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Allgemeine Information |
Angaben zur Identifikation |
Signatur: | 37 Lieberose U 12 D |
Titel: | Der Landvogt der Niederlausitz, Siegmund Seyfried Freiherr von Promnitz, bekundet, dass der Abt des Klosters Neuzelle, Bernhard Freiherr von Schrattenbach, ihm über die Verwüstung des Klosters und Stifts Neuzelle berichtet hat. Dessen Dörfer, Vorwerke und Gebäude seien durch den Krieg, zahlreiche Durchzüge, Einquartierungen und schwere Kontributionen äußerst ruiniert worden. Vieh und Vorräte seien weggenommen, die Vorwerke wüst, die Untertanen größtenteils abgegangen. Daher seien keine Mittel mehr vorhanden, mit denen er und seine noch übrigen wenigen Mitbrüder sich erhalten und dem Stift wieder aufhelfen könnten. Wegen dieser Verwüstung habe er das Gut und Dorf Trebitz, welches die von der Schulenburg von dem Stift zu Lehen trugen und das ein Pertinenzstück zum Gut Lieberose sei, von dem das Stift keine Einnahme, sondern nur Beschwer wegen der hohen Kontributionen zu erwarten hätte, weil dort noch vier verarmte Untertanen vorhanden seien, nach deren Verjagung dem Stifte deren Kontribution auch noch zuwachsen würde, soweit dem Stift das Obereigentum zusteht, an Heinrich Joachim Freiherrn von der Schulenburg auf Lieberose Schwiegersohn des Ausstellers, mit Zustimmung des Generalvikars des Zisterzienserordens für eine Kaufsumme von 500 Taler Bargeld, 500 Scheffel lieberosischen Maßes Getreide und dazu mit einem Weinberg im „Fürstenbergischen gebürge“, der bisher zum Gut Lieberose gehörte, erb- und eigentümlich verkauft, dergestalt, dass das Obereigentum mit dem Nutzeigentum zusammengelegt, die Lehen daran aufgehoben und demselben die Eigenschaft eines rechten Allodiums zugewendet wurde. Über den Verzicht des Klosters auf alle Ansprüche aus dem Obereigentum an dem Gut Trebitz und um die Auflassung und Übertragung vor dem kurfürstlichen Oberamt gerichtlich zu verrichten, hat Abt Bernhard mit dem Freiherrn von der Schulenburg in Neuzelle am 27. März dieses Jahres einen Vertrag errichtet, den beide Seiten und die Stiftsmitglieder unterschieben und besiegelt haben [Abschrift in Rep. 37 Herrschaft Lieberose Nr. 71, Bl. 187-199]. Dieser Vertrag ist zusammen mit dem Zustimmungsdekret des Generalvikars des Zisterzienserordens im Original vorgelegt und davon sind in der Oberamtsregistratur beglaubigte Abschriften einbehalten worden. Der Aussteller, dem die „verödete Beschaffenheit“ des Klosters Neuzelle bekannt ist, bestätigt die Veräußerung des Gutes Trebitz und den darüber aufgerichteten Vertrag in allen seinen Klauseln. Die Vertragspartner sollen vom Aussteller jederzeit geschützt werden, jedoch dem Kurfürsten von Sachsen an seiner Landeshoheit und seinen Rechten sowie den Landvögten der Niederlausitz an ihren Rechten ohne Schaden.
„geschehen zu Lübben am 20. Aprilis anno 1648“ |
Dat. - Findbuch: | 1648 April 20 |
Ort: | Lübben |
Vermerke: | Vermerke: Unter dem Umbug, links: „S.S. Herr von Promnitz m.pr.“; rechts: „G. Planck m.pr.“ |
Beglaubigungsform: | Beglaubigung: Ankündigung der eigenhändigen Unterschrift des Ausstellers und des gewöhnlichen Oberamtssiegels. |
Siegel: | an Pergamentstreifen angehängtes ovales Siegel in runder Holzschale ohne Deckel, Durchmesser 40 x 33 mm. |
Beschreibstoff: | Pergament, 320 x 460 mm, plus 40 mm Umbug |
genetisches Stadium / Überlieferungsform: | Ausfertigung |
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Angaben zum Kontext |
Abschriften / Übersetzungen / Edition / Literatur: | Regest: Wittern (2014) S. 278-279 Nr. 15 |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=1972386 |
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