Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 278 HO - Landesleitungen Land Brandenburg, Potsdam |
Dat. - Findbuch: | (1919 - 1944) 1945 - 1957 |
Vorwort: | Betriebsgeschichte Die Deutsche Wirtschaftskommission (DWK) beschloss am 20. Oktober 1948 die Errichtung der Handelsorganisation (HO) "Freie Läden". Die HO hatte die Aufgabe, in der sowjetischen Besatzungszone ein Netz von volkseigenen Verkaufsstellen und Gaststätten aufzubauen, mit dem Ziel, das damalige Lebensmittelkartensystem allmählich einzuschränken und zu beseitigen sowie regulierend auf die Preise, Warenqualität und Gewinnspannen einzuwirken und letztendlich die Erscheinungen des "Schwarzen Marktes" zu bekämpfen. Die HO als Anstalt des öffentlichen Rechts hatte ihren Sitz in Berlin. Das Grundkapital wurde durch die DWK und die Länder zur Verfügung gestellt. Die Zentrale Leitung umfasste die drei Geschäftsbereiche Inneres, Ein- und Verkaufsleitung für Industriewaren sowie Ein- und Verkaufsleitung für Lebensmittel und Gaststätten. Das übergeordnete Organ der HO war die Hauptverwaltung Handel und Versorgung der DWK, ab Oktober 1949 das Ministerium für Handel und Versorgung der DDR. In den Ländern sowie in Berlin wurden Zweigstellen geschaffen, die gleichzeitig die Außenstellen der Zentralen Leitung bildeten und deren Struktur der Zentralen Leitung entsprach. Die Außenstelle für das Land Brandenburg führte 1949 die Bezeichnung "HO Zweigstelle Land Brandenburg". Ihr waren die Ortsleitungen, Lager, Verkaufsstellen und Gaststätten unterstellt. Paul Baender war 1949 Hauptgeschäftsführer der HO-Zweigstelle Land Brandenburg. Er war am 1. Mai 1949 mit der Leitung der HO betraut worden und wurde am 16. November 1950 zum Staatssekretär im Ministerium für Handel und Versorgung berufen. Mit der Einführung einer neuen Struktur erhielt die Zweigstelle 1950 die Bezeichnung HO Landesleitung Brandenburg und hatte folgenden Aufbau: Landesleitung (Personal, Planung und Statistik, Kontrolle, Hauptbuchhalter), Geschäftsbereich I (Organisation/Verwaltung), Geschäftsbereich II (Industriewaren), Geschäftsbereich III (Lebensmittel), Geschäftsbereich IV (Gaststätten). Der Landesleitung unterstanden die Hauptgeschäftsleitungen, die vorher als Ortsleitungen firmierten. Den Hauptgeschäftsleitungen wiederum unterstanden die Verkaufsstellen und Gaststätten. Nach einem Beschluss des Ministerrates der DDR vom 30. November 1950 wurde die HO reorganisiert. Anstelle einer Zentralen Leitung wurden ab 1. Januar 1951 vier selbständige Handelsorganisationen gebildet (Warenhäuser, Industriewaren, Gaststätten, Lebensmittel), wobei die drei letztgenannten Handelsorganisationen ihre eigenen Landesorganisationen errichteten, die den Status einer Anstalt des öffentlichen Rechts hatten. Alle vier Handelsorganisationen unterstanden der Hauptabteilung "Leitung des Staatlichen Einzelhandels" beim Ministerium für Handel und Versorgung der DDR. Die drei Landesleitungen für das Land Brandenburg hatten ihren Sitz in Potsdam. Die Struktur der einzelnen Landesleitungen entsprach im Wesentlichen der von 1950. Nach der Verordnung zur Einführung des Prinzips der wirtschaftlichen Rechnungsführung in den Betrieben der volkseigenen Wirtschaft vom 20. März 1952 und einer Anordnung des Ministeriums für Handel und Versorgung vom 26. Mai 1952 übernahmen die Hauptgeschäfte der HO Industriewaren und der HO Lebensmittel sowie die Landesobjekte der HO Gaststätten die Rechtsträgerschaft über das Volkseigentum und erhielten den Status juristischer Personen. Gleichzeitig wurden die Zentralen Leitungen und Landesleitungen als Verwaltungen Volkseigener Betriebe jeder einzelnen Sparte umgestaltet, die dem Ministerium für Handel und Versorgung der DDR nachgeordnet waren. Infolge der Maßnahmen zur weiteren Demokratisierung des Staatsapparates wurden die Zentralen Verwaltungen und die Landesverwaltungen mit Wirkung vom 30. September 1952 bzw. 30. November 1952 wieder aufgelöst. An ihre Stelle traten die Bezirksverwaltungen der HO-Kreisbetriebe. Für deren Anleitung waren wiederum Zentrale Verwaltungen verantwortlich. Die Bezirksverwaltungen existierten bis zum 31. August 1955. Die HO-Kreisbetriebe unterstanden ab 1. September 1955 den Abteilungen Handel und Versorgung bei den Räten der Bezirke.
Bestandsgeschichte Die Akten der aufgelösten HO-Landesleitungen wurden 1955 von der Abwicklungsstelle der Bezirksverwaltung der HO-Kreisbetriebe Potsdam dem BLHA übergeben. Die Bearbeitung der Akten erfolgte 1969-1970 und 1981-1984. Das Findbuch entstand 1985. 2012 wurden bis dahin gesondert gelagerte Personalakten verzeichnet. |
Nachfolger: | Bezirksverwaltungen der HO-Kreisbetriebe 9/1955 Abt. Handel und Versorgung der Räte der Bezirke |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 18 lfm 189 Karten |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 278 HO-Landesleitungen Land Brandenburg, Potsdam Nr. BLHA, Rep. 278 HO-Landesleitungen Land Brandenburg, Potsdam - Karten Nr. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=65857 |
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