung der Kandidaten durch den obersten Pfarrer und Schulmeister zu erfolgen hat. Der Studienfleiß und -erfolg soll als Voraussetzung für die Verlängerung des Stipendiums um ein weiteres Jahr bis zu einer Gesamtdauer von 3 bzw. 4 Jahren jährlich durch weitere Examinierungen vor dem genannten Gremium nachgewiesen werden. Die Stipendien sollen vorzugsweise an bedürftige Kandidaten vergeben werden.

3. Das Ehegeld und Erbe der jüngeren Tochter Anna Sabina, das ursprünglich die gleiche Höhe wie das der ältesten Tochter Anna haben sollte, wird auf 10.000 Taler reduziert, wie in gräflichen Häusern üblich.

"actum Spandau, sonttags nach Andreae, Christi [...] geburtt im funffzehenhundertt und sechundneuntzigsten iare"
Dat. - Findbuch:1596 Dezember 5
Ort:Spandau
Vermerke:auf Blatt 7v eigenhändiger Vermerk mit Unterschrift des Ausstellers und eigenhändiger Zustimmungsvermerk mit Siegelankündigung Anna Sabinas, Gräfin zu Lynar
auf Blatt 8rv eigenhändige Vermerke mit Siegelankündigungen der Zeugen Johannes Müller, Joachim Moiß, Balthasar Westphal, Günter Eldeste, Joachim Bier, Johannes Schmidt und Adam Engel vom 5. Dezember 1596
auf Blatt 9–10 notarielle Beglaubigung durch den Notar Erhart Heyde
auf Blatt 10r Signet und Unterschrift des Notars
auf Blatt 1r: "codizil von graf Rochus herrn graf zu Lynar" (19. Jh.)
Beglaubigungsform:Zeugen: Der Rat der Stadt Spandau sowie Johann Müller, Joachim Moiß und Balthasar Westphal, Bürgermeister, Günter Eldeste, Joachim Bier, Johann Schmidt und Adam Engel, Kämmerer und Ratsverwandte der Stadt Spandau
Siegelankündigung
notarielle Beglaubigung
Siegel:auf Blatt 8 weist der untere Rand eine ungleichmäßige Abrisskante mit 9 ausgerissenen Einschnitten für Pergamentstreifen auf, Siegel verloren
Beschreibstoff:Pergament, 360 x 285 mm
genetisches Stadium / Überlieferungsform:Ausfertigung (Libell, 10 Blatt)

Angaben zum Kontext

Abschriften / Übersetzungen / Edition / Literatur:Regest: Wittern, Nr. 234

Digitale Repräsentationen

Ansichtsbild:
Digitalisat(e):https://blha-digi.brandenburg.de/rest/dfg/smdZWtbnmvYmydaX
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=425676
 
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