Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 332 Aktions- und Arbeitsgemeinschaft KPD/SPD Provinz Mark Brandenburg |
Dat. - Findbuch: | 1945 - 1946 |
Vorwort: | Organisationsgeschichte Nachdem der SPD-Zentralausschuss und das ZK der KPD am 19. Juni 1945 eine Vereinbarung über die Bildung eines gemeinsamen Arbeitsausschusses geschlossen hatten, konstituierte sich der Einheitsausschuss von KPD und SPD der Mark Brandenburg. Er setzte sich aus jeweils fünf Vertretern beider Parteien zusammen. Die bestehenden Ortsgruppen und Kreisleitungen beider Parteien vereinbarten ebenfalls die Zusammenarbeit in Einheitsausschüssen und gründeten gemeinsame Arbeitsausschüsse für Kultur, Volksbildung, Wirtschafts- und Kommunalpolitik, Gewerkschaft und Sozialpolitik, Landwirtschaft, Frauen und Jugend. Des weiteren wurden regelmäßig Besprechungen und Schulungskonferenzen von Funktionären der SPD und KPD durchgeführt. Nachdem die KPD anfänglich eine Einheitspartei der Arbeiterklasse abgelehnt und sich vorrangig dem Aufbau der eigenen Organisation gewidmet hatte, wandelte sich ihre Haltung im Herbst 1945, bedingt durch die Entwicklung der SPD zu einer in organisatorischer und politischer Hinsicht ernst zu nehmenden Konkurrenz. Die KPD forcierte darauf die Einheitsbestrebungen, denen viele Sozialdemokraten ebenfalls positiv gegenüberstanden. Dies änderte sich jedoch in dem Maße, wie die Übergriffe der Besatzungsmacht auf Gegner der Vereinigung bzw. Befürworter eines längerfristigen Verschmelzungsprozesses zunahmen und die KPD in den gemeinsamen Gremien ihren Führungsanspruch durchzusezten vermochte. Dementsprechend verabschiedete der SPD-Zentralausschuss am 15. Januar 1946 eine Entschließung, wonach die Vereinigung nur auf der Grundlage eines Beschlusses des Reichsparteitages der SPD und nicht auf den Landesebenen getrennt erfolgen sollte. An der am 20./21. Dezember 1945 stattfindenden 1. gemeinsamen Konferenz der zentralen Führungsebene beider Parteien nahmen jeweils zwei Vertreter des Brandenburger Arbeitsausschusses von KPD und SPD teil. Auf der Konferenz wurde beschlossen, gemeinsame Studienkommissionen zur Vorbereitung der organisatorischen Verschmelzung beider Parteien zu bilden. In Umsetzung dieses Beschlusses führten die Brandenburger Sozialdemokraten und Kommunisten seit Februar 1946 gemeinsame Mitgliederversammlungen in den Ortsgruppen durch, veranstalteten monatliche Schulungskonferenzen und bildeten ein gemeinsames Organisationsbüro. Die gemeinsamen Arbeitsausschüsse wurden zum Aktionsausschuss zusammengefasst, der sich vornehmlich mit den Aufgaben der Arbeitsbeschaffung, der Lebensmittelversorgung, der Wirtschaft, des Aufbaus der Transportwege und der Verbindung der Kommunen befasste. Zum 3./4. Februar wurde die erste Provinzialdelegiertenkonferenz des Aktionsausschusses der Mark Brandenburg einberufen. Dieser folgte eine gemeinsame Funktionärskonferenz der KPD und SPD im Potsdamer Volkstheater. Auf beiden Veranstaltungen wurde der Wille zu einer schnellen Vereinigung beider Parteien bis zum 1. Mai 1946 auf der zentralen Ebene und die vorherige Herstellung der organisatorischen Einheit der Provinzialverbände bekräftigt. Auf dem gemeinsamen Bezirksparteitag in der Provinz Brandenburg am 7. April 1946 sprachen sich die Delegierten von KPD und SPD für die Fusion der beiden Bezirksvorstände zum Provinzialvorstand der SED aus. Damit fand der organisatorische Verschmelzungsprozess in der Provinz Brandenburg seinen Abschluss.
Bestandsgeschichte Der Bestand des Brandenburger Aktionsausschusses der KPD und SPD umfasst vor allem Materialien der Kreis- und Ortsausschüsse. Er wurde 1970 im SED-Bezirksparteiarchiv Potsdam verzeichnet. Auf der Grundlage des Vertrages zwischen dem BLHA und dem PDS-Landesvorstand Brandenburg wurden die Materialien 1992 dem BLHA übergeben. Zum Schutz des Archivgutes wurde die Sicherungsverfilmung des Bestandes im Jahr 2006 durchgeführt. Eine Benutzung ist daher nur über Film möglich. |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 0,33 lfm |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 332 Aktions- und Arbeitsgemeinschaft KPD/SPD Provinz Mark Brandenburg Nr. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=66120 |
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