Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 7 Amt Belzig-Rabenstein |
Dat. - Findbuch: | (1383) 1439 - 1924 |
Vorwort: | Behördengeschichte
Amt Belzig und Rabenstein gehörte bis 1815 zu Kursachsen, seit 1815 zur preußischen Provinz Brandenburg und bildete mit dem alten Kreis Zauche den neuen Kreis Zauch-Belzig. Amt Belzig und Amt Rabenstein hatten bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts getrennte Verwaltung unter einem Amtmann. Auch nach der Eingliederung des Amtes Rabenstein bildete dies eine eigene „Amtslandschaft" und hatte einen eigenen Amtsvogt (bis ins 19. Jahrhundert von der jeweiligen Gutsherrschaft von Rabenstein ernannt). Die Bezeichnung Amt Belzig und Rabenstein umreißt einen engeren und einen weiteren Verwaltungsbereich; der weitere umfaßte die schriftsässigen Städte Belzig, Brück und Niemegk, die Besitzungen von 5 schriftsässigen Rittergütern in Wiesenburg (seit Ende des 16. Jahrhunderts), Busendorf, Klaistow, Kanin, Rabenstein und Fredersdorf mit insgesamt 14 Dörfern, die amtssässigen Rittergüter in Benken, Dahnsdorf, Hagelberg, Kleinglien, Lübnitz, Niemegk, 4 Rittergüter in Sandberg und Rietz (seit 1808 schriftsässig) mit insgesamt 5 Dörfern. Der engere Verwaltungsbereich des Amtes Belzig umfaßte die Dörfer: Baitz, Bergholz, Borne, Buchholz, Dahnsdorf, Dippmannsdorf, Gömnigk, Grabow, Grubo, Jeserig, Kranepuhl, Kuhlowitz, Linthe, Lühnsdorf, Lüsse, Lütte, Mörz, Neschholz, Niederwerbig, Preußnitz, Ragösen, Rottstock, Sandberg, Schwanebeck, Trebitz, Ziesow, der des Amtes Rabenstein die Dörfer: Garrey, Groß Marzehns, Haseloff, Hohenwerbig, Klein Marzehns, Klepzig, Lobbese, Lotzschke, Mützdorf, Neuendorf, Pflügkuff, Raben, Rädigke, Zeuden, Zixdorf, weiterhin die Amtsmühlen bei Dahnsdorf, Dippmannsdorf, Lühnsdorf, Neschholz und Ragösen, das Schloß Eisenhardt in Sandberg, 2 Teeröfen in Dippmannsdorf und verschiedene Seen und Gewässer im Amt. Dem sächsischen Amt unterstanden auch die Forst- und Jagdreviere bei Brück, Dippmannsdorf und Klepzig-Niemegk und die Jagdreviere Busendorf, Klaistow und Kanin. Das Amt hatte das Obereigentum an den Amtsbauernlehen, erhielt Dienste und Prästationen aus Belzig, Brück und Niemegk, Abgaben von Rittergütern und ritterschaftlichen Dörfern und das Patronatsrecht. Die Verwaltung des Amtes übten seit Ende des 16. Jahrhunderts bürgerliche Amthauptleute oder Schösser aus. Die landesherrliche Domäne stand bis 1698 unter der Amtsverwaltung, war dann bis 1784 in Generalpacht vergeben und anschließend von Rentbeamten verwaltet. 1815 wurde die preußische Ämterverwaltung im Amt Belzig und Rabenstein eingeführt. Das Amt bestand bis 1874.
Bestandsgeschichte
Der Bestand war bereits vor 1945 im Geheimen Staatsarchiv archiviert und kam nach der Auslagerung im Zweiten Weltkrieg 1950 ohne Verluste in das BLHA. Er wurde 1950 neu verzeichnet und geordnet. Zugänge erfolgten nach der Bestandsabgrenzung mit dem Kreisarchiv des Kreises Belzig-Land im Jahr 1959 sowie durch eine Abgabe des Landesarchiv Sachsen-Anhalt 1960. Die Urkunden wurden 1963 vom LHA Dresden übernommen. Im Rahmen des Beständeaustausches mit dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA PK) wurden 2024 vier Akten dem Bestand unter Nr. 1653 - 1656 angefügt.
Literatur
H.-J. Neufeldt, Die Verwaltung des sächsischen Amtes Belzig und Raben¬stein im Vergleich zur Ämterverwaltung in Brandenburg-Preußen vom Ende des 16. Jh. bis zum Anfang des 19. Jh., Diss. phil. Leipzig 1952 (Maschinenschrift im BLHA: 0 A 4577). - Johann Carl Brandt, Geschichte der Kreisstadt Belzig und des Belziger Amtes, Jüterbog, Colditz 1837-39 (Bibliothek im BLHA: 6 A 546). - Matthias Helle, Die Eingliederung sächsischer Landesteile in die Provinz Brandenburg. Das Beispiel des Amtes Belzig-Rabenstein, Wissenschaftliche Hausarbeit, Berlin 2000 (Bibliothek im BLHA: Ms-684). |
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