Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 711 VEB Bau- und Montagekombinat Ost Frankfurt (Oder) |
Dat. - Findbuch: | 1947 - 1998 |
Vorwort: | Betriebsgeschichte Der VEB BMK Ost Frankfurt (Oder) entstand auf Verfügung des Ministeriums für Bauwesen vom 1. November 1962 mit Wirkung vom 1. Oktober 1962. Ihm wurden der VEB Industriebau Ost Frankfurt (Oder), der VEB Industriebau Brandenburg, der VEB Montagebau Berlin und Baukapazitäten des VEB Bau-Union Frankfurt (Oder) unterstellt. Zum 1. Januar 1963 verloren diese ihre juristische Selbstständigkeit. Zum Aufbau des Erdölverarbeitungswerkes Schwedt wurde ein gesonderter Betriebsteil BMK Schwedt gebildet. Der VEB BMK Ost unterstand der VVB Industrie- und Spezialbau Berlin. Die Geschichte des VEB BMK Ost ist verbunden mit zahlreichen Betriebsübernahmen, -ausgliederungen und –zusammenlegungen. Hier seien wesentliche Eckdaten genannt. Auf Ministerratsbeschluss vom 14. Juni 1963 wurden in der DDR zum 1. Januar 1964 sechs Bau- und Montagekombinate und drei Spezialbaukombinate gebildet und dem Ministerium für Bauwesen direkt unterstellt. In diesem Zusammenhang wurde der VEB BMK Ost Frankfurt (Oder) neu gebildet. Eingegliedert wurden der VEB Bau-Union Potsdam, VEB (St) Baukombinat Eisenhüttenstadt, VEB Bau (K) Fürstenwalde und VEB Bau (K) Bernau. Das Kombinat wurde in sechs Betriebsteile strukturiert: Eisenhüttenstadt, Fürstenwalde, Brandenburg, Potsdam, Bernau und Berlin. Per 1. September 1964 wurde der Betriebsteil Bernau dem Betriebsteil Fürstenwalde zugeordnet, per 1. Januar 1965 der Betriebsteil Berlin dem Betriebsteil Brandenburg. Der VEB BMK Schwedt wurde zum 1. Januar 1965 juristisch selbständig. 1969/70 wurde der VEB BMK Schwedt in mehreren Schritten als Betrieb Industriebau Schwedt eingeordnet. Ebenso wurden die an mehreren Standorten vorhandenen Projektierungskapazitäten als Betrieb Industrieprojektierung Frankfurt (Oder) zusammengefasst. Am 1. Januar 1970 bestand das Kombinat dann aus den Betrieben Industriebau Eisenhüttenstadt, Industriebau Fürstenwalde, Industrie- und Spezialbau Brandenburg, Industriebau Potsdam, Industriebau Schwedt, Industrieprojektierung Frankfurt (ab 1. Januar 1981 als Betrieb Forschung, Projektierung und Technologie) sowie Generalauftragnehmer für Mineralölverbundleitungen und Tankanlagen Schwedt (ab 1. September 1980 zum VEB Bauingenieurkombinat für Anlagenbau Dessau). 1973-1978 gehörte der Generalauftragnehmer für Spezialbauten Schwedt als Betrieb 8 zum Kombinat. In dieser Grundstruktur von sechs Betrieben bestand das Kombinat von 1980 bis 1990. 1980/81 wurden Betriebe aus dem örtlich geleiteten Bauwesen in die bestehenden Betriebe eingegliedert.
Das Kombinat war vorwiegend für die Vorbereitung und Durchführung der Bauleistungen für Investitionen der zentral geleiteten Industrie, des zentral geleiteten Bauwesens und des zentral geleiteten Produktionsmittelhandels in den Bezirken Frankfurt (Oder) und Potsdam zuständig. Es war an Auf- und Umbauten solcher Großbetriebe wie dem VEB Erdölverarbeitungswerk Schwedt, VEB Papier- und Kartonwerk Schwedt, VEB Eisenhüttenkombinat Ost Eisenhüttenstadt, VEB Halbleiterwerk Frankfurt (Oder), VEB Stahl- und Walzwerk Brandenburg und VEB IFA-Automobilwerke Ludwigsfelde beteiligt. Beispiele für Bauvorhaben in den 1980er Jahren sind das Reißverschlusswerk Rathenow, das Gasbetonwerk Zehdenick, das Stahlkordwerk Fürstenwalde, aber auch die „FDJ-Initiative Berlin“, die Erdgasleitung Urengoi-Ushgorod in der UdSSR sowie ein Vorfertigungs- und Reparaturkomplex in der VDR Jemen. 1966 wurde dem VEB BMK Ost die Leitfunktion für den monolithischen Betonbau im Industriebau übertragen. Es wurde Leitkombinat für Spannbeton mit nachträglichem Verbund, wirkte in den Erzeugnisgruppenverbänden „Ein- und mehrgeschossige Gebäude der Industrie“ und „Bauwerke und Anlagen der Chemie“ mit und erhielt Leitfunktionen für spezielle Gebäude der Schwarzmetallurgie und spezielle Anlagen des Verkehrswesens (Gleisbauanlagen und Straßen der Industrie). Außerdem konnte es als Generalauftragnehmer für Industrievorhaben eingesetzt werden (z.B. 1967 für den Ausbau des Eisenhüttenkombinates Ost). 1985 waren ca. 13.900 Werktätige im Kombinat beschäftigt.
Generaldirektoren waren Hans Roth (ab 01.10.1962), Heinz Eschricht (ab 01.01.1966), Karl-Heinz Martini (ab 01.04.1969), Eberhard Ilgner (ab 01.10.1970), Herr Andrä (ab Aug. 1976), Hans Peters (ab 01.02.1977), Peter Freyer (ab 01.07.1979), Herr Braschwitz (ab 01.03.1985 als Vertretung), Peter Freyer (ab 01.08.1986). 1990 wurden die Kombinatsleitung aufgelöst und die Kombinatsbetriebe privatisiert. Die FEHO-Tours Reisen GmbH entstand durch Ausgliederung der Ferieneinrichtungen in Born/Darß, Lohmen bei Dresden und Hinternah bei Suhl.
Bestandsgeschichte Der Bestand wurde 1990 ohne Findhilfsmittel übernommen. 2014 übergab die Rhenus GmbH, die im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben das Schriftgut liquidierter VEB verwahrte, weitere Akten. 2018 wurde die Erschließung des Bestandes beendet. Akten aus der Zeit vor dem 1. Oktober 1962 stammen zumeist vom VEB Industriebau Ost Frankfurt (Oder), insbesondere auch dann, wenn kein Betrieb explizit angegeben ist.
Abkürzungsverzeichnis
BGL Betriebsgewerkschaftsleitung BMK Bau- und Montagekombinat BPO Betriebsparteiorganisation DSF Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft EKO VEB Eisenhüttenkombinat Ost Eisenhüttenstadt FDJ Freie Deutsche Jugend GAN Generalauftragnehmer HAN Hauptautragnehmer MMM Messe der Meister von Morgen NAN Nachauftragnehmer |
|
Angaben zum Umfang |
Umfang: | 43 lfm |
|
Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 711 VEB Bau- und Montagekombinat Ost Frankfurt (Oder) Nr. |
|
|
Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
|
URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=83735 |
|