505 SHR Wildau; Rep. 505 VEB Schwermaschinenbau "Heinrich Rau" Wildau; 1897-2001 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 505 VEB Schwermaschinenbau "Heinrich Rau" Wildau
Dat. - Findbuch:1897 - 2001
Vorwort:Betriebsgeschichte
Die Berliner Maschinenbau AG, vormals L. Schwartzkopff, kaufte 1897 ein 60 ha großes Areal in Wildau und begann mit dem Bau einer größeren Lokomotivfabrik. Die bisherigen Produktionsstätten in Berlin waren zu klein geworden. 1900 nahm die Fabrik die Produktion auf. Der Lokomotiv- und Torpedobau wurde 1901 vollständig von Berlin-Wedding nach Wildau verlegt. Später kamen weitere Bereiche, wie der Kompressorenbau und eine Hammerschmiede, hinzu. Hergestellt wurden neben Dampf- und Dieselloks, die bis zu 85 % der Produktion ausmachten, Kompressoren für hohe Drücke, Straßenwalzen und Straßenaufreißer, Schmiedeteile, Teile für Setzmaschinen (Linotype) und Maschinen zur Herstellung von Glasflaschen und Röhren. 1945 und danach erfolgten Demontagearbeiten und die Enteignung des Betriebes. Ende 1946 siedelte sich ein im Dienst der Besatzungsmacht stehendes Lokomotiv-Konstruktionsbüro an. Außerdem entstanden zwei kleine Firmen, die Arbeitsgemeinschaft Wildau GmbH (Waggonreparatur) und die Fahrzeug- und Beschaffungs GmbH (Bau von Musterstücken
für Loks). Nach der Aufhebung der Sonderverwaltung des Betriebsgeländes gingen die Werksanlagen Anfang 1949 als VEB Lokomotivbau Wildau offiziell in Volkseigentum über. Begonnen wurde u.a. mit der Reparatur von Eisenbahnwagen, der Montage von Lokomotiv- Aschkästen und dem Bau von Haldenpflügen (letztere als Reparationsleistung). Hinzu kamen die Reparatur von Lokomotiven und der Bau von Walzwerksausrüstungen. Außer einigen Versuchsmustern wurden jedoch keine Lokomotiven neu gebaut. Im Laufe des Jahres 1950 wurde das künftige Produktionsprofil näher bestimmt. Wildau sollte zu einem Standort des Schwermaschinenbaus für den Bergbau und die Schwerindustrie werden. Der VEB Lokomotivbau wurde in VEB Schwermaschinenbau umbenannt. Am 30. April 1952 konnte eine neue Großschmiede in Betrieb genommen werden. An diesem Tag erhielt das Werk auch den Namen „Heinrich Rau“ verliehen. 1952 entstanden je
eine Abteilung für Walzwerkausrüstungen und Schmiedeausrüstungen, 1953-1954 kam die Kurbelwellenfertigung hinzu, 1959/1960 ein Ringwalzwerk und 1972 wurden die Fundamente für eine neue Gesenkschmiede gelegt. Außerdem gab es die Konsumgüterproduktion.
Es entstanden Walzwerkausrüstungen, bestehend aus Kaltpilgerwalzwerken, Rohziehmaschinen, Formstangenrichtmaschinen für Profile und Rundmaterial, Knüppel- und Rundputzschleifmaschinen und Ofengruppen. Die Schmiedeausrüstungen bestanden aus Schmiede- und Abgratpressen, Freiform- und Gesenkhämmern, Schmiedemaschinen und Schmiedemanipulatoren. Des Weiteren entstanden Blechbearbeitungsmaschinen wie Blechbiege- und Anbiegemaschinen, Blechrichtmaschinen, Formstangenrichtmaschinen und Biegestreckrichtmaschinen. Außerdem wurden Chemieanlagen, bestehend aus Faserplatten, Etagenpressen, Fördergurtvulkanisier- und Reparaturpressen sowie Druckanlagen, Kurbelwellen und Sonderausrüstungen und -maschinen produziert. Insgesamt wurden 75 verschiedene Maschinenarten entwickelt. 1980 gingen ca. 80 % der Produktion in den Export. Als VEB Lokomotivbau gehörte das Werk zunächst zur VVB (Z) Lowa Wildau, einer VVB des Lokomotiv- und Waggonbaus, und ab Juli 1950 als VEB Schwermaschinenbau zur VVB (Z)Abus Halle, einer VVB für die Ausrüstung von Bergbau und Schwerindustrie. Ab März 1951 unterstand der Betrieb direkt dem jeweils zuständigen Ministerium und ab 1958 der VVB Ausrüstungen für die Schwerindustrie und Getriebebau Magdeburg (VVB Asug).
Am 1. Januar 1969 wurde das Schwermaschinenbaukombinat „Ernst Thälmann“ Magdeburg (SKET) gebildet, dem das Wildauer Werk als zweitgrößter Kombinatsbetrieb angehörte. 1990 erfolgte die Umwandlung zur Schwermaschinenbau AG Wildau.

Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde mit Findkartei bzw. Ablieferungsverzeichnis 1991-1997 und 2003 in mehreren Abgaben von der Schwermaschinenbau AG Wildau übernommen. Akten des Werkes aus der Zeit vor 1945 befinden sich im Bestand Rep. 75 Berliner Maschinenbau AG,
vorm. L. Schwartzkopff, Wildau.

Erschließungszustand
2018 erfolgte die Erschließung durch Frau Loose.
Vorgänger:Berliner Maschinenbau AG, vormals L. Schwarzkopff
VEB Lokomotivbau
Nachfolger:Schwermaschinenbau AG Wildau

Angaben zum Umfang

Umfang:108 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 505 VEB Schwermaschinenbau "Heinrich Rau" Wildau Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Archivar
Physische Benützbarkeit:§ 11 BbgArchivG
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=82540
 
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