511 ABK Potsdam; Rep. 511 VEB Autobahnbaukombinat, Betrieb Forschung und Projektierung Potsdam; 1935-1990 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 511 VEB Autobahnbaukombinat, Betrieb Forschung und Projektierung Potsdam
Dat. - Findbuch:1935 - 1990
Vorwort:Betriebsgeschichte
Projektierungsarbeiten für den Straßen- und Brückenbau wurden im Land Brandenburg im volkseigenen Sektor ab 1. Oktober 1949 in der VVB (L) Entwurf und Bauleitung, ab 1. Januar 1951 VEB (Z) Projektierung Land Brandenburg, konzentriert. Außerdem hatte sich die Generaldirektion Kraftverkehr und Straßenwesen Berlin ein Zentrales Entwurfsbüro in Berlin und Entwurfsbüros in den Ländern (in Potsdam, Dresden, Halle, Erfurt und Schwerin) geschaffen.
Am 1. Mai 1952 wurden die Entwurfsbüros zum zentralgeleiteten VEB Projektierung des Kraftverkehrs und Straßenwesens Berlin mit Außenstellen in den Ländern zusammengeschlossen. Das Entwurfsbüro in Potsdam erhielt weitere Kapazitäten, insbesondere zum Brückenbau, von der VEB (Z) Projektierung Land Brandenburg. Nach der Auflösung der Länder und Bildung der Bezirke wurde es vorrangig in den Bezirken Potsdam und Magdeburg tätig. 1953 übernahm es die zentrale Gütekontrolle von Entwurfsvorhaben zu Straßen und Brücken. Am 1. Januar 1955 wurden die bisherigen fünf Außenstellen als Entwurfsbüros für Straßenwesen selbstständig wirtschaftende Einrichtungen und am 1. Januar 1959 Volkseigene Projektierungsbetriebe des Straßenwesens. 1958/59 baute der Betrieb Potsdam-Babelsberg eine Nebenstelle in Magdeburg auf. Zeitgleich begannen Mitarbeiter mit der Planung von Straßenverkehrsanlagen, um durch die Kenntnis des Straßenverkehrsbedarfes perspektivische Aufgaben besser gestalten zu können.
Zum 1. Januar 1964 löste man die selbstständigen Volkseigenen Projektierungsbetriebe des Straßenwesens wieder auf und schuf wiederum einen zentralen Betrieb, den Volkseigenen Projektierungsbetrieb des Straßenwesens mit Sitz in Berlin und Außenstellen in Potsdam, Dresden, Erfurt, Halle und Schwerin. In Potsdam-Babelsberg übte eine neu geschaffene Prüfgruppe Einfluss auf die Qualität der Projektierungsleistungen aus und nahm Aufgaben der Bauaufsicht wahr. So bestanden dort von nun an vier Bereiche: Planung von Straßenverkehrsanlagen, Strecke, Brücke und Prüfstelle. Es wurden Straßen und Brücken des klassifizierten Straßennetzes und von kommunalen Straßen in den Bezirken Potsdam und Magdeburg projektiert. Eine Ausnahme bildeten Stahlbrücken, die der Berliner Betrieb ausführte. 1955 entstand die erste Spannbetonbrücke der DDR, eine Autobahnbrücke über die Nuthe bei Saarmund. 1958-1960 entwickelten Mitarbeiter die ersten Fertigteile und getypte Bauelemente und erstellten vielfältige Typen- und Detailblattkataloge.
Bis 1968 war der Betrieb Potsdam-Babelsberg als reiner Projektierungsbetrieb für den Straßen- und Brückenbau dem Verkehrswesen zugeordnet. Als übergeordnete Organe fungierten das Ministerium für Verkehr, das Staatssekretariat für Kraftverkehr und Straßenwesen (ab 1953) bzw. das Ministerium für Verkehrswesen (ab 1954).
Gemäß Ministerratsbeschluss vom 11. April 1968 und der Festlegung der Ministerien für Bauwesen und Verkehrswesen über die Sicherung der Einheit zwischen Projektierung und Bauausführung bei der Vorbereitung und Durchführung des Autobahnbauprogramms vom 2. Mai 1968 wurde am 1. Juli 1968 der VEB Autobahnbaukombinat Magdeburg (ABK) gebildet. Er entstand aus dem im Zuge der Neuordnung der Bauproduktion der DDR am 1. Januar 1964 geschaffenen VE Spezialbaukombinat Verkehrsbau Magdeburg. Mit dem ABK entstand ein spezieller Baubetrieb für den Autobahnbau, in dem die vorhandenen Kapazitäten, insbesondere Projektierungs- und Baukapazitäten, konzentriert werden konnten. Das ABK wurde Generalauftragnehmer für den komplexen Bau von Autobahnen, Autobahnrekonstruktionen, den Bau von vier- und mehrspurigen Fernverkehrsstraßen, den Bau von Großbrücken einschließlich Hochstraßen, den Bau von Start- und Landebahnen für den Luftverkehr sowie für Erdarbeiten, bituminöse Decken, Außenhautdichtungen im Talsperrenbau sowie Bohr- und Sprengarbeiten. Übergeordnetes Ministerium wurde das Ministerium für Bauwesen.
Dem ABK wurde die bisherige Außenstelle Potsdam-Babelsberg des VE Projektierungsbetriebes des Straßenwesens einschließlich ihrer Nebenstelle Magdeburg 1968 als Betrieb Projektierung zugeordnet. Die Abteilung Planung von Straßenverkehrsanlagen wurde zum Bereich Verkehrsplanung der Stadt Potsdam ausgegliedert. Am 1. Januar 1969 kamen je ein Bereich Strecke und Brücke der Außenstelle Dresden des zentralgeleiteten VE Projektierungsbetriebes des Straßenwesens zum Betrieb Projektierung Potsdam-Babelsberg hinzu. Für den Projektierungsbetrieb traten an die Stelle der bis dahin projektierten territorialen Einzelobjekte die umfangreichen Komplexvorhaben des Autobahnneubaus. Zum 1. Januar 1974 wurden der Direktionsbereich Forschung und Entwicklung mit seinen Bereichen Brücke, Straße und Dokumentation/Information, der ab 1965 aufgebaut worden war und bisher der Generaldirektion des ABK angehört hatte, und der Betrieb Projektierung zusammengelegt. Der Betrieb erhielt die neue Bezeichnung "VEB Autobahnbaukombinat, Betrieb Forschung und Projektierung". Gleichzeitig ging die Prüfstelle zur Staatlichen Bauaufsicht des Ministeriums für Verkehrswesen über. Am 1. Mai 1984 wurde eine weitere Außenstelle in Berlin geschaffen, um die projektierten Lösungen beim Aufbau der Hauptstadt der DDR besser umsetzen zu können.
Zunächst stand der Neubau der Autobahnstrecken Leipzig-Dresden und Berlin-Rostock im Vordergrund. Mit dem Rückgang von Autobahnneubauvorhaben bekamen Rekonstruktionen der Autobahnen, der Straßen- und Brückenbau und der Flugplatzbau einen höheren Stellenwert. Hinzu kamen umfangreiche Projekte im Ausland. Im Zusammenhang mit Strukturänderungen des Betriebes Forschung und Projektierung entstand 1984 ein Fachbereich Außenwirtschaft.
1990 erfolgte die Privatisierung zur Verkehrs- und Ingenieurbau Consult GmbH.

Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde vom Betrieb Forschung und Projektierung 1983 und 1986 mit Findkartei und 1990 mit Ablieferungsverzeichnissen übernommen. Im Jahre 2010 erfolgte die Retrokonversion der Findkartei in ein Archivverzeichnungsprogramm.

Erschließungszustand
Der Bestand wurde im Zuge der Retrokonversion von Findhilfsmitteln in das Archivprogramm überführt, d.h. es erfolgte keine Bearbeitung.


Abkürzungen:
AB Autobahn
Ast. Außenstelle
BD Betriebsdirektor
BdS Bezirksdirektion für Straßenwesen
Dir. Direktor
Dok. Dokumentation
EG Erzeugnisgruppe
EGV-SIT Erzeugnisgruppenverband Straßen- und Ingenieurtiefbau
EIBSw Entwurfs- und Ingenieurbüro des Straßenwesens
EGVSIT Erzeugnisgruppenverband Straßen- u. Ingenieurtiefbau
F/E Forschung und Entwicklung
FK Forschungskomplex
FKV Forschungskooperationsverband
FO Forschungsorganisation
F/P Forschung und Projektierung
F-Straßen Fernverkehrsstraßen
FÜK Fahrbahnübergangskonstruktion
FZRV Freiwillige Zusatzrentenversicherung
GAN Generalauftragnehmer
GD Generaldirektion, Generaldirektor
GO Grundorganisation
GSF Gleitschalungsfertiger
H/F-Gehälter Hoch- und Fachschulgehälter
HfV Hochschule für Verkehrswesen
IAG Industrieauftraggeber
IBR Ingenieurbüro für Rationalisierung
Ipro Industriebauprojektierung
IWTZ Internationale wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit
KdsA Kollektiv der sozialistischen Arbeit
KDVR Koreanische Demokratische Volksrepublik
KSFonds Kultur- und Sozialfonds
LAG Leistungsabhängiges Gehalt
LsID Leitstelle für Information und Dokumentation des Straßenwesens
MfB Ministerium für Bauwesen
NAN Nachauftragsnehmer
N(b)st. Nebenstelle
NSW Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet
PAO Preisanordnung
PWT Plan Wissenschaft und Technik
RAL Richtlinie für den Ausbau der Landstraßen
RKV Rahmenkollektivvertrag
TU Technische Universität
UP Unfertige Produktion
VES Versuchs- und Entwicklungsstelle
VR Volksrepublik
VVV Vertrauensleutevollversammlung
WTZ Wissenschaftlich-technisches Zentrum, Wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit
ZIID Zentralinstitut für Information und Dokumenation
ZV Zivilverteidigung
Vorgänger:Entwurfsbüro für Straßenwesen,
Volkseigener Projektierungsbetrieb des Straßenwesens
Nachfolger:Verkehrs- und Ingenieurbau Consult GmbH

Angaben zum Umfang

Umfang:33,7, ca. 240 Karten, davon 16 Karten verz.

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 511 VEB Autobahnkombinat, Betrieb Forschung und Potsdam Nr.
BLHA, Rep. 511 VEB Autobahnkombinat, Betrieb Forschung und Projektierung Potsdam - Karten Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=82747
 
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