37 Freyenstein; Rep. 37 Gut Freyenstein, Kr. Ostprignitz; 1295-1897 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Gut Freyenstein, Kr. Ostprignitz
Dat. - Findbuch:1499 - 1897
Vorwort:Besitzgeschichte

Die am nördlichen Rand der Prignitz gelegene Burg und Stadt Freyenstein war im 13. und 14. Jh. als Grenzfeste zwischen den brandenburgischen und mecklenburgischen Landesherren heftig umkämpft. Seit Mitte des 14. Jh. war die Herrschaft dauerhaft im Besitz der Markgrafen, die Freyenstein verpfändeten oder als Lehen ausgaben. 1359-1461 sind die v. Rohr, 1391 kurzzeitig die v. Prignitz und 1461-1492 die v. Plessen zu Sandau als Besitzer nachweisbar. 1492 ging die Herrschaft endgültig als erbliches Lehen an die v. Rohr, die sie bis 1620 innehatten. Sie drückten die Stadt zu einem Mediatstädtchen herab und schlugen einen Teil der Stadtfeldmark zum Rittergut. 1620 erwarb Georg v. Winterfeld (1580-1657) auf Dallmin die Rohrschen Güter Neuhausen, Freyenstein, Klein Linde und Vahrnow in der Prignitz, außerdem Neuendorf bei Neustadt (Dosse) und 1655 durch Erbschaft Kehrberg. Er wurde Begründer der jüngeren Prignitzer Linie dieses Geschlechtes, die das Gut bis 1945 besaß. Nach seinem Tode übernahm 1657 sein Sohn Detloff Burchard v. W. (1623-1666) die Güter Freyenstein, Kehrberg und Neuendorf und überließ zur Deckung der Schulden die Güter wiederkäuflich den Geschwistern v. Hahn und ihren Ehegatten v. Hacke und v. Maltzan (1659-1679) und danach den v. Behr (1679-1701). Joachim Detloff von Winterfeld (1654-1733) gelang es, die genannten Güter wieder auszulösen und mit Karwe, Muggerkuhl, Garz, Krams und insgesamt 15 Dörfern zu einem Besitz zu vereinigen und das gänzlich verfallene Freyenstein wieder aufzubauen. 1726 wurde dieser Komplex jedoch durch Erbteilung erneut zersplittert. Seitdem bildete Freyenstein mit den Dörfern Niemerlang, Buchholz und Beveringen eine eigene Herrschaft, die von 1805 bis 1921 Fideikommiss war. Neben dem Ende des 18. Jh. erbauten Vorwerk Neu Cölln entstanden noch 1844 Meins und 1856 Gustavsruh. Das Vorwerk Meins wurde 1930 verkauft, Gut Freyenstein 1945 durch die Bodenreform enteignet. Im Jahre 1900 umfasste der Besitz 765 Hektar, nach dem Verkauf von Meins 500 Hektar.

Bestandsgeschichte

Teile des Gutsarchives befanden sich vor 1945 im Geheimen Staatsarchiv PK, Berlin-Dahlem (GStA). Die Aktenüberlieferung ist durch einen Magazinbrand zu Kriegsende vernichtet worden, während die Urkunden aus der Kriegsverlagerung in das Deutsche Zentralarchiv, Abt. Merseburg und von dort in das BLHA gelangten. Die Findhilfsmittel blieben im GStA erhalten (GStA PK, Altfindbücher (D) Nr. 37/11 u. 37/12). - Der vorliegende Aktenbestand wurde 1955 aus Freyenstein übernommen und 1961/1962 neu erschlossen. Weitere Urkunden erhielt das BLHA vom Stadtarchiv Pritzwalk.

Literatur

Gerhard Albrecht, Die Gutsherrschaft Freyenstein. Untersuchungen zu ihrer Herausbildung, sowie zu Fragen der Betriebswirtschaft und zum Klassenkampf im Gebiet der Gutsherrschaft im 17. u. 18. Jahrhundert. Hist.-Phil. Diss. Pädagogische Hochschule Potsdam 1968 (Typoskript). - Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 1747-1756. - Peter-Michael Hahn und Hellmut Lorenz (Hrsg.), Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857-1883), Berlin 2000, Bd. II/139-144. - Liselott Enders, Das Renaissanceschloss Freyenstein und sein Architekt. In: Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte 43.1992, S. 56-67. - H. Silckenstaedt, Aus Freyensteins vergangenen Tagen, [Pritzwalk 1921]. - Ludwig Gustav v. Winterfeld u. Erich Wentscher, Geschichte des Geschlechts von Winterfeld, 5 Bde, Damerow-Görlitz 1863-1937.
Verweis:Rep. 37 Gut Karwe, Kr. Westprignitz u. Rep. 37 Familienarchiv v. Winterfeld(t). - Einzelstücke befinden sich im Kreisarchiv Ostprignitz-Ruppin, Bestand Stadt Freyenstein
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=103638
 
Startseite|Anmelden|de en fr
Online Recherche mit scopeQuery