37 Trampe, Kr. Oberbarnim; Rep. 37 Gut Trampe, Kr. Oberbarnim; 1530-1871 (Bestand)

Archivplan-Kontext

 

Allgemeine Information

Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Gut Trampe, Kr. Oberbarnim
Dat. - Findbuch:1685 - 1849
Vorwort:Besitzgeschichte

Das südlich von Eberswalde auf dem Barnim gelegene Dorf Trampe samt Rittersitz war spätestens seit Mitte des 15. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Sparr. Sie verfügte mit Greiffenberg, Lichterfelde und Prenden über einen größeren Güterkomplex in der südlichen Uckermark und im Oberbarnim. Von 1615 bis 1652 wurde das Gut in zwei Teile aufgespalten, wovon der 1. Anteil bei den Sparren verblieb, wogegen der 2. Anteil bis 1644 in Händen der Familie von Lindstedt und von 1644-1652 der Familie von Burgsdorff lag. Dem kurbrandenburgischen Generalfeldmarschall Otto Christoph von Sparr († 1668) gelang es, den Besitz wieder in einer Hand zu vereinigen. Außerdem verfügte er über die Familiengüter Prenden, Lanke, Heckelberg, Beerbaum und Tiefensee. Er sorgte für den Wiederaufbau des Dorfes nach dem 30jährigen Krieg und war Erbauer des Herrenhauses. 1771 wurde das Gut schuldenhalber von den Grafen von Sparr an den General Friedrich Wilhelm von Wartenburg verkauft. 1802 erwarb der Landrat Alexander Graf von der Schulenburg (1773-1850) Trampe und arrondierte den Besitz planmäßig durch angrenzende Ländereien. Im Jahre 1805 tauschte er die von seinem Vater, Minister Alexander Graf von der Schulenburg (1745-1790), und seinem Onkel, Hauptmann Friedrich Wilhelm von der Schulenburg auf Bodendorf (1714-1794), geerbten Güter Blumberg, Kr. Niederbarnim bzw. Eiche und Hellersdorf, Kr. Niederbarnim mit dem Geh. Kriegsrat Carl Friedrich v. Goldbeck gegen die Güter Kruge und Gersdorf, Kr. Oberbarnim samt Vorwerk Ackermannshof. Das auf Blumberg eingetragene Familienfideikommiss wurde 1806 nach Trampe transferiert. 1804-1808 erweiterte er den Besitz um 500 Morgen Wiesen in Falkenberg. Diese Güter blieben bis zur Enteignung durch die Bodenrefom im Besitz der Familie von der Schulenburg. Nach Aussterben der Tramper Linie im Jahre 1908 übernahm Bernhard Graf von der Schulenburg auf Grünthal den Besitz. 1929 wurde der Fideikommiss aufgehoben. Trampe und Kruge umfassten in diesem Jahr 2216 Hektar Nutzfläche und erwirtschafteten einen Grundsteuerreinertrag von 32.640 RM. - Aus dem Erbe des General Georg Ernst v. Melvill († 1742) in Hannover stammten die Besitzungen Habighorst und Feuerschützenbostel bei Celle im Fürstentum Lüneburg. Er hatte diese zum Majorat erhoben und seinen Schwestersöhnen von der Schulenburg vererbt. Der Landrat Alexander Graf von der Schulenburg-Trampe verkaufte sie nach der Allodifikation im Jahre 1812. Die Anteile an den Familiengütern Altenhausen und Bodendorf im Herzogtum Magdeburg wurden durch den Minister Alexander Friedrich Georg Graf von der Schulenburg 1775 verkauft.

Bestandsgeschichte

Das umfangreiche, im Gutshaus Trampe verwahrte Archiv ist 1945 durch Kriegshandlungen sehr wahrscheinlich vernichtet worden. Nach Angaben des Archivbesitzers August Graf von der Schulenburg umfasste es 1939 Unterlagen über:

- den Verkauf des Gutes von Graf v. Sparr an General von Wartenberg, 1771,
- den Bau des Gutshauses ab 1640,
- Separations-Sachen von Trampe und Gersdorf,
- Patrimonialgerichts-Sachen,
- Pacht-Sachen
- und die jüngere Gutsregistratur aus dem 19. Jh.

Weitere Hinweise auf das damals vorhandene Archivgut gibt Rudolf Schmidts Veröffentlichung über Trampe (siehe Literatur). Ein Teil des Gutsarchives gelangte 1936 bei einer Erbteilung zwischen den Brüdern August und Bernhard Grafen von der Schulenburg auf den Besitz des letzteren nach Altendorf, Kr. Land Hadeln. Dazu gehörten Unterlagen über:

- die Familie von der Schulenburg jüngerer weißer Stamm, insbesondere die Güter Altendorf, Kr. Land Hadeln; Emden, Altenhausen und Bodendorf, Kr. Neuhaldensleben/Provinz Sachsen und Blumberg, Kr. Niederbarnim,
- den Nachlass des Ministers Alexander von der Schulenburg (1745-1790),
- Erbvergleiche der Familie von der Schulenburg,
- den Fideikommiss von der Hagen und
- Adelsnachweise der v. Klinkowström sowie der Freiherrn und Grafen von der Schulenburg.

Von diesem Teil konnten 2010 Reste als Depositum der Grafen von der Schulenburg auf Altendorf ins BLHA übernommen werden. Sie wurden mit den bereits vorhandenen Bestandssplittern zusammengefügt (8 Akten 1685-1849 und 3 Karten 1773, 1835). Die Akten stammen aus der Provenienztrennung staatlicher Gerichtsbestände, die Karten aus dem Stadtarchiv Eberswalde. Eine Akte wurde 1984 aus dem Oberlandmuseum in Bad Freienwalde übernommen. - Zur Kennzeichnung der Familienmitglieder wird im Findhilfsmittel auf die Numerierung bei Georg Schmidt Bezug genommen.

Literatur

Rudolf Schmidt: 6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim. Zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf (= Oberbarnimer Heimatbücher, 3), Bad Freienwalde (Oder) 1926. - Peter-Michael Hahn und Hellmut Lorenz (Hrsg.), Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857-1883), Berlin 2000, Bd. II/605-609. - Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 5349-5351.- Georg Schmidt: Das Geschlecht von der Schulenburg, Teil II, Beetzendorf 1899, Nr. 884, 1039, 1157, 1303, 1447 und 1619. - Dietrich Werner Graf von der Schulenburg und Hans Wätjen: Geschichte des Geschlechts von der Schulenburg 1237-1983, Wolfsburg 1984.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=109741
 
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