904 FIMAG Fiwa; Rep. 904 VEB Finsterwalder Maschinen-, Aggregate- und Generatorenwerk; 1923-1995 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 904 VEB Finsterwalder Maschinen-, Aggregate- und Generatorenwerk
Dat. - Findbuch:1923 - 1995
Vorwort:Betriebsgeschichte
Im Jahre 1934 wurde die Kjellberg Maschinen GmbH Finsterwalde neben der bereits in Finsterwalde bestehenden Kjellberg Elektroden und Maschinen GmbH gegründet. Die Kjellberg Elektroden und Maschinen GmbH sollte sich weiterhin auf ihr bisheriges Produktionssortiment konzentrieren, die Schweißelektroden, Schweißumformer und Schweißautomaten. Weitere elektrische Geräte sollten in einer gesonderten GmbH hergestellt werden. Dazu wurde Baugelände in der Massener Landstraße erworben. Am 29. November 1937 beschloss die Gesellschafterversammlung, den Namen in Finsterwalder Maschinen GmbH unter Verwendung des Kürzels „FIMAG“ abzuändern. Produziert wurden Scheinwerferaggregate, Kühler, Gleichstrom- und Drehstrom-Aggregate, Sonderanhänger, Brücken- und Fährseilgeräte, Gleich- und Wechselstrom-Generatoren, Motor-Generatoren und Fliehkraftregler.
Ende April 1945 besetzte die Rote Armee das Werk, und es wurden aus Messingblechen Uniformknöpfe hergestellt. Im August begann die Demontage von Maschinen und Anlagen. Doch fast alle ausgebauten und verpackten Maschinen wurden wieder aufgestellt und im April 1946 mit dem Wiederaufbau des Werkes als Finsterwalder Maschinen GmbH begonnen.
Gemäß Befehl Nr. 164 der SMA Brandenburg vom Juli 1946 wurde die FIMAG in die Sowjetische Elektrotechnische AG (SAG) überführt und firmierte als „Elektro-Maschinenbau-Werk, vorm. FIMAG“. Wegen des 100 %-igen schwedischen Besitzes wurde sie bereits mit dem Befehl Nr. 26 der SMA Brandenburg vom 20. Februar 1947 an die Provinzialregierung Mark Brandenburg zur treuhänderischen Verwaltung zurückgegeben.
Zum 1. Juli 1948 wurde sie der VVB (Z) VEM Berlin, einer VVB des Elektromaschinenbaus, als Treuhandbetrieb zugeordnet (Finsterwalder Maschinen GmbH, Treuhandbetrieb der VEM). Ausgehend von der „Verordnung über die Verwaltung und den Schutz ausländischen Eigentums in der DDR“ vom 6. September 1951 wurde staatliche Verwaltung festgelegt. Der Betrieb nannte sich nun FIMAG GmbH in Verwaltung. In den 1950er Jahren wechselte der Verwalter mehrfach, 1958 wurde es die VVB Elektromaschinen Dresden. Auf der Grundlage des Beschlusses des Präsidiums des Ministerrates vom 16. März 1967 zur Nutzung von Betrieben mit ausländischer Kapitalbeteiligung stellte er zum 31. Dezember 1969 seine Produktion „im eigenen Namen ein“. Der Schutz des ausländischen Vermögens blieb mit dem Status der Vermögensverwaltung bestehen. Die Produktion wurde ab 1. Januar 1970 als VEB FIMAG, Finsterwalder Maschinen-, Aggregate- und Generatorenwerk, Betrieb des Kombinates VEM Elektromaschinenbau Dresden, fortgeführt. 1986 erwarb die DDR durch Staatsvertrag mit Schweden den Betrieb.
Hergestellt wurden Aggregate (0,5-100 kW), Generatoren (0,5-250 kVA), Umformer (0,5-60 kW), Kommutatoren und Schleifringkörper (Durchmesser 7-400 mm). Hinzu kam ab 1964 die sogenannte „spezielle Produktion“ für den militärischen Bereich, zunächst für die NVA, dann auch für sowjetische Technik. 1969/70 fing man an, Flugplatzscheinwerfer zu reparieren und zu bauen. Um 1975 begann der Bau von Simulationsgeräten für Schützenpanzerwagen und für den Panzer „T 72“. Ab 1981 änderten sich die Produktionsschwerpunkte. An die erste Stelle trat die „spezielle Produktion“, gefolgt von Kommutatoren und Generatoren/Aggregaten. Vollständige Konsumgüter für die Bevölkerung wurden nicht gefertigt, sondern nur Einzelteile zugeliefert.
1990 entstand die VEM FIMAG Finsterwalder Maschinen GmbH als Teil der Holding VEM Antriebstechnik AG in Dresden.

Bestandsgeschichte
Im Zuge von Umlagerungen des Archivs innerhalb des Werkgeländes wurde nach 1990 ein großer Teil der Akten vernichtet. Die vorhandene Überlieferung wurde 1995 von der VEM Antriebstechnik AG mit Ablieferungsverzeichnissen übernommen. Im Jahre 2012 erfolgte die Übertragung in ein Archivverzeichnungsprogramm.
Akten des Werkes aus der Zeit vor 1945 befinden sich im Bestand Rep. 75 Finsterwalder Maschinen GmbH des BLHA.

Erschließungszustand
Der Bestand wurde im Zuge der Retrokonversion von Findhilfsmitteln in das Archivprogramm überführt, d.h. es erfolgte keine Bearbeitung des Bestandes.


Abkürzungsverzeichnis:

ABI Arbeiter-und-Bauern-Inspektion
BGL Betriebsgewerkschaftsleitung
BKV Betriebskollektivvertrag
BPO Betriebsparteiorganisation
BR Betriebsrat
BSG Betriebssportgemeinschaft
DRK Deutsches Rotes Kreuz
DSF Gesellschaft für Deutsch-sowjetische Freundschaft
DSRK Deutsche Schiffs-Revision und -Klassifikation
FDJ Freie Deutsche Jugend
FIBAS Berufs-, Arbeits- und Strukturfördergesellschaft Finsterwalde
F/E Forschung und Entwicklung
GAB Gesundheits-, Arbeits-, Brandschutz
GST Gesellschaft für Sport und Technik
IS-Programm Instandsetzungsprogramm zur Erhöhung der Staatsreserve an Ersatzteilen
KdT Kammer der Technik
K + S Kultur- und Sozialfonds
LVO Vorhaben für die Landesverteidigung
MfS Ministerium für Staatssicherheit
NSW Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet
NVA Nationale Volksarmee
PKM Produktion, Kosten, Material (?)
PWT Plan Wissenschaft und Technik
SFRJ Jugoslawien
SW Sozialistisches Wirtschaftsgebiet
VD Vertrauliche Dienstsache
VP Volkspolizei
VVS Vertrauliche Verschlusssache
VW-Plan Volkswirtschaftsplan
ZV Zivilverteidigung
Vorgänger:Finsterwalder Maschinen GmbH, FIMAG GmbH
Nachfolger:VEM FIMAG Finsterwalder Maschinen GmbH

Angaben zum Umfang

Umfang:46 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 904 VEB Fimag Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Archivar
Physische Benützbarkeit:§ 11 BbgArchivG
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=84485
 
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