37 Schmerwitz; Rep. 37 Gut Schmerwitz, Kr. Zauch-Belzig; 1441-1930 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Gut Schmerwitz, Kr. Zauch-Belzig
Dat. - Findbuch:1583 - 1930
Vorwort:Besitzgeschichte

Das westlich von Belzig gelegene, seit dem Mittelalter wüste Dorf Schmerwitz war Zubehör der Herrschaft Wiesenburg (vgl. Rep. 37 Wiesenburg), die seit 1456 der Familie Brandt von Lindau gehörte. 1575 wurde die Feldmark von einer Schäferei genutzt. Bei der ersten großen Teilung der Wiesenburger Güter im Jahre 1627 blieb Vorwerk Schmerwitz noch beim ersten, d.h. Wiesenburger Teil. 1697 kam es durch Rezess an die jüngere Linie der aus Anhalt-Zerbst stammenden Uradelsfamilie Brandt von Lindau und wurde dauerhaft von Wiesenburg getrennt. Im Vergleich von 1702 wurde der Besitzstand der Wiesenburger und Schmerwitzer Güter festgelegt. Die Schmerwitzer Linie erhielt Schlamau, Medewitz, Schmerwitz, Papiermühle, Steindorf, Mühle in Verlorenwasser, Groß Glien, Hohenziatz, Boßdorf, Groß Briesen und Anteil an Leetza. Schmerwitz wurde zunächst an die Wiesenburger Linie verpachtet. Oberst August Friedrich Brandt von Lindau gab um 1730 seinen Wohnsitz in Zerbst auf und erbaute bis 1736 den Schmerwitzer Rittersitz. 1703 war bei Medewitz das Dorf Medewitzerhütten angelegt worden, vor 1745 die Teerhütte und spätere Försterei Zipsdorf. 1725 kauften die Herren von Barby auf Loburg und Kalisch das zum Schmerwitzer Besitz gehörende Gut Hohenziatz, Kr. Jerichow I, 1752 kam das Vorwerk Groß Glien im Tausch gegen Vorwerk Arensnest an die Wiesenburger Linie. 1753 gingen die preußischen Mannlehngüter Werbig (Neuwerbig) und Wendisch Bork aus Wiesenburger in Schmerwitzer Besitz über, der Schmerwitzer Anteil an Leetza kam zu Wiesenburg. Seit 1815 gehörte das vorher sächsische Schmerwitz zur preußischen Provinz Brandenburg. 1839 kaufte Benno Friedrich Karl Brandt von Lindau das Rittergut Tucheim bei Ziesar, um 1848 Rittergut Oberthau bei Schkeuditz und 1855 Trebnitz bei Wittenberg hinzu. Die Familie Brandt von Lindau blieb bis zur Enteignung durch die Bodenreform im Jahre 1945 Besitzer der Schmerwitzer Güter. Im Jahre 1929 umfasste der Gutsbesitz im Kreis Zauch-Belzig ca. 4.830 ha. und wies einen Grundsteuerreinertrag von ca. 33.470 RM aus.

Bestandsgeschichte

Der Bestand kam 1957 aus der SED-Parteischule Schmerwitz in das BLHA und wurde 1959-1960 verzeichnet. Bei einer Bestandsabgrenzung gegenüber der Herrschaft Wiesenburg wurde 1702 als Trennjahr festgelegt und die Archivalien wurden provenienzgemäß den beiden Beständen zugeordnet. Beide Teile sind nur noch Bruchstücke der ehemaligen Überlieferung. 1967 und 1989 konnten Einzelstücke aus Privathand übernommen werden. Außerdem sind 1981 Akten aus der aufgelösten Rep. 5 C Patrimonialgerichte eingeordnet worden.

Literatur

Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 4826. - Rittergut und Dorf Schmerwitz, in: (E.W.Fähndrich:) Die Herrschaft Wiesenburg, 2. Aufl., Berlin 1883, S. 258-355.
Verweis:Rep. 37 Herrschaft Wiesenburg
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=107751
 
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