37 Meyenburg; Rep. 37 Gut Meyenburg, Kr. Ostprignitz; 1569-1946 (Bestand)

Archivplan-Kontext

 

Allgemeine Information

Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Gut Meyenburg, Kr. Ostprignitz
Dat. - Findbuch:1569 - 1946
Vorwort:Besitzgeschichte

Die im Grenzgebiet zu Mecklenburg an der Stepenitz gelegene und 1285 erstmals erwähnte markgräfliche Burg Meyenburg war seit 1325 (u.a. an die Herren von Werle) verpfändet. Spätestens seit 1364 gehörte Meyenburg den Herren von Rohr, die im 15. und 16. Jh. über einen umfangreichen Herrschaftskomplex in der Prignitz (u.a. Freyenstein, Holzhausen und Neuhausen) und dem Land Ruppin verfügten. 1325 zählten zum Burgbezirk Meyenburg 16 Dörfer: Brügge, Buddenhagen, Falkenhagen, Gerdshagen, Giesenhagen, Strauch-Jülitz (Gülitz), Halenbeck, Langerwisch, Penzlin, Preddöhl, Rapshagen (Rabishof), Rohlsdorf bei Pritzwalk, Schmolde, Schönhagen bei Pritzwalk, Steffenshagen und Warnsdorf. Durch Verkauf, aber auch Teilungen innerhalb der Familie, verringerte und zersplitterte sich das Herrschaftsgebiet in verschiedene Anteile. Schon vor 1500 kamen Buddenhagen und Halenbeck an andere Besitzer. Die Dörfer Gerdshagen, Strauch-Jültz (Gülitz), Langerwisch, Penzlin, Rapshagen (Rabishof) und Warnsdorf wurden im Mittelalter wüst, entstanden teils im 16. Jh., teils nach dem 30jährigen Krieg als Güter und Vorwerke wieder (Rapshagen zunächst nur als Bauerndorf, seit Mitte des 18. Jh. mit einem Vorwerk des Stiftes Heiligengrabe). Nach der Verselbständigung von Penzlin und Gerdshagen im 16. Jh. wurde der überwiegende Teil der Dörfer ganz oder teilweise Zubehör dieser Güter und ging an andere Linien der v. Rohr über. Seit 1401 war mit Meyenburg das Gut Holzhausen verbunden. 1910 verkauften es die Rohrs an den Direktor der Zuckerfabrik Nauen. In Meyenburg selbst bestanden seit 1413 zwei, zeitweise drei Anteile im Familienbesitz. Christoph v. Rohr gelang es 1818 die Güter wieder in einer Hand zu vereinigen. Sinnfälliger Ausdruck war die Verknüpfung der beiden alten Herrenhäuser durch einen Verbindungsbau (1865-1866) und die Inschrift im Giebelfeld des Neubaus "Bonis junctis domus junctae sunt" (nach der Vereinigung der Güter wurden die Häuser vereinigt). Nach der Erbschaft des Fideikommiss Ganzer I, Kr. Ruppin von den v. Wahlen-Jürgaß im Jahre 1834 erhielt die Familie die Genehmigung zur Namens- und Wappenvereinigung als v. Rohr gen. Wahlen-Jürgaß. Seit dem 19. Jh. gehörten zum Gut Meyenburg neben Holzhausen nur noch das Dorf Schmolde, ein Anteil an der Forst Strauch-Jülitz und die Vorwerke Schabernack (1816 auf der wüsten Feldmark Menke errichtet) und Bergsoll (um 1825 entstanden). Auf dem Erbwege kam der Besitz 1925 an Magdalene Reichsgräfin Harrach geb. v. Rohr, die 1945 durch die Bodenreform enteignet wurde. Meyenburg umfasste 1929 1.125 ha. und wies einen Grundsteuerreinertrag von ca. 15.705 RM auf.

Bestandsgeschichte

Über den Verbleib des 1938 vom Eigentümer Graf Harrach nach Groß Sägewitz, Kr. Breslau/Schlesien verlagerten Gutsarchivs ist nichts bekannt. - Die im BLHA vorhandenen Reste stammen aus Meyenburg und sind 1956 aus Privathand übernommen und 1960 verzeichnet worden. Zwei Urkunden kamen 1963 aus dem Deutschen Zentralarchiv, Abt Merseburg und drei Karten 2009 aus dem Domstiftsarchiv Brandenburg hinzu. Weitere Urkunden befinden sich im Museum Schloss Meyenburg.

Literatur

Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 3699-3703. - H.O. v. Rohr, Aus der Geschichte derer v. Rohr, 1932. - Ders., Qui Transtulit. Eine Stammreihe der von Rohr, Hannover 1963. - Christopher Freiherr von Warnstedt, Der "Weiße" Stamm der von Rohr auf Meyenburg. In: Genealogie Bd. 9, 17.1968, S. 257-273. - Gerhard Schulz, Neue Forschungen zu den märkischen v. Rohr. III. Schwarzer Stamm Meyenburg ab 1500 [mit Gütergeschichte], in: Genealogie, Bd. 16, 31.1982-32.1983, S. 65ff., 111ff., 143ff., 174ff. und 679 und IV. Weißer Stamm Meyenburg ab 1500, in: Genealogie Bd.17, 33.1984, S. 129-139. - Meyenburg, bearbeitet von Torsten Foelsch, hrsg. vom Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark, Berlin 2002.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=106308
 
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