Angaben zu Inhalt und Struktur |
Titel: | Rep. 37 Familienarchiv Blücher von Wahlstatt |
Dat. - Findbuch: | 1740 - 1945 |
Vorwort: | Familien- und Besitzgeschichte
Die Familie v. Blücher stammt aus dem mecklenburgischen Uradel. Begründer der Linie Blücher von Wahlstatt war der Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (1742-1819), der auf Grund seiner Verdienste in den Befreiungskriegen 1814 in den Fürstenstand erhoben und mit dem Beinahmen von Wahlstatt geehrt wurde. Er schuf einen umfangreichen Güterkomplex, dessen Mittelpunkt die ihm vom preußischen Staat geschenkte schlesische Herrschaft Krieblowitz mit den Dörfern Krieblowitz, Landau, Polsnitz und Woigwitz, den Gütern Zirkwitz und Groß Zauche mit den Vorwerken Haltauf, Ober Kehle und Dahme war, die aus dem säkularisierten Besitz des Bistums Breslau stammten. 1816 erwarb Blücher in Berlin ein Haus am Pariser Platz 2. Nach dem Tode seines Sohnes und Erben Franz Bernhard Joachim von Blücher (1778-1829) erbte dessen Sohn Gustav Octavius Heinrich (1800-1866) das bereits 1799 erworbene Rittergut Groß Ziethen, Kr. Osthavelland, veräußerte es aber bald (zwischen 1828 und 1840) weiter; sein Bruder Gebhard Bernhard Karl (1799-1875) erhielt die Herrschaft Krieblowitz, die eine Gesamtgröße von 3.250 Morgen hatte. Durch Heirat kam 1832 die in Österreichisch Schlesien gelegene Herrschaft Radun (Radun/Tschechien) mit Brosdorf (Bravantice/Tschechien), Stiebnig (Jistebník/Tschechien), Stauding (Studénka/Tschechien) und Polanka (Polanka nad Odrou/Tschechien) hinzu und 1847 durch Kauf die Herrschaft Wahlstatt mit den Gütern Wahlstatt und Strachwitz. Zur Sicherung der beiden Herrschaften und des Berliner Hauses wurde jeweils ein Fideikommiss errichtetet. Der Sohn Gustav Gebhard Leberecht (1837-1881) erwarb in den 1860er Jahren die Herrschaft Germakowka in Galizien und widmete sich seit 1869 ihrer Verwaltung. Sein Bruder Gebhard Leberecht (1836-1916) erwarb in den 1890er Jahren die Insel Herm im Kanal La Manche (Ärmelkanal), dessen Sohn aus erster Ehe, Gebhard Leberecht (1865-1931), wurde Herr auf Krieblowitz. Nach seinem Tode gingen Krieblowitz und Wahlstatt-Strachwitz an den Bruder Gustav Gebhard Franz über. Lothar v. Blücher (1890-1928), Sohn aus 2. Ehe von Gebhard Leberecht, erhielt nach dem Tode seines Vaters 1916 die Herrschaft Radun. Erst nach dem 1. Weltkrieg machten die Fürsten Blücher sich wieder in Brandenburg ansässig. Um 1920 erwarb Wanda Fürstin v. Blücher geb. Prinzessin Radziwill Schloss Kampehl im Kreis Ruppin, das sie bis 1945 als Wohnsitz nutzte.
Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde 1950 aus Schloss Kampehl und dem OdF-Heim in Karnzow bei Neustadt (Dosse) sowie 1961 vom Kreis Kyritz in das BLHA übernommen, 1951 vorläufig und 1962 endgültig geordnet und verzeichnet. Eine Akte wurde 1983 aus der aufgelösten Rep. 5 C zugeordnet. Teile des Kampehler Archiv sind Kriegsverlust.
Literatur
Friedrich Wigger, Geschichte der Familie von Blücher, 3 Bde, Schwerin 1870-1879. - Ulrich von Blücher, Neueste Geschichte der Familie von Blücher von 1870 bis 1914, Schwerin 1914 mit Nachtrag Bad Doberan 1930. |
Verweis: | GStA PK, VI. HA, Nachlass Gebhard Leberecht Fürst Blücher von Wahlstatt (Ute Dietsch, Familienarchive und Nachlässe im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. Berlin: Selbstverlag 2008, S. 488f.). - Rep. 37 Gut Groß Ziethen, Kr. Osthavelland |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 2,09 lfm; 258 Akte(n) |
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Angaben zur Benutzung |
Zitierweise: | BLHA, Rep. 37 Familienarchiv Blücher von Wahlstatt Nr. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=102047 |
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