37 Werben I; Rep. 37 Gut Werben I, Kr. Cottbus; 1173-2007 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Gut Werben I, Kr. Cottbus
Dat. - Findbuch:1173 - 2007
Vorwort:Besitzgeschichte

Im Jahre 1464 belehnte Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg Czaslow von Schönfeldt mit einem Hof im Dorf Werben, den dieser von Heinz v. Kracht erworben hatte. Nachdem der Besitz von der Familie von Schönfeldt durch Zukauf erheblich erweitert worden war, erfolgte nach 1530 in Erbteilungen die schrittweise Zergliederung des Gutes. Es entstanden vier Anteile, die nach den Erbstämmen benannt und später numeriert wurden: Caspars Hof (I. Anteil), Sigismunds Hof (II.), Ernstens Hof (IV.) und Jobstens Hof (V.). Ein weiterer Anteil, der sogenannte Weinberg (III.), entstand im Jahre 1707 durch eine erneute Teilung von Sigismunds Hof. Während die Nachfahren von Jobst von Schönfeldt den V. Anteil bis zum Jahre 1945 im Besitz der männlichen Linie erhalten konnten, wurden die anderen Teile seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in den weiblichen Linien weitervererbt. Ungewöhnlich für die geringe Größe und Ausstattung des Dorfes und seiner Feldmark ist die Tatsache, dass seit ca. 1800 vier Gutshäuser nebeneinander bestanden. Nach der Parzellierung der Anteile I und III in den Jahren 1903 bzw. 1877, wies Werben schließlich noch drei Gutsanteile auf, die im Jahre 1929 im Besitz der v. Bomsdorff (II. Anteil, vgl. BLHA Rep. 37 Werben II), v. Oetinger (IV. Anteil) und v. Schönfeldt (V. Anteil) waren. Umfang und Ertrag der Güter waren verhältnismäßig gering (Anteil II: 184 ha. u. 2.769 RM Grundsteuerreinertrag; IV: 165 ha. u. 2.134 RM u. V: 299 ha. u. 4.832 RM).

Bestandsgeschichte

Das Gutsarchiv gelangte 1951 aus Cottbus in das Landesarchiv Lübben, wurde 1953 geordnet und verzeichnet und 1958 in das BLHA überführt. Es umfasst die Überlieferung der Schönfeldtschen Anteile von Werben, v.a. des V. Anteils. Der Vorkriegsbestand ist auf Grund eines Verzeichnisses von 1931 (Nr. 315) und einer Kurzbeschreibung der Brandenburgischen Archivberatungsstelle von 1936 nachweisbar. Zu den Verlusten zählen neben den Urkunden v. a. die älteren Teile der Aktenüberlieferung (z.B. Landtagsrezesse 1409-1611, Kreistagsprotokolle von Cottbus 1660-1715, Hufenrolle 1602, Untertanentabellen 1722-1752). 1960 erfolgte eine Abgabe von 20 Gutsakten aus dem Kreisarchiv Cottbus. - Das Gutsarchiv ist ein Depositum der Familie von Schönfeldt. Die Nummern 188-225 sind unbesetzt, da die Akten als Nr. 316-480 (B Familienarchiv) neu verzeichnet wurden. Die Nr. 465 (Ernst v. Schönfeldt: Geschichte der Familie von Schönfeldt, (Hannover) 1935) wurde als Archivbesitz der Dienstbibliothek eingegliedert. In den Jahre 2002 und 2008 erfolgten weitere Aktenübernahmen von der Familie von Schönfeldt.

Literatur

Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 5569-5584. - Peter-Michael Hahn und Hellmut Lorenz (Hrsg.), Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857-1883), Berlin 2000, Bd. II/626-629. - Götz Freiherr von Houwald, Die Niederlausitzer Rittergüter und ihre Besitzer. VII: Kreis Kottbus, Neustadt (Aisch) 2001, S.225ff. - Übersicht über die Bestände des Landesarchivs Lübben/NL. Bearbeitet von Rudolf Lehmann. Weimar 1958, 72-73. - Siegfried Ramoth, Werben. Geschichte eines Spreewalddorfes, Cottbus 1995. - Ernst v. Schönfeldt, Die Verteilung der Besitzverhältnisse in Werben [mit Abb. der Gutshäuser], in: Der Landkreis Cottbus mit dem Spreewald, Magdeburg 1933, S. 52-53. - Ders., Geschichte der Familie von Schönfeldt. (Hannover) 1935.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=110418
 
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