338 KB LL Brbg; Rep. 338 Kulturbund Landesleitung Brandenburg; 1946-1952 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 338 Kulturbund Landesleitung Brandenburg
Dat. - Findbuch:1946 - 1952
Vorwort:Organisationsgeschichte
Die Gründung der Provinzialorganisation Brandenburg des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands fand am 10. Juli in Potsdam-Rehbrücke statt. Ihr höchstes Organ war die Provinzialtagung, seit 1949 die Landesdelegiertenkonferenz, die den Vorstand als geschäftsführendes Organ wählte. Die Landesleitung setzte sich aus dem Sekretariat zusammen, dem vorerst eine Organisations- und eine Betriebsabteilung, die Kasse sowie die Bereiche Statistik und Instrukteure angeschlossen waren. 1947/48 kamen die Programm- und populärwissenschaftliche Abteilung, die Personalabteilung, die Abteilung für Kommissionen, Ausstellungen und Werbung, die Wirtschaftsabteilungen sowie Buchhaltung und Revision hinzu. In den Stadt- und Landkreisen der Provinz Brandenburg gründeten sich Kreisvorstände mit hauptamtlich besetzten Sekretariaten, die die Arbeit der in den Gemeinden bestehenden Wirkungsgruppen des Kulturbundes anleiteten. Seit 1947 wurden Hochschulgruppen des Kulturbundes gebildet, die ebenfalls den Kreisleitungen nachgeordnet waren. Höchstes Organ der Wirkungs- und Hochschulgruppen war die Jahreshauptversammlung, die den Vorstand wählte. Zu den im Gründungsmanifest vom 4. Juli 1945 ausgewiesenen Zielen des Kulturbundes gehörten die geistige und kulturelle Erneuerung Deutschlands, die Überwindung des Faschismus und die Pflege des klassischen humanistischen Erbes der deutschen Kultur. Als eine "geistige Instanz" wollte er eine freiheitliche, demokratische Weltanschauung erwecken, das deutsche Volk mit der Kultur anderer Nationen vertraut machen und die Intelligenz im antifaschistischen Sinne umerziehen. Im Kulturbund sollten neben Wissenschaftlern und Künstlern auch kulturell interessierte Bürger organisiert sein. Das Spektrum der Tätigkeiten und Aktivitäten des Kulturbundes war sehr breit gefächert. Es umfasste die teilweise in Fachkommissionen, Arbeitsgemeinschaften bzw. Sektionen strukturierten Arbeitsgebiete Philosophie, Heimatgeschichte, Erziehung, Numismatik, Musik, Literatur, Theater, Film und Bildende Kunst. Der Kulturbund entwickelte sich allmählich und teilweise in Auseinandersetzung mit den Mitgliedern, v.a. den Wissenschaftlern und Künstlern, zu einer Massenorganisation, deren Hauptaufgabe in der Propagierung und Durchsetzung der Kulturpolitik der SED lag. Die Heterogenität der Organisationsstruktur wirkte ihrer Instrumentalisierung durch die SED ebenfalls entgegen. Die relativ hohe Mitgliederzahl des Kulturbundes erklärt sich hauptsächlich aus der angebotenen breiten Palette von Freizeit- und Hobbyaktivitäten. So erfolgte auf der Grundlage der Verordnung zur Überführung von Volkskunstgruppen und volksbildenden Vereinen in die bestehenden demokratischen Massenorganisationen vom 12. Januar 1949 die Eingliederung der lokalen Gruppen der Goethegesellschaft, der Literatur-, Kunst- und Philosophiegesellschaften, der Philatelie-, Fotografie-, Heimat- und Naturschutzgruppen sowie volkskünstlerischer Bastelgruppen in den Kulturbund, was einen erheblichen Mitgliederschub erzeugte. Die Organisation verstand sich jedoch auch als Interessenvertreter der Intelligenz, insbesondere der Künstler. 1950 gründeten sich innerhalb des Kulturbundes der Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler, der Schriftstellerverband, der Verband Bildender Künstler. Diese Verbände wurden bereits im März 1952 auf Beschluss der Landes- und Verbandssekretärskonferenz wieder aus dem Kulturbund herausgelöst. Am 8. September 1952 konstituierte sich die Landesleitung Brandenburg als vorbereitender Arbeitsausschuss für die Bildung der Bezirksleitungen Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus des Kulturbundes. Diesem oblag die Errichtung der Bezirkssekretariate und die Vorbereitung der Kreis- und Bezirksdelegiertenkonferenzen zur Neuwahl der Leitungen. Ende 1952 stellte er seine Tätigkeit ein.

Bestandsgeschichte
Das Schriftgut der Landesleitung Brandenburg des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands wurde dem BLHA im Jahre 1991 übergeben. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde es in der Registratur der Bezirksleitung Potsdam des Kulturbundes aufbewahrt. 1997/98 erfolgte die Ordnung und Verzeichnung des Bestandes. Die Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv übergab dem BLHA 1999 weitere Unterlagen der Landesleitung des Kulturbundes. Diese wurden im Jahr 2015 in den Bestand eingearbeitet.
Nachfolger:Kulturbund Bezirksleitungen Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus

Angaben zum Umfang

Umfang:1 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 338 Kulturbund Landesleitung Brandenburg Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=67423
 
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