37 Sallgast; Rep. 37 Gut Sallgast, Kr. Luckau; 1394-1940 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Gut Sallgast, Kr. Luckau
Dat. - Findbuch:1394 - 1940
Vorwort:Besitzgeschichte

Das zwischen Doberlug und Senftenberg gelegene Dorf Sallgast war vermutlich das Stammgut des gleichnamigen Geschlechts, das 1208 erstmals dort erwähnt wird und 1374 noch im Ort ansässig war. Eine gesicherte Besitzerfolge ist seit dem 15. Jh. möglich: 1416-1447 von Polenz, 1447-1465 von Seben. 1465 erwarb das Kloster Dobrilug das Gut Sallgast mit Zürchel, Klingmühl, Gohra und Poley und vergab es künftig als Afterlehn. Sallgast blieb auch nach der Säkularisierung des Klosters und der Umwandlung in eine Herrschaft und später in ein landesherrliches Amt dessen Vasallengut (bis 1661). Um 1478 wurden die von Maltitz und 1487 die von Kottwitz mit Sallgast belehnt. Nachdem der letzte Besitzer aus der Familie von Kottwitz 1646 ohne männliche Erben verstarb, erhielt der verschwägerte Johann Georg v. Rohr 1661 das Gut vom Landesherr verliehen, wobei Sallgast von der Jurisdiktion des Amtes befreit und schriftsässig wurde. 1713 verkauften die Erben v. Rohr Sallgast mit Zürchel und Klingmühl an den Amtmann Johann Ernst Benisch zu Schönfeld. Nach dessen Konkurs wurden die Güter 1742 von dem Kommerzienrat Christian Bernhard Jampert erworben, der sie 1764 an den Amtsrat Amtsrat Jaeckel auf Waldow weiterveräußerte. Als weitere Besitzer sind nachweisbar: 1788 David Gottlieb Fredersdorff, 1788-1805 v. Kirchbach, 1805- nach 1819 v. Stammer, 1839-nach 1861 Graf v. Einsiedel auf Mückenberg, vor 1885-1910 v. Löbenstein, 1910 Baltische Landesbank Rostock, 1911-1917 Bankier Max Abel in Berlin, 1917 Deutsche Bergbaugesellschaft und schließlich 1937-1945 die BUBIAG (Braunkohle und Brikett-Industrie-AG). Sie richtete im Schloss Sallgast ein Mütter- und Kindererholungsheim und 1943-45 ein Lazarett ein. 1929 umfassten Sallgast und Klingmühl 521 ha. und wiesen einen Grundsteuerreinertrag von 748 RM aus.

Bestandsgeschichte

Das Gutsarchiv von Sallgast wurde im Sommer 1940 von dem Rektor Jungrichter in Sallgast erstmals geordnet und in Form einer Findliste erschlossen (vgl. Rep. 37 Gut Sallgast, Nr. 377/1). Das Archiv konnte 1945 vom ehemaligen Gutsgärtner in Sallgast sichergestellt und im Juni 1950 in das Landesarchiv Lübben übernommen werden, wo es im März/April 1953 neu verzeichnet wurde. Ein Vergleich der beiden Findhilfsmittel von 1940 und 1953 zeigt, dass keine Verluste eingetreten sind. Seit 1958 befindet sich der Bestand im BLHA. Er umfasst v.a. Unterlagen der Patrimonialherrschaft und Gutswirtschaft. 1964 erfolgte eine Bestandsergänzung durch Übernahme einer Urkunde aus dem Landesarchiv Dresden.

Literatur

Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 4704-4705. - Götz Freiherr von Houwald, Die Niederlausitzer Rittergüter und ihre Besitzer. Bd. V: Luckau, Neustadt an der Aisch 1996, S. 362-367. - Übersicht über die Bestände des Landesarchivs Lübben/NL. Bearbeitet von Rudolf Lehmann. Weimar 1958, 9 u. 75-76.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=107500
 
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