905 LHW Lauchhammer; Rep. 905 VEB Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk; 1904-2000 (Bestand)

Archivplan-Kontext

 

Allgemeine Information

Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 905 VEB Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk
Dat. - Findbuch:1904 - 1981, 2000
Vorwort:Betriebsgeschichte
Die Anfänge des Industriestandortes Lauchhammer gehen auf das Jahr 1725 zurück, als die Freifrau von Löwendahl an den Lauchteichen zwischen Bockwitz und Zschornegosta einen ersten Hochofen anblasen ließ. Das entstandene Eisenwerk mit Gießerei, genannt der „Löwendahl´sche Hammer“, lieferte u.a. Töpfe, Kessel, Hämmer, Herdplatten, Wagenreifen,
Achsen und Pflugscharen. Bekannt wurde das Werk unter dem Nachfolger, Graf Detlev Carl von Einsiedel, der ab 1784 den Kunstguss aus Eisen und Bronze vorantrieb. 1785 nahm das Hüttenwerk als neuen Geschäftszweig das Emaillieren gusseiserner Geschirre, Öfen und Röhren auf. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten emaillierten
Badewannen. Seit dem 19. Jahrhundert wurden landwirtschaftliche Maschinen hergestellt. Am Ende des Jahrhunderts wurde der Eisenhoch- und Brückenbau aufgenommen. Man lieferte auch komplette Eisenwerke, Montage- und Markthallen sowie Bahnhöfe aus. Schaufelradbagger, Abraumförderbrücken (Die erste Förderbrücke der Welt wurde 1924 in
Plessa aufgestellt.) sowie Gleis- und Pflugrücker wurden in das Produktionsprofil aufgenommen. Hinzu kamen der eigene Braunkohlenabbau und die Brikettproduktion sowie ein Kraftwerk. 1872 konstituierte sich die „Aktiengesellschaft Lauchhammer, vormals Vereinigte gräfliche Einsiedelsche Werke“. 1926 übernahm die Mitteldeutsche Stahlwerke AG in Berlin, ab 1937 Mitteldeutsche Stahl- und Walzwerke F. Flick KG, auch den Standort Lauchhammer. Das Lauchhammerwerk umfasste zu diesem Zeitpunkt drei Bereiche: Bergbau (Braunkohlengruben und Brikettfabrik), Kraftwerk und Eisenwerk. Zum Eisenwerk gehörte eine Eisengießerei mit zugehöriger Formerei und Putzerei für Maschinenguss, Badewannen usw.
An die Gießerei angeschlossen war ein leistungsfähiges Emaillierwerk für Badewannen, Sanitätsgegenstände u.a. Ferner gehörten zum Eisenwerk Eisenkonstruktionswerkstätten für die Herstellung von Eisenhoch- und Brückenbauten und eine Maschinenbauabteilung, insbesondere für den Bedarf der Braunkohlenindustrie, eine Bronzegießerei für Industrie und
Kunstbronze, eine Glockengussabteilung und ein Holzsägewerk, in welchem die aus den eigenen Forsten gewonnenen Hölzer verarbeitet wurden. Nach 1945 wurde das Lauchhammerwerk enteignet und es erfolgten Demontagearbeiten.
Der Braunkohlenabbau und die Brikettfabrik wurden aus dem Werk ausgegliedert. Im Juli 1948 gründete man den VEB Bagger-, Förderbrücken- und Gerätebau Lauchhammerwerk, ab ca. 1954 VEB Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk, Bagger-, Förderbrücken- und Gerätebau. Hauptprodukte waren Tagebauausrüstungen (Schaufelradbagger, Förderbrücken,
Gleis- und Pflugrückmaschinen, Bandanlagen), Stahl- und Graugusserzeugnisse sowie emaillierte Badewannen und weitere Emailleerzeugnisse. Auch der Kunstguss, von dem Plastiken in zahlreichen Städte zeugen, wurde fortgeführt. Die Bedeutung des Betriebes erwuchs primär aus der Herstellung von Geräten zum Abbau von Braunkohle, die die Grundlage für die Energiegewinnung in der DDR darstellte. Der VEB gehörte 1948 zur VVB (Z) Vereinigung Volkseigener Geräte- und Schachtbaubetriebe der Kohlenindustrie Leipzig, war ab 1951 dem Ministerium für Schwerindustrie, für Maschinenbau bzw. für Schwermaschinenbau direkt unterstellt, kam 1958 zur VVB Bergbauausrüstungen und Förderanlagen Leipzig, später VVB TAKRAF Leipzig, Tagebauausrüstungen, Krane und Förderanlagen, und ab 1979 zum VEB Schwermaschinenbaukombinat TAKRAF Leipzig. 1990 erfolgte die Umwandlung zur Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk AG. (vgl. Übersicht über die Bestände des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Teil III/2: Staatliche Verwaltung, Wirtschaft, Parteien und Organisationen in den Bezirken Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam 1952-1990, Berlin 2005)

Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde 1983 und 1990 vom VEB Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk
teilweise mit Findkartei übernommen. 1997/98 erfolgte eine Titelaufnahme der unverzeichneten
Akten. 2001 wurde der Bestand erschlossen.
Vorgänger:Mitteldeutsche Stahl- und Walzwerke F. Flick KG
VEB Bagger-, Förderbrücken- und Gerätebau Lauchhammerwerk
Nachfolger:MAN TAKRAF Fördertechnik GmbH

Angaben zum Umfang

Umfang:18 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 905 VEB Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=84486
 
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