333 SED LL Brbg; Rep. 333 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) - Landesleitung Brandenburg; 1946-1952 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 333 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) - Landesleitung Brandenburg
Dat. - Findbuch:1946 - 1952
Vorwort:Organisationsgeschichte
In Brandenburg fand die Vereinigung zwischen den Provinzialorganisationen der KPD und der SPD zur SED auf dem Vereinigungsparteitag am 7. April 1946 in Potsdam statt. Bereits im Vorfeld desselben waren Vereinigungskonferenzen in den Landkreisen, kreisfreien Städten sowie den Orts- und Betriebsgruppen durchgeführt worden. Der Aufbau des Provinzialparteiapparates erfolgte auf der Grundlage des auf dem zentralen Vereinigungsparteitag der SED am 21./22. April angenommenen Parteistatuts und der "Richtlinien für den organisatorischen Aufbau der SED vom 24. Dezember 1946", die sich an den Verwaltungsstrukturen der Länder und Provinzen der SBZ ausrichteten. Der am 7. April gewählte und vorerst paritätisch mit Kommunisten und Sozialdemokraten besetzte Provinzialvorstand war oberstes Führungsgremium zwischen den Delegiertenkonferenzen, dem höchsten Organ der Provinzialparteiorganisation. Das Sekretariat des Provinzialvorstandes war hauptamtlich tätig und gliederte sich in die Strukturteile Parteiorganisation, Wirtschaft (mit den Bereichen Arbeit und Sozialwesen), Landwirtschaft, Kommunalpolitik, Justiz, Kultur und Erziehung, Parteiinformation, Frauen und Jugend, Agitation und Schulung, Personalpolitik, die Revisionskommission und das Schiedsgericht. Bis zur Auflösung der Oberlandratsämter im Januar 1947 existierten auf dieser Verwaltungsebene die SED-Bezirksvorstände Bernau, Brandenburg, Cottbus und Eberswalde, bei denen ebenfalls hauptamtliche Sekretariate bestanden. Der Apparat der sich in den Landkreisen und kreisfreien Städten gründenden Kreisparteiorganisationen war analog dem der Provinzial- und der Bezirksvorstände aufgebaut. Die in den Betrieben, staatlichen Verwaltungen und Einrichtungen sowie in einigen Orten bestehenden Grundorganisationen wurden von ehrenamtlichen Vorständen geleitet, die jeweils auf Delegiertenkonferenzen bzw. Wahlberichts- oder Gesamtmitgliederversammlungen gewählt wurden. Der Aufbau der brandenburgischen Provinzial- bzw. seit 1947 Landesparteiorganisation der SED konnte im Wesentlichen zum Sommer 1946 abgeschlossen werden. Der SED gelang es in engster Zusammenarbeit mit der sowjetischen Besatzungsmacht durch verschiedene Maßnahmen und spezifische Unterdrückungsmethoden, ihren Hegemonialanspruch im politischen und gesellschaftlichen System der SBZ/DDR bis 1949/50 durchzusetzen und zu behaupten. Ausdruck dessen waren auch innerparteiliche Veränderungen. So wurde im Prozess der Stalinisierung der SED zu einer zentralistisch geführten "Partei neuen Typus" vom Prinzip der paritätischen Besetzung der Leitungen abgewichen. Die ehemaligen Sozialdemokraten wurden aus Führungspositionen in Partei und Verwaltung gedrängt. Die 1. Parteikonferenz hatte u.a. die Bildung von Parteikontrollkommissionen bei allen hauptamtlichen Leitungen der SED beschlossen. Auf Beschluss des ZK der SED vom 26./27. Oktober 1950 führten die Landes- und die Kreisparteikontrollkommissionen im Land Brandenburg 1950/51 über 2000 Parteiverfahren durch, die sich nicht nur gegen frühere SPD-Mitglieder, sondern auch gegen Kommunisten richteten, die "sektiererischen Gruppierungen" der KPD angehört hätten. Infolge der personellen Überprüfungen mussten zahlreiche Funktionäre aus dem Apparat der SED-Landesorganisation ausscheiden und zugewiesene Tätigkeiten in Verwaltung, Industrie aber auch in den Massenorganisationen übernehmen. Im Zuge des Übergangs zur Planwirtschaft verloren die Ortsgruppen gegenüber den Betriebsparteigruppen zunehmend an Bedeutung und wurden fast gänzlich aufgelöst. Da sich die föderale Struktur der DDR bei der Unterordnung des Staatsapparates unter die politischen Interessen und Ziele der SED als hinderlich erwies, beschloss die 2. Parteikonferenz die Auflösung der Länder in der DDR. Nachdem der brandenburgische Landtag am 25. Juli 1952 das "Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe im Lande Brandenburg" beschlossen hatte, wandelte sich im Herbst 1952 die SED-Landesparteiorganisation in die Bezirksparteiorganisationen Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus um.

Bestandsgeschichte
Die vom Zentralkomitee der SED am 8. April 1963 beschlossenen "Richtlinien über den Aufbau eines einheitlichen Parteiarchivwesens" legten den Grundstein für den Aufbau der Bezirksparteiarchive. Bis zu deren Gründung wurde der Bestand der SED-Landesleitung Brandenburg im ehrenamtlich betreuten Archiv der SED-Bezirksleitung Potsdam verwahrt. Nach Überführung des Archivgutes in das Bezirksparteiarchiv Potsdam erfolgte von 1969-1971 die Erschließung des Bestandes. Die Übernahme der Bestände des Bezirksparteiarchivs Potsdam in das BLHA erfolgte im Januar 1992 auf der Grundlage eines zwischen dem BLHA und dem Landesvorstand Brandenburg der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) geschlossenen Vertrages.
Vorgänger:KPD-Bezirksleitung der Provinz Brandenburg und SPD-Bezirksvorstand Provinz Mark Brandenburg
Nachfolger:SED-Bezirksleitungen Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus

Angaben zum Umfang

Umfang:36,00 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 333 SED-Landesleitung Brandenburg Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=66125
 
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