7 Berlin-Mühlenhof; Rep. 7 Amt Berlin-Mühlenhof; 1345-1933 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 7 Amt Berlin-Mühlenhof
Dat. - Findbuch:1345 - 1565, 1585 - 1933
Vorwort:Behördengeschichte

Das Amt Mühlenhof ist aus der Verwaltung der erstmalig 1285 erwähnten landesherrlichen Mühlen an der Spree bei Berlin hervorgegangen. Mitte des 15. Jahrhunderts war eine Reihe der vom Kurfürsten im Barnim und Teltow erworbenen Güter den Berliner Mühlen mahlpflichtig. Den Grundstock des späteren Amtes bildeten somit der Mühlenhof zu Berlin, die Berliner Mühlen und die Güter unter der Leitung eines Mühlenmeisters. Der Mühlenhof als gleichzeitiger Wirtschaftshof des Schlosses erhielt eine Bäckerei, Brauerei und Schlächterei. Ende des 16. Jahrhunderts kamen 4 Wassermühlen hinzu, dann eine Loh-, eine Schleif- und Polier- und eine Säge- oder Schneidemühle, 1602 Gut Tempelhof und Tiergarten-Vorwerk.

Von Mitte des 16. bis in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts war Amt Mühlenhof mit dem neugegründeten Amt Mühlenbeck kombiniert. 1811 wurde das Amt Mühlenhof mit den Ämtern Köpenick und Nieder-Schönhausen und dem östlich der Spree gelegenen Teil des Amtes Spandau vereinigt. 1816 bis 1822 unterstand es der Aufsicht der Regierung Berlin, nach deren Auflösung der Regierung Potsdam. 1822 wurde das Amt Berlin herausgelöst, dessen Gebiet sich mit dem der ehemaligen Regierung Berlin deckte. Es unterstand erst dem Finanzministerium, seit 1826 der Ministerial-, Militär- und Baukommission in Berlin und war damit endgültig vom Amt Mühlenhof getrennt. 1853 wurde infolge Ablösung der Domanialabgaben die Rentamtskasse von Mühlenhof aufgelöst und mit den Kreiskassen Teltow und Niederbarnim vereinigt. 1874 wurde das Domänenpolizeiamt aufgelöst und ein Domänenbeamter zu Berlin mit den nicht auf die Kreisverwaltung übergegangenen Geschäften betraut. 1903 wurden die Ämter Berlin und Mühlenhof wieder zum „Königlichen Domänenrentamt Berlin-Mühlenhof" vereinigt. Die Regierung Potsdam blieb für den Bezirk und die Kassengeschäfte des Amtes Mühlenhof zuständig.

