37 Groß Jehser; Rep. 37 Gut Groß Jehser, Kr. Calau; 1489-1906 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Gut Groß Jehser, Kr. Calau
Dat. - Findbuch:1489 - 1906
Vorwort:Besitzgeschichte

Das zwischen Lübbenau und Calau gelegene Dorf Groß Jehser wird 1469 erstmals urkundlich erwähnt ("czum Geßir"). Im Jahre 1527 erscheint der Zusatz "Grossen Gesser", der den aus dem Sorbischen stammenden Ortsnamen (= Großer See) von dem des Nachbarortes Mallenchen (= Kleiner See) unterscheiden sollte. Ein Rittersitz mit Vorwerk war spätestens seit 1604 vorhanden, als Ulrich v. Wolfersdorf sein Gut und Dorf Groß Jehser mit dem Pfarrlehn und Vorwerk an die von Kottwitz verkaufte. Als Besitzer von Gr. Jehser lassen sich folgende Familien nachweisen (z.T. Erwähnungsdaten): 1. Anteil: 1489, 1526, 1546, 1577 v. Wolfersdorf - 2. Anteil: 1469, 1541 v. Buxdorf, 1576-1581 v. Minckwitz, 1581-1596 v. Kracht - ab 1596-1604 v. Wolfersdorf über alle Anteile, 1604-1605 v. Kottwitz, 1605, 1613 v. Köckritz, 1618-1651 v. Minckwitz, 1651-1668 v. Schwantes (wiederkäuflich), 1668-1767 v. Minckwitz, 1767-1784 v. Berge, 1784-1798 v. Trosky, 1798- nach 1824 (von) Lüdecke, vor 1827- nach 1870 v. Patow, 1880 v. Briesen, 1889-1900 Mager, 1900 Madson, 1900-1932 Vité und 1932-1945 Noack. Bei Gr. Jehser handelte es sich um ein kleines Rittergut, das im Jahre 1929 459 ha. umfasste, wovon ungefähr die eine Hälfte landwirtschaftlich (230 ha.) und die andere forstwirtschaftlich (175 ha.) genutzt wurde. Der Grundsteuerreinertrag betrug 5.605 Reichsmark.

Bestandsgeschichte

Der Restbestand des Gutsarchives gelangte nach Ende des Zweiten Weltkrieges in den Besitz der evangelischen Kirchengemeinde Groß Jehser. Die Überlieferung beschränkt sich auf Akten aus der Mitte des 17. bis ins ausgehende 19. Jahrhundert. In welchem Umfang Bestände vernichtet wurden, ist nicht genau erkennbar. Da die Gutsherren von Gr. Jehser zeitweise (18./19. Jahrhundert) auch Besitzer der benachbarten Güter Erpitz, Mallenchen und Schadewitz waren, enthält das Gutsarchiv auch eine Überlieferung aus diesen Ortschaften. Der Bestand wurde im Jahre 2000 in das BLHA übernommen, verzeichnet und verfilmt. Er ist ein Depositum der Evangelischen Kirchengemeinde Groß Jehser. 2013 wurden drei weitere Akten aus der Kirchengemeinde übernommen (Fragmente). - Je eine Karte wurde aus den aufgelösten Beständen Rep. 37 Karten-Fragmente und Rep. 37 Mallenchen hinzugefügt.

Literatur

Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr.2268-2270. - Peter-Michael Hahn und Hellmut Lorenz (Hrsg.), Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857-1883), Berlin 2000, Bd. II/377-380 (Mallenchen). - Götz Freiherr von Houwald, Die Niederlausitzer Rittergüter und ihre Besitzer. Bd. IV.1: Kreis Kalau [Calau], Neustadt (Aisch) 1988, S. 412-433.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=104505
 
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