Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 514 VEB Landtechnischer Anlagenbau Potsdam, Sitz Felgentreu |
Dat. - Findbuch: | 1949 - 2002 |
Vorwort: | Betriebsgeschichte Die Entstehung und Entwicklung des bezirksgeleiteten VEB Landtechnischer Anlagenbau Potsdam war Ausdruck eines länger dauernden Prozesses der Konzentration und Spezialisierung auf dem Gebiet der Landtechnik. Nachdem Anfang der 60er Jahre auch das letzte Dorf voll genossenschaftlich war, übergaben 1963 die Maschinen-Traktoren-Stationen (MTS) ihre bis dahin volkseigene Technik an die LPG und wandelten sich selbst zu Reparatur-Technik-Stationen (RTS), die für die Instandsetzung und Instandhaltung der Fahrzeuge, Maschinen und Geräte vorwiegend in der Landwirtschaft zuständig waren. 1963-1966 schlossen sich die RTS innerhalb eines Kreises zum VEB Kreisbetrieb für Landtechnik (KfL) zusammen. Ein spezieller Zweig der KfL war die Innenmechanisierung, d.h. die Ausstattung und Instandhaltung der landwirtschaftlichen Betriebe mit stationärer Technik, wie Anlagen zur Entmistung, zum Melken, Kühlen und Dämpfen. Im Zuge des Aufbaus von industriemäßigen Anlagen der Tier- und Pflanzenproduktion nahmen diese Aufgaben der KfL zu. Da im Prinzip jeder KfL vor den gleichen Aufgaben stand, wurden im Bezirk Potsdam einzelne KfL zu Leitbetrieben für bestimmte Anlagen ausgebaut, u.a. der KfL Nauen für Gemüseanlagen, der KfL Pritzwalk für Getreidesilos oder der KfL Königs Wusterhausen für Melk- und Kühlanlagen. Trotzdem blieben bei fortschreitenden Anforderungen an die Mechanisierung die technischen Ausrüstungen und Montagekräfte auf die 15 KfL des Bezirkes zersplittert. Zum 1. Januar 1968 entstand erstmals durch Ausgliederung von Kapazitäten aus den KfL ein gesonderter Leitbetrieb für Innenmechanisierung mit Sitz in Zauchwitz, (Kreis Potsdam-Land) und Betriebsteilen in Neuendorf (Kreis Belzig), Baruth (Kreis Zossen), Dessow (Kreis Kyritz) und Zauchwitz. Seine Aufgaben waren die Projektierung und Konstruktion von technischen Anlagen und Ausrüstungen, die Beschaffung aller Ausrüstungen und die Wahrnehmung der Leitfunktion für die Montage. Am 1. Januar 1969 kam der Betriebsteil Felgentreu des KfL Luckenwalde hinzu. Felgentreu wurde speziell zur Fertigung von Rationalisierungsmitteln ausgebaut. Außerdem wurde der Leitbetrieb für Innenmechanisierung zum Hauptauftragnehmer für Ausrüstungen für Rationalisierungsmaßnahmen. Mit dem 1. Januar 1970 entstand aus dem Leitbetrieb für Innenmechanisierung der VEB Landtechnischer Anlagenbau Potsdam (LTA), durch Ausbau von Garagen und Werkstatträumen zu Büros nun mit Sitz in Felgentreu. Außerdem wurde der VEB LTA Potsdam Hauptauftragnehmer für alle landwirtschaftlichen Produktionsanlagen im Bezirksmaßstab. Die Betriebsleitung arbeitete in Felgentreu und Zauchwitz. In Neuruppin, Friesack und Lüdersdorf waren die Produktionsbereiche I-III (Montage) und in Neuendorf der Produktionsbereich IV (Fertigung) untergebracht. Letztendlich übernahm der VEB LTA 1978/79 die Bereiche Anlageninstandhaltung aller KfL. Damit verschob sich die bisher vorherrschende Neumontage hin zur Instandhaltung, Rationalisierung, Rekonstruktion, Revision und operativer Schadensbeseitigung der vorhandenen Anlagen sowie zur Fertigung von Rationalisierungsmitteln. Hinzu kamen der Aufbau, die Reparatur und Revision von Tankanlagen. Seit 1979/80 bestand der VEB LTA in folgender Struktur: Betriebsteil Felgentreu (Sitz des Betriebes), Betriebsteil Zauchwitz (Versorgungslager), Abteilung Projektierung in Potsdam-Bornstedt sowie ca. 13 Produktionsbereiche in den Kreisen. Die Abteilung Projektierung arbeitete eng mit dem VEB Landbauprojekt Potsdam zusammen. Der LfI und der VEB LTA unterstanden zunächst dem zum 1. Juli 1964 gebildeten Bezirkskomitee für Landtechnik und materiell-technische Versorgung der Landwirtschaft Potsdam, ab dem 1. Juni 1975 dem Rat des Bezirkes Potsdam direkt. Auf Beschluss des Rates des Bezirkes Potsdam vom 30. November 1983 wurde der VEB LTA am 1. Januar 1984 dem neu gebildeten bezirksgeleiteten VEB Kombinat Landtechnik Potsdam zugeordnet, dem außerdem die VEB Kreisbetriebe für Landtechnik und der VEB Materiell-technische Versorgung der Landwirtschaft Potsdam angehörten. Während die KfL mehr für die mobile Ausrüstung der Landwirtschaft verantwortlich waren, sorgte der VEB LTA für die stationäre Ausrüstung. Er hatte 1989 ca. 800 Beschäftigte. Mit der Privatisierung entstand 1990 die Landtechnik und Anlagenbau Potsdam GmbH. Am 1. April 1992 begann die Liquidation, per 25.10.2001 wurde die Löschungsbilanz erstellt. Die Betriebsteile wurden teilweise verkauft oder aufgelöst.
Bestandsgeschichte Der Bestand wurde 1991 ohne Findhilfsmittel übernommen, 1996 erfolgte eine Titelaufnahme und 2005 die Erschließung. 2014 übergab die Rhenus GmbH, die im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben das Schriftgut liquidierter VEB verwahrte, weitere Akten, die 2015 verzeichnet wurden.
Abkürzungsverzeichnis ABI Arbeiter-und-Bauern-Inspektion FDGB Freier Deutscher Gewerkschaftsbund FDJ Freie Deutsche Jugend LPG (T) Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (Tierproduktion) LPG (P) Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (Pflanzenproduktion) LTA Landtechnischer Anlagenbau MMM Messe der Meister von Morgen MTS Maschinen-Traktoren-Station NVA Nationale Volksarmee SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands VEB Volkseigener Betrieb |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 3 lfm |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 514 VEB Landtechnischer Anlagenbau Potsdam, Sitz Felgentreu Nr. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Archivar |
Physische Benützbarkeit: | § 11 BbgArchivG |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=83425 |
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