Zum Amt Mühlenhof gehörten im Jahre 1800: Dorf Ahrensfelde (zwischen 1486 und 1499 erworben), Jagdschloß Grunewald (1542 erbaut und mit Amt Spandau zusammen verwaltet), Gesundbrunnen, Vorwerk und Kolonie Friedrichsbrunnen (1759ff beim Vorwerk Wedding errichtet), Etablissements und Tabagien Hasenheide (Ende des 18. Jahrhunderts etabliert), Kolonie Hubertushäuser (1775ff errichtet), Dorf Lankwitz (Kloster bzw. seit 1558 Amt Spandau, 1747 zum Amt Mühlenhof verlegt), Dorf Lindenberg (Kloster bzw. seit 1541 Amt Zehdenick, 1685 zum Amt Biesenthal, 1748 zum Amt Mühlenhof verlegt), Etablissement Martinique (seit Ende des 17. Jahrhunderts im Tiergarten nachweisbar), Erbzinsbesitzungen Moabit (1706ff errichtet), Kolonie Bömisch Rixdorf (1737 errichtet), Dorf Schöneberg (1489ff erworben), Stadt Teltow (Bischof von Brandenburg bzw. seit 1598 Amt Ziesar, in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zum Amt Mühlenhof verlegt), Erbzinsgut Wedding (1603 erworben), Dorf und Vorwerk Wilmersdorf (1506 und 1646/1652 erworben), Dorf Zehlendorf (Kloster Lehnin, seit 1542 Amt Mühlenhof) und Tabagien in den Zelten (1745 bzw. 1767 etabliert). Die Dörfer Gütergotz (vormals Kloster Lehnin) und Rosenthal gehörten um die Mitte des 16. Jahrhunderts nur vorübergehend zum Amt.
1811 kamen die Ortschaften der Ämter Köpenick und Niederschönhausen unter die Mühlenhofer Administration (siehe dort). 1829 erhielt das Amt Mühlenhof vom aufgelösten Amt Mühlenbeck das Dorf Französisch-Buchholz, 1834 die Polizeiverwaltung über Neu-Schöneberg (vorher beim Magistrat von Berlin), 1839 die Dörfer Schönow kgl. Anteils und Schwanebeck vom aufgelösten Amt Biesenthal, 1855 Dorf Lübars vom Amt Spandau. 1857 ging die gemeinschaftlich mit dem Magistrat Bernau ausgeübte Polizeigewalt über das Dorf Schönow bei Bernau ganz auf den Magistrat Bernau über, 1860 die vom Amt Mühlenhof wahrgenommene Polizeigewalt über die Etablissements Hessenwinkel, Bahnhof und 3 Büdnerstellen bei Erkner und Bahnwärterhäuser bei Rahnsdorf und Springberg auf das Domänenpolizeiamt Rüdersdorf. 1861 wurden das Dorf Schönow bei Teltow und die Etablissements Schweizerhof und Charlottenau vom Amt Potsdam zum Amt Mühlenhof verlegt. 1880 kamen Tegel vom Amt Spandau, Christinendorf, Cliestow, Gadsdorf, Lüdersdorf mit Wilhelminenau, Neuendorf mit Hofwinkel, Nunsdorf, Klein-Schulzendorf, Thyrow und Trebbin vom Amt Zossen hinzu. Im Jahre 1903 gehörten zum nunmehr vereinigten Amt Berlin-Mühlenhof im Kreis Niederbarnim: Ahrensfelde, Biesdorf, Blankenburg, Französisch-Buchholz, Dalldorf, Friedrichsfelde, Friedrichshagen, Heinersdorf, Lindenberg, Lübars, Marzahn, Pankow, Plötzensee, Rosenthal, Schildow, Niederschönhausen, Schönholz, Schwanebeck, Neubuschhorst, Hohenlinde, Erkner mit Woltersdorfer Schleuse, Schönschornstein, Erkner (Bahnhof), Tegel; im Kreis Teltow: Bohnsdorf, Alt- und Neu-Glienicke, Grünau, Kietz bei Köpenick, Lankwitz, Rixdorf, Rudow, Schmöckwitz, Rauchfangwerder, Schöneberg, Deutsch-Wilmersdorf, Zeuthen, Christinendorf, Cliestow, Gadsdorf, Lüdersdorf, Neuendorf bei Trebbin, Nunsdorf, Klein Schulzendorf, Thyrow, Wietstock und einige Grundstücke in Schöneberg und Tempelhof; außerdem die Gewässer: Teile der Spree, Dahme in und hinter Köpenick, die Große und die Kleine Krampe, der Seddin-See, Zeuthen-See, Sollen- und Möllenzug-See, Großer Zug- und Kressin-See, Großer und Kleiner Müggel-See und Woltersdorfer Mühlenteich.

Bestandsgeschichte

Der Bestand war bereits vor 1945 im Geheimen Staatsarchiv archiviert und kam nach der Auslagerung im Zweiten Weltkrieg 1950 ohne Verluste in das BLHA. Er wurde 1954 neu verzeichnet und geordnet. Er erhielt größere Zugänge, vor allem aus Rep. 42 Ministerial-, Militär- und Baukommission Berlin. Die Urkunden wurden 1963 aus dem DZA, Abt. Merseburg, übernommen.

Literatur

F. Holtze, Das Amt Mühlenhof bis 1600, = Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, Heft 30, 1893 (Bibliothek im BLHA: 0 A 999/30).
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=7658
 
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