Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 75 Tuchfabrik Gebrüder Fritsch, Cottbus |
Dat. - Findbuch: | 1911 - 1946 |
Vorwort: | Firmengeschichte
Die Tuchfabrik Gebrüder Fritsch wurde 1882 von Robert und Albert Fritsch in Cottbus gegründet. 1921 übernahmen die Söhne von Albert Fritsch (+ 8.2.1931), Hans-Georg Fritsch und Heinrich Albert (genannt Heinz) Fritsch, die Geschäfte und wandelten die Firma in eine offene Handelsgesellschaft um. Diese wurde mit der Übernahme der Tuchfabrik Gebrüder Zschille AG in Großenhain zum 1.1.1938 erweitert und trug fortan die Bezeichnung Gebrüder Fritsch, Tuchfabrik Cottbus-Großenhain. Man stellte Herrenanzug- und Mantelstoffe sowie sogenannte Heerestuche her. 1941 verfügte man über folgende Geschäftszweige: Cottbus war zuständig für die Streichgarntuche und Großenhain auch für die Kammgarntuche. Über 70 % der Aufträge bestanden zu dieser Zeit aus direkten oder indirekten Wehrmachtslieferungen. Da das Werk in Großenhain größer war, verlagerte man auch dorthin den kaufmännischen Bereich mit der Geschäfts- und steuerlichen Buchhaltung. Die Beschäftigtenzahl schwankte während der Kriegszeit, so waren 1939 ca. 1000 beschäftigt und 1943 um die 500. Seit 1942 war die Firma Unterlieferant einer Berliner Firma für Annodenumformer für die Wehrmacht und übernahm ab 1943 die Gesamtfertigung des Gerätes. Darüber hinaus war man Unterlieferant für eine Relaisfertigung. Somit existierte neben der Textilproduktion die sogenannte Fremdfertigungsabteilung mit der Rüstungsfertigung Tornado. Am 1.7.1944 erfolgte die Stilllegung des Textilbetriebes mit entsprechender Demontage und die Gründung der Heinz Fritsch GmbH, Cottbus-Großenhain bzw. Fa. Heinz Fritsch, Rüstungs-Industrie, Cottbus. Diese fertigte Flugzeuggeneratoren als Zulieferer der Luftfahrtgerätewerk Hakenfelde GmbH, Berlin-Spandau und Waffenmotoren. Die bisher in der Textilbranche tätigen Beschäftigten wurde umgeschult. Für das Gebäude der alten Weberei in Cottbus gab es Überlegungen, diese für die weiblichen Gefangenen des Zuchthauses umzubauen. Nach Kriegsende wurden verlagerte Maschinen wieder aufgestellt und die Produktion aufgenommen. Im März 1946 setzte die Provinzialverwaltung Mark Brandenburg, Abt. Wirtschaft und Verkehr zunächst Albert Fritz Hanzisch als Treuhänder ein, bevor die Enteignung auf Grund des Befehls Nr. 124 der SMAD 1948 rechtskräftig wurde. Die Löschung der Firma aus dem Handelsregister erfolgte am 22.9.1948.
Heinz Fritsch war neben seiner Tätigkeit als Firmeninhaber auch Ratsherr der Stadt Cottbus und Beauftragter der Textilindustrie für die angegliederten Ostgebiete.
Bestandsgeschichte
Der Bestand gelangte 1983 vom VEB Tuchfabrik Cottbus mit einem Ablieferungsverzeichnis in das Archiv. Im Jahre 2020 erfolgte die Verzeichnung, in deren Zuge die Druckschriften anderer Spinnereien bzw. Tuchfirmen an die Bibliothek des BLHA abgegeben wurden. |
Verweis: | Hauptstaatsarchiv Dresden: Bestand 11739 Gebrüder Fritsch, Werk Großenhain, 1927 - 1948, 0,30 lfm Druckschriften aus dem Bestand in der Bibliothek: Kammgarnspinnerei Leipzig, 1935 (6 B 5920), J. N. Stolterfoht. Lübeck (6 B 5921), Entwicklungsgeschichte der Kammgarnspinnerei in Eisenach, 1733 - 1933 (6 B 5922), 75 Jahre Carl Hamel, [1941] (6 B 5923), Denkschrift zum 50jährigen Bestehen der Tuchfabrik Eugen Neubarth Forst (Lausitz), 1935 (6 B 5919) |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 0,22 lfm |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 75 Tuchfabrik Gebrüder Fritsch, Cottbus Nr. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=52412 |
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