Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 506 VEB Brandenburger Fahrzeug- und Gerätebau |
Dat. - Findbuch: | 1946 - 1954 |
Vorwort: | Betriebsgeschichte Im April 1946 gründeten 26 Kollegen mit der "Afo - Arbeitsgemeinschaft früherer Opelangehöriger" einen Betrieb, der sich in den Resten der ausgebombten Kantine der Adam Opel AG mit Autoreparaturen und der Herstellung von Eggen und Kartoffelquetschen beschäftigte. Mit dem Gesellschaftsvertrag vom 24. April 1947 ging daraus die Brandenburger Fahrzeug- und Gerätebau GmbH (Brafag) hervor, deren Gesellschafter zunächst je zur Hälfte die bisherigen Gesellschafter und die Stadt Brandenburg waren. Nach dem Ausscheiden der übrigen Gesellschafter wurde die Stadt alleiniger Gesellschafter. Es wurden nun auch Bergungsaktionen auf dem ehemaligen Opel- und Stahlwerksgelände durchgeführt. Die geborgenen Werkzeugmaschinen wurden in der Reparaturabteilung aufgearbeitet. Im November 1947 erteilte die Landesregierung den Auftrag, rund 5200 Flugzeugmotoren zu zerlegen. Bis Ende 1948 beherrschte diese Aktion die Arbeitsaufgaben, erst Ende 1949 war sie abgeschlossen. Weitere Gebäude am Gallberg und Massowburg kamen hinzu. Im April 1948 wurde ein Schwerbehinderten-Betrieb angegliedert. Die Belegschaft umfasste nun ca. 520 Personen. Allmählich wurde das Aufgabengebiet auf den Bau von Holzbearbeitungsmaschinen, hydraulichen Hebern, Entborkungsmaschinen, Gebläsen und Pressen ausgedehnt. Die "Kommunalwirtschaftsverordnung", die die Deutsche Wirtschaftskommission am 24. November 1948 erließ, ermöglichte die Bildung kommunaler Wirtschaftsunternehmen (KWU). Die Brafag wurde per 1. Januar 1949 als VEB Brafag dem KWU der Stadt Brandenburg zugeordnet. Per 1. Januar 1950 übernahm ihn die VVB (L) Metall Kleinmachnow. Mit der "Verordnung über die Reorganisation der volkseigenen Industrie" vom 22. Dezember 1950 ging er zum 1. Januar 1951 zur VVB (Z) WMW Chemnitz, einer VVB zur Herstellung von Werkzeugmaschinen und Werkzeugen, über. Der Bereich Autoreparaturen wurde 1950 an die VVB (L) Kraftverkehr Potsdam abgegeben. Die Produktion von Holzbearbeitungsmaschinen wurde eingestellt. Dafür sollten Mehrfacherntemaschinen hergestellt werden. Die Produktion wurde jedoch nach fünf Geräten gestoppt. Man konzentrierte sich nun auf den Bau von Pressen (Sperrholz-, Furnier-, Fruchtpressen) und Hebern. Deshalb wurde der Betrieb 1952 in VEB Pressenwerk Brandenburg umbenannt. Am 31. März 1953 wurde er aufgelöst. Die Abwicklung erfolgte durch eine Abwicklungsstelle bis zum Mai 1954.
Bestandsgeschichte Die Akten gelangten vermutlich zunächst in das Archiv der VVB (Z) WMW Chemnitz. 1957 wurden sie an das Archiv des Ministeriums für Schwermaschinenbau übergeben, von wo sie nach Auflösung der Industrieministerien durch die Staatlichen Plankommission zusammen mit den Akten der VVB (L) Eisen und Metall Kleinmachnow mit Ablieferungsverzeichnissen an das BLHA abgegeben wurden. Die Akten des VEB Brafag wurden 1963 aus diesem Bestand ausgesondert und bearbeitet. 2008 erfolgte die Erschließung.
Abkürzungsverzeichnis
AG Aktiengesellschaft BGL Betriebsgewerkschaftsleitung BKV Betriebskollektivvertrag BPL Betriebsparteileitung DHZ Deutsche Handelszentrale DSF Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft FDGB Freier Deutscher Gewerkschaftsbund GST Gesellschaft für Sport und Technik IG Industriegewerkschaft SAG Sowjetische Aktiengesellschaft SVK Sozialversicherungskasse TAN Technische Arbeitsnorm UdSSR Union der sozialistischen Sowjetrepubliken VdgB-BHG Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe - Bäuerliche Handelsgenossenschaft VR Volksrepublik VVB Vereinigung volkseigener Betriebe WMW Werkzeugmaschinen und Werkzeuge |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 2,1 lfm |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 506 VEB Brandenburger Fahrzeug- und Gerätebau Nr. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=82541 |
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