Angaben zu Inhalt und Struktur |
Signatur: | 27B |
Titel: | Rep. 27B Wasserstraßenämter |
Vorwort: | Allgemeine Behördengeschichte
Zur Durchführung ihrer Aufgaben in der lokalen Ebene unterstanden der 1903 eingerichteten Verwaltung der Märkischen Wasserstraßen acht Wasserbaukreise, nämlich Eberswalde, Fürstenwalde (Spree), Genthin, Köpenick, Potsdam, Rathenow, Neuruppin und Zehdenick. Die Wasserstraßenämter haben sich in Preußen aus der allgemeinen Bauverwaltung herausgebildet. Bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts erscheinen in der lokalen Ebene Bauinspektoren, bei denen noch der gesamte Wasser-, Wege- und Hochbau vereinigt war. Nach der Einteilung der Baubedientenkreise im Regierungsbezirk Potsdam vom 17. März 1816 gab es nur drei besondere Wasserbaubediente, nämlich in Lenzen, Neustadt (Dosse) und Gräfenbrück, bei denen aber Kulturbauaufgaben überwogen. Die Unterhaltung der Wasserstraßen wurde von den neun Landbaubedienten bearbeitet. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die allgemeine Bauverwaltung von der Wasserbauverwaltung allmählich getrennt. 1852 wurden die bis dahin entstandenen zehn Landbaubezirke, fünf Wasserbauinspektionen und zwölf Wegebaukreise aufgelöst und dafür zwölf Bauinspektionsbezirke und neun Baumeisterbezirke eingerichtet, bei denen wiederum neben der allgemeinen Bauverwaltung die Wasserstraßen- und Kulturbauangelegenheiten zusammengefaßt wurden. Nach 1880 wurden dann die Kulturbauangelegenheiten in den Meliorationsbauämtern verselbständigt (vgl. Rep. 27C Kulturbauämter). Im Jahre 1902 unterstanden dem Regierungspräsidenten in Potsdam sieben Wasserbaukreise, nämlich Rathenow, Potsdam, Eberswalde, Neuruppin, Zehdenick, Köpenick und Fürstenwalde, die aber immer noch der allgemeinen Bauverwaltung eingegliedert waren. 1903 wurden die Wasserbaukreise dann direkt der Verwaltung der Märkischen Wasserstraßen unterstellt. Diese allgemein als Wasserbauinspektionen bezeichneten lokalen Dienststellen hießen seit 1910 Wasserbauämter, 1941 wurden sie in Wasserstraßenämter umbenannt (vgl. Rep. 57). Eine Sonderentwicklung nahmen die seit 1892 tätige Wasserbauinspektion Neuruppin, zu der 1902 die Ruppiner Wasserstraße vom Oranienburger Kanal bis Lindow, die Fehrbelliner Wasserstraße, die Dosse, das Rottstielfließ und der Möllensee gehörten, und die 1904 gegründete Wasserbauinspektion Beeskow, der die Drahendorfer Spree und die obere Spreewasserstraße von Neuhaus bis Leibsch übertragen wurde. Seit 1922 heißen beide Kultur- und Wasserbauämter (Rep. 27C). Zur Durchführung besonderer Bauaufgaben wurden von Fall zu Fall besondere Neubauämter bzw. Neubauabteilungen eingerichtet, die nach Erfüllung ihrer Aufgaben wieder aufgelöst wurden (vgl. Rep. 27B Neubauämter).
Allgemeine Bestandsgeschichte
Von den lokalen Wasserbaubehörden waren vor 1931 erst kleine Bestände in das Geheime Staatsarchiv Berlin-Dahlem gelangt, die 1945 alle im Dahlemer Archivmagazin verbrannten. Die heutigen Bestände wurden zwischen 1955 und 1960 von den Wasserstraßenämtern ins Brandenburgische Landeshauptarchiv übernommen, wobei in einigen Ämtern wie Eberswalde noch Teile der älteren Registraturen verblieben. Das Wasserstraßenamt Rathenow hatte durch die Kriegsereignisse den größten Teil seiner Akten eingebüßt. Die übernommenen Bestände wurden im Archiv geordnet und verzeichnet. Die Akten des Wasserstraßenamtes Genthin, das der Verwaltung der Märkischen Wasserstraßen seit ihrer Errichtung unterstand, befinden sich zuständigkeitshalber heute im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt in Magdeburg. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=1565390 |
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