340 DSF LV Brbg; Rep. 340 Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft - Landesvorstand Brandenburg; 1947-1952 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 340 Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft - Landesvorstand Brandenburg
Dat. - Findbuch:1947 - 1952
Vorwort:Organisationsgeschichte
Am 30. Juni 1947 konstituierte sich in Berlin die Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion. Der Landesverband Brandenburg existierte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, obgleich in zehn Städten und Gemeinden Brandenburgs Ortsgruppen bestanden. Seitens des Zentralvorstandes der Gesellschaft wurde die Ortsgruppe Potsdam mit der Gründung des Landesverbandes betraut. Daraufhin fand am 12. September 1947 in Potsdam eine Gründungskonferenz statt, auf der ein Vorstand, der aus einem Vorsitzenden, einem Stellvertreter und zwölf weiteren Mitgliedern bestand, gewählt wurde. Die satzungsmäßigen Hauptaufgaben der Gesellschaft bestanden in der Überwindung des Antisowjetismus und der Förderung der deutsch-sowjetischen Freundschaft. Die Gesellschaft gliederte sich anfänglich in Orts- und Betriebsgruppen, die finanziell bei der Durchführung von Veranstaltungen durch den Landesverband unterstützt wurden.
Der Aufbau der Landesorganisation vollzog sich nur schleppend, was vor allen an der geringen Resonanz der Bevölkerung und der damit bedingten geringen Mitgliederzahl lag. Die Ursachen dafür lagen vor allen in den bei weiten Teilen der Bevölkerung bestehenden Ressentiments gegen die sowjetische Besatzungsmacht, welche die Herausbildung der Gesellschaft in entscheidendem Maße befördert hat, wie auch der angespannten finanziellen Situation.. Bis Ende 1947 wurden Häuser der DSF in Potsdam, Eberswalde, Neuruppin, Cottbus, Guben und Brandenburg eröffnet. Deren Unterhaltung war jedoch nur über kommunale Zuschüsse möglich.
Der 1. Kongress des Zentralvorstandes im Mai 1948 beschloss die Forcierung der Mitgliederwerbung und die Entwicklung einer engen Zusammenarbeit mit der SED und den anderen Massenorganisationen. Zur Umsetzung dieser Beschlüsse wurden Werbeaktionen in der Öffentlichkeit veranstaltet und die Schulung der Funktionäre intensiviert. Insbesondere durch die Zusammenarbeit mit dem FDGB, der einen Aufruf an die Belegschaft der volkseigenen Betriebe zur Mitarbeit in der Gesellschaft initiierte, wurde am 25. Januar 1949 die erste Betriebsgruppe in der Druckerei der Märkischen Volksstimme gegründet. Einen Mitgliederzuwachs konnte die Landesorganisation Brandenburg erst nach der Veranstaltung einer Konferenz von Heimkehrern aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft am 24. Juni 1949 in Potsdam und der Durchführung eines unter Mitarbeit des FDGB veranstalteten Monats der deutsch-sowjetischen Freundschaft im November verzeichnen. Die in der SU politisch geschulten Heimkehrer spielten beim weiteren Aufbau der Landesorganisation eine bedeutsame Rolle.
Der im Juli 1949 stattfindende 2. zentralen Kongress beschloss die Umbenennung der Organisation in „Gesellschaft der deutsch-sowjetischen Freundschaft“. Dies stieß jedoch bei vielen Mitgliedern auf Ablehnung. Sie sahen darin die Gefahr einer weiteren Instrumentalisierung der Organisation durch die SED und die sowjetische Besatzungsmacht. Um ihren Protest Ausdruck zu verleihen, traten auch eine Reihe von Vorstandsmitgliedern in brandenburgischen Orts- und Stadtleitungen zurück.
Als Massenorganisation konnte sich die DSF in Brandenburg bis zur Auflösung der Länder im Zuge der Verwaltungsreform 1952 nicht etablieren. Im September 1952 wurde die Landes- zu den Bezirksorganisationen Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam umgebildet.

Bestandsgeschichte
Der Bestand des DSF Landesvorstandes Brandenburg wurde durch den Bezirksvorstand der DSF im Jahre 1963 dem BLHA übergeben. Die Verzeichnung der Unterlagen erfolgte 1970. Nach Bestandsabgrenzungsarbeiten in der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen im Bundesarchiv übergab diese 1999 dem BLHA weitere Unterlagen der brandenburgischen Landesorganisation, die im selben Jahr erschlossen wurden. Der Nachlass des 1. Vorsitzenden des Landesvorstandes, Bernhard Kellermann, ist in der Stiftung Archiv der Akademie der Künste Berlin - Brandenburg überliefert.
Nachfolger:DSF-Bezirksvorstände Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus

Angaben zum Umfang

Umfang:0,45 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 340 DSF-Landesvorstand Brandenburg Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=67435
 
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