37 Petkus; Rep. 37 Gut Petkus, Kr. Jüterbog-Luckenwalde; 1782-2010 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Gut Petkus, Kr. Jüterbog-Luckenwalde
Dat. - Findbuch:1782 - 2010
Vorwort:Besitzgeschichte

Die zwischen Baruth und Jüterbog auf dem niederen Fläming gelegenen Dörfer Petkus und Kaltenhausen waren seit 1712 dauerhaft in Hand der gleichen Besitzer: 1712-1782 (in Petkus seit 1675) v. Hacke, 1782-1816 v. Thümen und 1816-1945 v. Lochow. Während Petkus bis 1815 zum Kurfürstentum bzw. Königreich Sachsen gehörte, war Kaltenhausen brandenburg-preußisches Herrschaftsgebiet. Die havelländische Uradelsfamilie v. Lochow erwarb die beiden Güter auf dem Erbwege von den v. Thümen. Der aus Lübnitz stammende Ferdinand (I.) (1786-1852) von Lochow siedelte 1821 nach Petkus über, verkaufte seinen Lübnitzer Besitzanteil und gründete den Petkuser Zweig der Familie. Gut und Familie wurde vornehmlich durch die erfolgreichen Saatgutzüchtungen von Dr. h.c. Ferdinand (III.) von Lochow (1849-1924) bekannt, der nach akademischer und praktischer Ausbildung 1879 Petkus, Kaltenhausen und das nach der Separation angelegte Vorwerk Lochow übernahm. Zeitweise gehörten auch die Güter Zieckau, Kr. Luckau (1909-1945) und Heinsdorf, Kr. Jüterbog-Luckenwalde (1922-1945) zum Familienbesitz. Im Jahre 1929 umfasste Petkus 1.056 ha. (Grundsteuerreinertrag 5.205 RM), Heinsdorf 691 ha. (3.674 RM) und Zieckau 934 ha. (787 RM). 1881 begann Ferdinand (III.) in Petkus mit der Züchtung von Roggen, Ende des 19. Jahrhunderts gelang der Durchbruch, seine Züchtungen wurden international bekannt. 1926 wurde die F. v. Lochow-Petkus GmbH gegründet, die bis zur Enteignung durch die Bodenreform die Saatzucht erfolgreich in Petkus betrieb. Kurz vor Kriegsende erfolgte die Verlagerung des Zuchtmaterials in den Westteil Deutschlands, wo die Firma weiterarbeitete. In Petkus entstand ein Volkseigenes Saatzuchthauptgut. Seit 1992 ist die Familie von Lochow wieder in Petkus ansässig und u. a. in der Landwirtschaft tätig.

Bestandsgeschichte

Der Bestand ist seit 2004 in mehreren Ablieferungen als Depositum der Familie von Lochow in das BLHA gelangt. Er umfasst im wesentlichen Sammlungsgut zur Geschichte von Dorf und Saatzuchtbetrieb Petkus sowie Einzelstücke aus den Nachlässen der Familienmitglieder. Nach Angabe der Gutsbesitzerin Edelgard von Lochow soll 1939/1940 in Petkus kein Archivgut vorhanden gewesen sein. 5 Akten, die aus der Patrimonialgerichtsbarkeit (3) bzw. aus dem Nachlass Heffter (2) stammen, wurden provenienzgemäß hinzugefügt.

Literatur

Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 4233. - Jost v. Lochow, Geschichte des Geschlechts von Lochow, 2. erweitere Auflage, 1997 [= Rep. 37 Petkus, Nr. 53]. - Joachim Köchling, Das Züchterhaus F. v. Lochow-Petkus von 1881 bis 1997. Typoskript, Petkus (1998). -
Meißner, Betina: Der Roggenkönig : Leben und Wirken des Züchters Ferdinand von Lochow / Betina Meißner ; Reinhard von Broock. - Göttingen : Wallstein Verl., 2014. - 111 S. : Abb., Dienstbibliothek BLHA 6 B 5680.
Verweis:Rep. 37 Gut Kaltenhausen u. Rep. 37 Gut Lübnitz

Angaben zum Umfang

Umfang:0,96 lfm; 59 Akte(n)

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 37 Gut Petkus Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=106619
 
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