37 Lieberose U 48 C; Friedrich August [III.], Kurfürst und Herzog von Sachsen, derzeit Reichsvikar, erhebt Dietrich Ernst Otto Albrecht von der Schulenburg, auf Tucheim, Wülpen, Klein-Tucheim und Könnigde im Herzogtum Magdeburg, vormals preußischer Leutnant und Adjutant beim Regiment von Beville, un

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:37 Lieberose U 48 C
Titel:Friedrich August [III.], Kurfürst und Herzog von Sachsen, derzeit Reichsvikar, erhebt Dietrich Ernst Otto Albrecht von der Schulenburg, auf Tucheim, Wülpen, Klein-Tucheim und Könnigde im Herzogtum Magdeburg, vormals preußischer Leutnant und Adjutant beim Regiment von Beville, und seine Erben, Männer und Frauen in absteigender Linie, in den Reichsgrafenstand und verleiht alle damit verbundenen Rechte und Vorrechte, wie sie anderen, von ihren vier Ahnen väter- und mütterlicherseits Reichsgrafen und -gräfinnen zustehen.
Der Empfänger suchte um diese Würde nach, weil er den Anfall der Herrschaft Lieberose zu erwarten habe, um die Bedingung der Majoratsstiftung von Heinrich Joachim von der Schulenburg laut dessen Testament vom 28. Juli 1665 zu erfüllen, nach denen der Inhaber von Lieberose als Voraussetzung der Sukzession wenigstens den Herrenstand annehmen müsse, und weil einigen Zweigen des Geschlechts von der Schulenburg bereits der Reichsgrafenstand verliehen wurde. Es wird Bezug genommen auf den Ruhm und die Verdienste des Geschlechts und auf den Vater des Empfängers, Achaz Albrecht Ludwig von der Schulenburg, der in preußischen Diensten stand und zuletzt Oberstleutnant des von möllendorfischen Infanterie-Regiments war, Ritter des Ordens pour le Mérite und Deputierter des engern Ausschusses der Stände des Herzogtums Magdeburg.
Dem Empfänger und seinen Nachkommen wird außerdem ein gräfliches Wappen verliehen.
Beschreibung des Wappens: Ein in vier gleiche Teile geteilter Schild, in dessen vorder-oberen und hinter-unteren silbernen Feld ein gekrönter doppelter schwarzer Adler mit ausgebreiteten Flügeln, ausgestreckten Waffen und rot ausgeschlagener Zunge, im hinter-oberen und vorder-unteren goldenen Feld aber ein übereck von Silber und Rot in vier Teile abgeteilter, in beiden Feldern rechts gekehrter Ochse erscheint, zwischen dessen Hörnern zwei von Rot und Silber quer geteilte links abwehende Fähnlein an roten Stangen stehen, welchen die von Schulenburg als Erbküchenmeister in der Mark Brandenburg von langen Zeiten her im Wappen führen. In der Mitte des Schildes befindet sich ein mit der gräflichen Krone gezierter silberner Herzschild, in welchem drei gebogene rote Greifenklauen, zwei oben nebeneinander, die dritte aber unten zu sehen, als das Wappen der denen von der Schulenburg zugehörigen Stadt Seehausen.
Den Schild bedeckt eine mit Edelsteinen und neun Perlen gezierte gräfliche Krone, auf welcher drei freioffene blau angelaufene, rot gefütterte, mit goldenem Kleinod und rechts mit silber-roten, links mit gold-roten herabhangenden Decken gezierte, gold gekrönte adelige Turnierhelme ruhen. Aus der Krone des mittleren gerade vorwärts gekehrten erhebt sich ein halber gleichfalls vorwärts gekehrter nackter wilder Mann mit einem Schurze von grünem Laub um den Leib, welcher in jeder Hand eine rote Greifenklaue und auf dem mit einem grünen Kranz bedeckten Kopf eine rote zwischen zwei silbernen Straußfedern hat. Auf der Krone des rechten einwärts gekehrten Helms erscheint ein übereinandergelegter oder geschlossener mit den Sachsen („saxen“) links gekehrter schwarzer Adlerflug. Auf der Krone des linken, gleichfalls einwärts gekehrten Helms stehen zwischen zwei roten Büffelhörnern zwei von Rot und Silber quer geteilte Fähnlein, links abfliegend, an roten Stangen.
Als Schildhalter steht auf jeder Seite ein nackter wilder Mann mit einem grünen Kranz auf dem Haupt und dergleichen Laubschürze um die Hüften, welcher mit der einem Hand den Schild und mit der andern eine rote Greifenklaue hält.
Dem Empfänger und seinen Nachkommen wird auch die ehrende Anrede „hoch- und wohlgeboren“ verliehen. Wer dieses Prädikat unterschlägt, wird mit einer Strafe von 200 Mark „löthigen goldes“ bedroht, die für jeden einzelnen Verstoß zur Hälfte an die Reichskammer und zur Hälfte an den Empfänger oder seine Erben zu zahlen sind.
Dat. - Findbuch:1790 September 11
Ort:Dresden
Vermerke:Vermerke: Blatt 6 VS, unter dem Text, links: Unterschrift des Ausstellers; darunter, rechts: „Friedrich Gottlob Berlepsch“; darunter, rechts unten: „Wilhelm Christoph Donauer“.
Beglaubigungsform:Beglaubigung: Ankündigung der eigenhändigen Unterschrift des Ausstellers und seines größeren Reichsvikariatssiegels.
Siegel:an goldgewirkter, die Lagen verbindender Schnur angehängtes rundes rotes Wachssiegel (Durchmesser 95 mm) in vergoldeter Metallkapsel mit Siegelbildprägung auf dem Deckel
Beschreibstoff:Pergamentlibell von 6 Blatt in rotem Plüscheinband mit Resten gelber Seidenbänder zum Verschließen, 370 x 285 mm
genetisches Stadium / Überlieferungsform:Ausfertigung, Blatt 4 VS: Farbige Abbildung des Wappens [siehe Wittern (2014) S. 376 Abb. 21].

Digitale Repräsentationen

Ansichtsbild:
Digitalisat(e):https://blha-digi.brandenburg.de/rest/dfg/sc1IbqAeho
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=1972425
 
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