214 Forsch Brbg; Rep. 214 Forschungsinstitut Zuchthaus Brandenburg (Havel); 1938-1954 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 214 Forschungsinstitut Zuchthaus Brandenburg (Havel)
Dat. - Findbuch:(1938 - 1945) 1946 - 1954
Vorwort:Behördengeschichte
Das Forschungsinstitut Zuchthaus Brandenburg (Havel) wurde am 19. Januar 1948 durch Weisung des Ministers für Volksbildung gegründet und als Teil des Brandenburgischen Landesarchivs budgetiert. Als Leiter wurde der Publizist Walter Hammer (1888-1966) berufen. Walter Hammer, zwischen 1942-1945 Häftling des Zuchthauses Brandenburg (Havel) und vorher des KZ Sachsenhausen, hatte bis dahin umfangreiche Forschungen zu den Lebensläufen und Schicksalen der Häftlinge des Zuchthauses durchgeführt und strebte die Einrichtung einer Erinnerungsstätte für die im Zuchthaus Brandenburg (Havel) Hingerichteteten an. Die Gründung der Forschungsstelle sollte dieses Vorhaben von Seiten des Landes Brandenburg unterstützen. Daneben wurde dieses Projekt durch die Stadt Brandenburg (Havel) und die VVN gefördert. Die Eröffnung der Gedenkstätte war für den Juni 1950 geplant. Neben den dafür notwendigen Vorbereitungsarbeiten wurden durch das Forschungsinstitut Recherchen zur Bestätigung von Haftzeiten und zur Vorbereitung von Gerichtsverfahren durchgeführt. Im Sommer 1949 ging die Zuständigkeit für das Forschungsinstitut auf das MdI über, die Bestätigung als neue Landesdienststelle erfolgte am 6. Januar 1950 durch den Landesarbeitsausschuß. Vermutlich aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Vertretern von SED, VVN und Landesregierung über die Gestaltung der Ausstellung verließ Walter Hammer am 25. Februar 1950 Brandenburg. Das gesammelte Material (Lebensläufe, Korrespondenz, Teile der Zuchthausakten, Zeitungsausschnitte und Bibliotheksgut) wurde im Herbst 1950 auf verschiedene Interessenten aufgeteilt. Die Forschungs- und Recherchearbeiten wurden im Oktober 1950 durch das Landessekretariat der VVN übernommen. Walter Hammer führte seine Forschungen bis zu seinem Tod am 9. Dezember 1966 in Hamburg weiter.

Bestandsgeschichte
Nach Aufhebung der Beschlagnahme im Herbst 1950 wurde der Bestand zersplittert: Die Ausstellungsgegenstände und Bilder sollen in das Museum der Stadt Brandenburg (Havel) gelangt sein, das Aktenmaterial z. T. dem Staatssicherheitsdienst, z. T. dem Generalsekretariat der VVN (biografisches Material und Zeitungsausschnitte) und dem Landessekretariat VVN (administratives Material) übergeben worden sein. Nach Auflösung der VVN gelangten die Materialien über das Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer an das Archiv des Instituts für Marxismus-Leninismus (IML). Akten des Zuchthauses Brandenburg (Havel), mit ihnen auch Akten aus dem Forschungsinstitut, gelangten in der Folge durch Abgaben der Hauptabteilung Strafvollzug des MdI, des MfS (1956), der Staatsanwaltschaft Brandenburg (1955) und des Forschungsbeauftragten der Dokumentationszentrale bei der Staatlichen Archivverwaltung in Dornburg (1968) in das BLHA.
Im Januar 1984 wurden die jetzt im BLHA befindlichen Akten des Forschungsinstitutes aus dem Bestand Rep 29 Strafanstalten ausgesondert. Der Bestand "Forschungsinstitut Zuchthaus Brandenburg" wurde im Jahre 1993 durch zwei Akten aus dem Bundesarchiv, Abt. Potsdam (Nr. 40, 41) ergänzt.
Im Institut für Zeitgeschichte München befindet sich der Bestand "ED 106 Walter Hammer" mit einem Umfang von 106 Akteneinheiten.
In der Stiftung "Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR" im Bundesarchiv Berlin, Finckensteinallee 63, befindet sich im Bestand "DY 55 Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes" (Signaturen Nr. 164-172) weiteres Material des Forschungsinstituts Zuchthaus Brandenburg.
Als Teil 2 sind dem Bestand Unterlagen zu anderen Zuchthäusern und Gefängnissen angefügt, die durch die Forschungsbeauftragten von VVN und OdF für das Land Brandenburg erarbeitet wurden und mit verschiedenen Übernahmen in das BLHA gelangten. Die Erschließung der Akten erfolgte 1968 im Archivdepot Dornburg, die späteren Zugänge wurden 1993 eingearbeitet.
Im Bestand "Generalsekretariat VVN (DY 55/V 278/2/ Nr. 164-172" im Bundesarchiv SAPMO befindet sich weiteres Material des Forschungsinstituts.

12.12.2006

Angaben zum Umfang

Umfang:52 Akte(n); 0,9 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 214 Forschungsinstitut Zuchthaus Brandenburg (Havel) Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=54850
 
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