703 Reifwe Füwa; Rep. 703 VEB Reifenwerk Fürstenwalde, Stammbetrieb des VEB Reifenkombinat Fürstenwalde; 1943-2003 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 703 VEB Reifenwerk Fürstenwalde, Stammbetrieb des VEB Reifenkombinat Fürstenwalde
Dat. - Findbuch:1943 - 2003
Vorwort:Betriebsgeschichte
1896 wurde die Deutsche Kabelwerke AG in Berlin gegründet. 1906 wurde eine Produktionsabteilung für Gummireifen gebildet, aus der 1922 die selbstständige Reifenfabrik Deka-Pneumatik GmbH entstand. Bald wurde ein neues Gelände in Ketschendorf bei Fürstenwalde erworben, auf dem 1924 die Reifenproduktion aufgenommen wurde. Hier wurde 1936 erstmals der synthetische Kautschuk Buna zu Reifen verarbeitet. Dieses Werk erwies sich als zu klein. 1937 begann man mit der Projektierung und dem Bau eines neuen Werkes in unmittelbarer Nähe, das 1940 seine Produktion aufnahm. Wurden in Berlin nur Bereifungen für Kraftfahrzeuge hergestellt, so waren es in Ketschendorf auch Gummipolster und Bandagen für Kettenfahrzeuge, Laufrollen für geländegängige Fahrzeuge, vor allem für Panzer, und Geschützbereifungen.
Nach 1945 wurde das wenig zerstörte Werk bis auf die Gebäude demontiert und enteignet. Der SMAD-Befehl Nr. 84 vom 18. März 1946 verfügte den Wiederaufbau des Werkes. Anfang 1947 entstand in dem nunmehr provinzeigenen Betrieb der erste neue Reifen. Am 1. Juli 1950 wurde Ketschendorf Stadtteil von Fürstenwalde. Deshalb änderte sich der Name von VEB Reifenwerk Ketschendorf in VEB Reifenwerk Fürstenwalde. Zunächst wurde noch unter dem Warenzeichen "Deka" produziert, ab 1959 aber unter dem neuen Warenzeichen "Pneumant".
Im Werk wurden Decken und Schläuche für LKW, PKW, Traktoren, Flugzeuge, Motorräder und Fahrräder hergestellt. 1953 wurde die Fahrradreifenproduktion ausgelagert. 1956 entstand der erste schlauchlose Reifen. In den 60er Jahren erfolgte eine Sortimentsbereinigung zwischen den reifenherstellenden Industriestandorten. Fürstenwalde spezialisierte sich auf LKW-, Ackerschlepper- und Spezialreifen. Am 1. Januar 1964 erfolgte der Anschluss des VEB Reifencord- und Baumwollweberei Fürstenwalde, einem wichtigen Zulieferer, an den VEB Reifenwerk. 1965 nahm eine neue Schlauchabteilung, 1973 eine Radialreifenabteilung und 1986 ein Stahlkordwerk die Produktion auf.
Der VEB Reifenwerk unterstand ab 1948 der VVB (Z) Kautschuk und Asbest Leipzig, ab 1951 dem Ministerium für Schwerindustrie bzw. dem Ministerium für Chemische Industrie und ab 1958 der VVB Gummi und Asbest Berlin. Innerhalb der VVB Gummi und Asbest schlossen sich am 1. Januar 1969 die Reifenwerke Fürstenwalde, Riesa, Dresden und Heidenau zum VEB Reifenkombinat Pneumant Fürstenwalde zusammen. Das Reifenkombinat gehörte ab 1. Januar 1970 zur VVB Plast- und Elastverarbeitung. Am 1. Januar 1975 wurde es dem Ministerium für chemische Industrie direkt unterstellt. Bis Ende der 80er Jahre gehörten zum VEB Reifenkombinat der Stammbetrieb Fürstenwalde, die Reifenwerke in Riesa, Berlin, Dresden, Heidenau und Neubrandenburg sowie zeitweilig der VE Außenhandelsbetrieb Pneumant-Bereifung Export-Import Berlin und das Leitkontor Reifen Berlin.
1990 entstand mit der Privatisierung die Pneumant Reifenwerke Fürstenwalde AG.

Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde 1987 übernommen. Im BLHA wurde mit der Verzeichnung der Akten begonnen, 1990 unterbrochen und 1997 mit einer Titelaufnahme fortgesetzt. 2016 übergab die Rhenus GmbH, die im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben das Schriftgut liquidierter VEB verwahrte, weitere Akten, die 2017-2018 verzeichnet wurden. Akten des Werkes aus der Zeit vor 1945 befinden sich im Bestand Rep. 75 Deutsche Kabelwerke AG, Ketschendorf.

Erschließungszustand
Der Bestand wurde im Zuge der Retrokonversion von FHM in das Archivprogramm überführt, d.h. es erfolgte keine Bearbeitung.
Vorgänger:Reifenwerk Deka-Pneumatik GmbH
Nachfolger:Pneumant Reifenwerke Fürstenwalde AG

Angaben zum Umfang

Umfang:73 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 703 VEB Reifenwerk Fürstenwalde, Stammbetrieb des VEB Reifenkombinat Fürstenwalde Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Archivar
Physische Benützbarkeit:§ 11 BbgArchivG
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=83593
 
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