477 ABI KK; Rep. 477 Arbeiter-und-Bauern-Inspektion, Kreiskomitees; 1963-1992 (Bestandsgruppe)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Signatur:477 ABI KK
Titel:Rep. 477 Arbeiter-und-Bauern-Inspektion, Kreiskomitees
Vorwort:Allgemeine Verwaltungsgeschichte
Die Arbeiter-und-Bauern-Inspektion (ABI) wurde im Mai 1963 als Nachfolger der Zentralen Kommission für staatliche Kontrolle (ZKSK) gebildet. Das Komitee der ABI unterstand dem ZK der SED und dem Ministerrat. Es war für die Arbeit der Zweiginspektionen in den einzelnen Industrie- und Wirtschaftszweigen, der Bezirks- und Kreisinspektionen, der Kommissionen der ABI in den Betrieben und Einrichtungen und der Volkskontrollausschüsse verantwortlich. Neben den hauptamtlichen Mitgliedern arbeiteten Vertreter gesellschaftlicher Organisationen sowie Arbeiter, Genossenschaftsbauern und Angehörige der Intelligenz ehrenamtlich in den Gremien. Die ABI kontrollierte die Durchführung der Parteitagsbeschlüsse und Direktiven, die Planung und Leitung der Volkswirtschaft und die Einhaltung der Staatsdisziplin und sozialistischen Gesetzlichkeit.
Mit dem Gemeinsamen Beschluss von ZK der SED und Ministerrat vom 26. Mai 1970 wurde das Leitungssystem der ABI ausgebaut. Dem Komitee der ABI oblag die Leitung und Koordinierung der gesamten Kontrolltätigkeit. Die beim Komitee zu bildenden Inspektionen waren für zentrale Kontrollaufgaben und die Anleitung der dem Komitee unterstellten Zweig- und Kombinatsinspektionen verantwortlich. Die Bezirks- und die Kreisinspektionen erhielten die Bezeichnung "Komitee". Es bestand Rechenschaftspflicht gegenüber dem jeweiligen übergeordneten Komitee der ABI und der entsprechenden Leitung der SED sowie der örtlichen Volksvertretung. Die neu gebildeten Stadt- und Stadtbezirkskomitees sowie Kombinatsinspektionen in der bezirksgeleiteten Wirtschaft unterstanden dem Bezirkskomitee. Weiterhin waren Kommissionen der ABI in den Betrieben und Einrichtungen, in Großbetrieben Gruppen der ABI sowie die Volkskontrollausschüsse in den Städten und Gemeinden tätig. Sie unterstanden den zuständigen Parteileitungen der SED und den entsprechenden Kreis-, Stadt- oder Stadtbezirkskomitees der ABI. In diesem Beschluss wurden die Anforderungen und Hauptaufgaben bei der Kontrolle von Schwerpunkten der Perspektiv- und Volkswirtschaftspläne formuliert. Als hauptsächlichste Kontrollmethoden kamen komplexe systemorientierte Kontrollen, gezielte Tiefenprüfungen an Einzelobjekten und Massenüberprüfungen zur Anwendung.
Im Januar 1990 beschloss das Präsidium der Volkskammer die Umbildung des Komitees der ABI in ein Komitee für Volkskontrolle und dessen Unterstellung unter die Volkskammer. Auf dieser Grundlage erfolgte auch die Änderung der bisherigen Strukturen der ABI in den Bezirken und Kreisen. Im Mai fasste das Präsidium der Volkskammer den Beschluss, die Komitees für Volkskontrolle bis zum 30. September 1990 aufzulösen.

Allgemeine Bestandsgeschichte
Zur Archivierung von Schriftgut wurde 1971 vom Komitee der ABI im Einvernehmen mit der Staatlichen Archivverwaltung eine Ordnung erlassen. Auf dieser Rechtsgrundlage begann 1979 die systematische Erfassung der archivwürdigen Unterlagen der Bezirks- und Kreiskomitees der ABI sowie ihre Bewertung und Übernahmevorbereitung. Nach Abschluss der Vorbereitungen kam es ab 1984 zu Übernahmen, wobei der Schwerpunkt im Jahr 1990 lag. Da für die Erarbeitung von Findhilfsmitteln vor der Übergabe nicht mehr genügend Zeit zur Verfügung stand, mussten die Ablieferungsverzeichnisse der aktenführenden Stellen für die Verwaltungsarchive als Ersatz genutzt werden. Das Komitee für Volkskontrolle übergab einige Akten von Bezirkskomitees an die Dienststelle Coswig des Bundesarchivs, die 1993 zusammen mit den Unterlagen der Zentralen Kommission für Staatliche Kontrolle in das Brandenburgische Landeshauptarchiv gelangten. Darin enthaltene Lohn- und Gehaltsunterlagen wurden an die Außenstelle Berlin des Bundesministers der Finanzen für die Auskunftserteilung über Arbeitseinkommen zur Rentenberechnung weitergegeben.
Die Aktenbildung erfolgte nach einem Einheitsaktenplan. Die Bestände enthalten vor allem nachfolgende Unterlagen: Sitzungs- und Beratungsmaterial, Analysen und Informationen der ABI, Organisationsstatistiken mit analytischen Einschätzungen der Kader und der Arbeit der Kreiskomitees sowie mit statistischen Informationen über die Entwicklung des Kreises, Arbeitspläne, politisch-ideologische Zielstellungen der Arbeit der ABI in den Plänen der Leitungsaufgaben und politisch-ideologische Zielstellung bezogen auf ein Kontrollobjekt in den Kontrollplänen, Rechenschaftslegungen, Öffentlichkeitsarbeit, Kontroll- und Informationsberichte zur Dokumentation der Ergebnisse zentraler Kontrollaufgaben, komplexer Kontrollen und Tiefenkontrollen sowie Tiefenprüfungen zu wirtschaftlichen und territorialen Schwerpunkten, Berichte über Massenüberprüfungen, periodische Informationen mit Zusammenstellungen von Informationen aus Kontrollberichten, aber auch von Informationen, die in keinen anderen Unterlagen ihren Niederschlag fanden, Eingaben, Eingabenanalysen.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=1559313
 
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