37 Putlitz; Rep. 37 Herrschaft Putlitz, Kr. Westprignitz; 1411-1874 (Bestand)

Archivplan-Kontext

 

Allgemeine Information

Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Herrschaft Putlitz, Kr. Westprignitz
Dat. - Findbuch:1730 - 1874
Vorwort:Besitzgeschichte

Putlitz wird erstmals im Jahr 946 in der Ausstattung des Bistums Havelberg durch König Otto I. erwähnt, und blieb nach der Wiedereroberung durch den sog. Wendenkreuzzug 1147 mit einer Unterbrechung (1354-1409 Herzöge von Mecklenburg) bis zur Reformation in der Oberlehnsherrschaft des Bischofs. Schon vor 1231 wurden die Gans zu Wittenberge (später zu Putlitz) mit der Herrschaft belehnt. Nach der Reformation und der damit verbundenen Eingliederung des bischöflichen Besitzes in kurfürstliches Eigentum wurde der Kurfürst und Markgraf von Brandenburg oberster Lehnsherr.

Die Herrschaft umfasste 1492 Stadt und Burg Putlitz (vgl. BLHA, Rep. 8 Stadt Putlitz) mit den Dörfern Buckow, 1/2 Drenkow, Frehne, Grabow, Gülitz, Helle, Hohenvier, Hülsebeck, Jännersdorf, Jakobsdorf, Krempendorf, Kreuzburg, Lockstädt, Lütkendorf, Mansfeld, Mertensdorf, 1/2 Pirow, 1/2 Porep, Anteil an Klein Retzin, Sagast, 1/2 Suckow, Telschow, Triglitz, Tacken, Tangendorf, Seddin, Schloss Wolfshagen und die wüsten Feldmarken Bauersdorf, 1/2 Burow, Damoster, Dömitz, Gülitz, Havekedael, Wüsten Krumbeck, Kuhwalk, Laaske, Langerwisch, Lubbersdorf, Lütkenlinde, Nettelbeck, (Groß) Retzin, Röskendorf, Sagast, Schmarsow, Silmersdorf, Weitgendorf, Wolfsdorf und Ziemersdorf. In einigen Orten hatte das Kloster Marienfließ Nutzungsrechte. Teile der Wüstungen wurde im 16. Jh. als Vorwerke wiedererrichtet, die seit dem 18. Jh. selbständige Rittergüter bildeten. Durch Erbteilungen und Verkäufe reduzierte sich der Herrschaftsbesitz weiter. Der Burghof in Putlitz verfiel im 18. Jh und wurde 1806 von der Familie veräußert (Eigentümer: 1828 Rendantin Engelcke, 1836 bis nach 1877: Hilgendorf), konnte jedoch 1891 zurückgekauft werden. Seit dem 18. Jh. war der mit Pulitz verbundene Philippshof Hauptsitz der Gänse zu Putlitz. Das Restgut, mit dem die kurbrandenburgische Erbmarschallwürde verbunden war, und der Burghof blieben bis zur Enteignung durch die Bodenreform 1945 in Familienbesitz.

Bestandsgeschichte

Das ehemals bedeutende Herrschaftsarchiv wurde 1945 größtenteils vernichtet. Die vorhandenen Akten entstammen einem Ankauf aus Privathand (1964) und den Patrimonialgerichtsbeständen. Einzelakten wurden provenienzhalber aus Rep. 37 Gut Sagast zugeordnet. Die ehemals im Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem lagernden Urkunden wurden 1963 vom Deutschen Zentralarchiv, Abt. Merseburg übernommen. 2009 erfolgte die Übernahme einer Akte vom Domstiftsarchiv Brandenburg.

Literatur

Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 4477-4481. - Torsten Foelsch, Archive der Gans Edlen Herren zu Putlitz. Eine Spurensuche. In: Berichte und Forschungen aus dem Domstift Brandenburg 3.2010, S. 125-173. - W. Gans Edler Herr zu Putlitz-Barskewitz, Familiengeschichte der Gans Edlen Herren zu Putlitz, Typoskript, o. O. [vor 1931].
Verweis:Wirtschaftskarte des Rittergutes Putlitz-Philippshof 1925, in: Rep. 2 A Regierung Potsdam I LW Nr. 1866
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=107129
 
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