509 Spielw Brandenburg; Rep. 509 VEB Mechanische Spielwaren Brandenburg; 1928-2003 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 509 VEB Mechanische Spielwaren Brandenburg
Dat. - Findbuch:1928 - 2003
Vorwort:Betriebsgeschichte
In Brandenburg wurde die Herstellung von Spielwaren in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts aufgenommen. Bis 1945 wurde von mehreren Betrieben als Haupt- oder Nebenproduktion v.a. Blechspielzeug angefertigt. Zu diesen Betrieben zählten das Patentwerk Ernst Paul Lehmann, das Lineol-Werk Wiederholz und Co., die Gundkawerke, die Orowerke, die Ger-Tonwerke und die Brennaborwerke.
Zwischen 1945 und 1948 wurden das Patentwerk und das Lineol-Werk enteignet und 1948 der VEB Spielwarenwerk Patent sowie der VEB Spielwarenwerk Lineol-Plastik geschaffen. Zur Vereinfachung der Verwaltung und Überwindung der Zersplitterung der Produktion wurden beide 1949 unter dem Namen VEB Spielwarenwerk Patent-Lineol zusammengeschlossen. Zum 1. Januar 1955 wurde der VEB (K) Gundkawerk eingegliedert. Nachdem Ende 1956 die Lineolfertigung (Tiere, Figuren) zum damaligen VEB Lineolplastik Dresden verlegt worden war, erhielt der Betrieb den Namen VEB Mechanische Spielwaren Brandenburg.
Produziert wurden zunächst vorwiegend mechanische Fahrzeuge und Spielfiguren. Neben dem Ausbau der Spielvarianten wurde auch elektromechanisches und ferngesteuertes Spielzeug in das Sortiment aufgenommen. Am bekanntesten waren Feuerwehren, Raupenschlepper, Kranwagen, Tankauflieger und Gabelstapler. Als größter mechanische Spielwaren produzierender Betrieb der DDR war er Leitbetrieb für die Erzeugnisgruppen "Mechanische und elektromechanische Spielwaren" und "Metallspielwaren". 1980 fielen ¾ der Produktion auf die mechanischen und elektromechanischen Spielwaren. Bis zu 50 % der Produktion gingen in den Export. Außerdem war der Betrieb Zulieferer für die Spielzeugindustrie, beispielsweise beim Blechdruck. Die Produktion gliederte sich in die Bereiche Blechdruckanlage, Stanzerei, Montage und Spritzgießabteilung zur Herstellung von Plastteilen. Neben der Produktion in Brandenburg gab es Meisterbereiche in der Strafvollzugsanstalt Brandenburg (ab ca. 1960) und in Päwesin (1971/1972). 1981 wurde das Puppenwerk Görtzke als Betriebsteil angegliedert.Das Puppenwerk stellte Kleinpuppen aus PVC oder kombiniert mit Polyäthylen in der Größe von 20-25 cm her. Zu diesem Zeitpunkt hatte Brandenburg etwa 580 und Görtzke etwa 77 Mitarbeiter.
Die Unterstellungsverhältnisse wechselten zunächst mehrfach: Ab 1. Juli 1948 gehörten die beiden Betriebe zur VVB (Z) Musik-Kultur Plauen. Am 1. Januar 1949 gingen sie zur VVB (L) Eisen und Metall Kleinmachnow über, 1951 wiederum zur VVB Musik-Kultur Plauen. 1956 übernahm das Ministerium für Leichtindustrie, Hauptverwaltung Spielwaren, direkt die Leitung. Ab 1958 war der VEB Mechanische Spielwaren bezirksgeleitet. 1960-1961 gehörte er zu der kurzzeitig bestehenden VVB (B) Maschinenbau Potsdam. Auf Anordnung des Vorsitzenden des Volkswirtschaftsrates vom 10. Januar 1964 wurde zum 1. Januar 1964 die VVB Spielwaren mit Sitz in Sonneberg gebildet, dem der VEB Mechanische Spielwaren von da an zugeordnet war. Ab 1. Januar 1981 gehörte er dem neu gebildeten Kombinat Spielwaren Sonneberg an. 1985 erfolgte der Umzug nach in den Industriekomplex Brandenburg-Görden.
1990 erfolgte die Privatisierung zur Brandenburger Spielwaren GmbH. Am 31. Dezember 1991 wurde die Produktion eingestellt.

Abkürzungsverzeichnis
AIF Amt für industrielle Formgestaltung
AO Anordnung
ASMW Amt für Standardisierung Messwesen und Warenprüfung
BKV Betriebskollektivvertrag
BPO Betriebsparteiorganisation
Demusa Deutsche Musikinstrumenten- und Spielwaren - Außenhandelsgesellschaft mbH
DHZ Deutsche Handelszentrale
DSF Deutsch-Sowjetische Freundschaft
EDV Elektronische Datenverarbeitung
FDGB Freier Deutscher Gewerkschaftsbund
FDJ Freie Deutsche Jugend
GST Gesellschaft für Sport und Technik
HO Handelsorganisation
IFA Industrieverband Fahrzeugbau
KdT Kammer der Technik
Kfz Kraftfahrzeug
MMM Messe der Meister von Morgen
NFD Nur für Dienstgebrauch
ORT Organisations- und Rechentechnik
PVC Polyvinylchlord
PWT Plan Wissenschaft und Technik
Q Qualität
SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
SSP Schulspeisung
STAG Staatliche Aufgabe
TGL Technische Geschäftleitung
TOM Technisch- organisatorische Maßnahmen
VE Volkseigen
VEB Volkseigener Betrieb
VEB (K) Volkseigener Betrieb (kreisgeleitet)
VPKA Volkspolizeikreisamt
VS Verschlusssache oder Versammlungsleiter
VVB Vereinigung Volkseigener Betriebe
VVB (B) Vereinigung Volkseigener Betriebe (bezirksgeleitet)
VVB (Z) Vereinigung Volkseigener Betriebe (zentralgeleitet)
WAO Wissenschaftliche Arbeitsorganisation
WPO Wohnparteiorganisation
ZK Zentralkomitee

Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde 1989/90 mit Ablieferungsverzeichnissen übernommen. Die Verzeichnung erfolgte 1992 und 1995. 2002 entstand das Findbuch. 2014 übergab die Rhenus GmbH, die im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben das Schriftgut liquidierter VEB verwahrte, weitere Akten, die 2015 verzeichnet wurden. 2022 kamen erneut bestandsergänzende Unterlagen, welche im März 2024 abschließend eingearbeitet wurden.
Akten mehrerer Spielwaren herstellender Firmen aus der Zeit vor 1945 befinden sich unter der Rep. 75.

Erschließungszustand
Aktenbestand voll erschlossen.
Vorgänger:VEB Spielwarenwerk Lineol-Plastik
Nachfolger:Brandenburger Spielwaren GmbH

Angaben zum Umfang

Umfang:21,99 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 509 VEB Mechanische Spielwaren Brandenburg Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=82717
 
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